Sich ein SUV-Coupé in die Garage zu stellen verlangte bis dato eine gewisse finanzielle Lockerheit. Jetzt aber gibt es den Renault Arkana. Laut Duden bedeutete „Coupé“ einst „Geschlossene zweisitzige Kutsche“, die moderne Variante lautet „Geschlossener Personenkraftwagen mit sportlicher Karosserie“.
Und schon gehen die Meinungen auseinander, manche meinen ein SUV mit sportlicher Karosserie ist ein Widerspruch in sich. Andererseits kommt man nicht umhin, den Coupé-Varianten eine gewisse Dynamik zuzugestehen. Und der Nachteil des geringeren Platzangebotes steht bei einem SUV viel weniger im Vordergrund. Der Renault Arkana macht bei alldem eine geniale Punktlandung. Zwar ist die Front markant und das Heck recht bullig und beide sind mit einer feschen LED-Lichtsignatur gesegnet, zentrales Designelement sind aber die fließenden Linien und das stark abfallende Dach. Optimiert wird die Eleganz auch durch ein Minus an Höhe und ein Plus an Länge im Vergleich zum Kadjar. Mit dem lässigen Nebeneffekt, dass das Platzangebot nur an Nebenfronten wie der Kopffreiheit in der zweiten Reihe und dem maximalen Kofferraumvolumen leidet.
Ansonsten gibt sich der Arkana äußert umsichtig was seine Insassen betrifft. Das Interieur darf da nicht hinten nachhinken, genauso wenig wie Ausstattung. Drei Varianten gibt es zur Auwahl, „Zen“ als Basis ist bereits großzügig ausgelegt, unser Test-Ankara fuhr als „Intens“ vor, aufgewertet mit einem sehr zu empfehlenden Leder-Paket und einigen Assistenzsystemen. Optisch dominiert der große Hochkantscreen das Interieur, die eigenen Bedieninseln für Klima und Assistenzsysteme erweisen sich als Goldgriff in Sachen Bedienung. So schafft der Arkana den Spagat zwischen Anmut und Nutzen so gut wie aktuell kein Renault.
Das klingt alles sehr stark komfortorientiert. Ist es letztlich auch, womit wir an dem Punkt angelangt sind, wo der Arkana sich vom klassischen Coupé-Gedanken etwas distanziert. So wie alle SUV-Coupés übrigens, nur das manche, also eigentlich alle, dies mit Pferdestärken, Fahrwerkshärte und Ähnlichem auszugleichen versuchen. Der Renault geht hier seinen eigenen Weg, ist bewusst näher an der Sänfte als am sprichwörtlichen Brett. Flotte Kurven dürfen sich durchaus ins Fahrprofil verirren, müssen aber nicht. Sport-Modus via Multi-Sense hin, Schaltpaddles her.
Die Charakteristik der angebotenen Motoren fügt sich hier nahtlos ein. Neben einem 145 PS starken Vollhybriden werden noch zwei Turbo-Benziner mit 140 oder 160 PS angeboten. Mehr als genug, man bedenke, mit seinen 1.411 Kilogramm geht der Arkana im beginnenden E-Zeitalter als Leichtgewicht durch. Wir führen den TCe 140, sein maximales Drehmoment von 260 liegt bei 1.750 Umdrehungen an, verwaltet wird all das von einer in der Regel sehr weich agierenden 7-Gang-Automatik. Leistung satt also, mit microhybrider Unterstützung, ohne aber gleich zu eskalieren.
Vom dem ist auch der Einstiegspreis mit seinen EUR 28.990,00 ganz weit entfernt. Selbst die Top-Version TCe 160 R.S. Line liegt mit EUR 35.090,00 im sehr attraktiven Bereich. Optisch wie substanziell erhält man weit mehr Auto als die Kosten widerspiegeln. Spätestens bei dem Punkt kann kein SUV-Coupé auch nur ansatzweise mithalten.
Echt lässig:
Wie fesch der Arkana geworden ist.
Echt stressig:
Wird es vielleicht in den Planungsbüros der Mitbewerber.
Echt fett:
Dürfte auch die R.S. Line sein.
Echt jetzt:
Konkurrenzloses Preis-Leistungsverhältnis.
Daten Renault Arkana TCe 140 EDC Intens
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 140 PS
Max. Drehmoment: 260 Nm / 1750 U.
Testverbrauch: 7,3 Liter
Vmax: 200 km/h
0 auf 100 km/h: 9,8 Sek
Preis ab EUR 30.840,00