Der Range Rover Sport P400e vereint Welten in sich, die man sich ohne Studium der Gebrauchsanleitung gar nicht traut zu entdecken.
#„P400e“ ist die Nomenklatur für die Plug-in Variante des Range Rover Sport, sprich Lithium-Ionen Akku, E-Antrieb. Dass damit seine grandiosen Offroad-Talente eingeschränkt werden, ziehen wir nicht einmal ansatzweise in Betracht. Aber wie sieht es mit Flussdurchfahrten aus? Hat das nicht den Hauch von „mit dem Fön in die Badewanne“, quasi den Hauch des Todes? Nein, hat es nicht, der Plug-in Rangie schafft eine Watttiefe von 85 Zentimetern, wissen muss man es halt.
Wir wollen das lediglich als Beispiel verstanden wissen, die Wenigsten werden auf ihren Wegen zum Büro, in den Kindergarten oder zum Shoppen Flüsse zu durchqueren haben. Wie wohl, wir sagen nur Klimawandel, da kann es auch mal schnell gehen. Ganz generell brilliert unser Testwagen mit einer sehr weiten Spreizung an Talenten, was pauschal für alle großen SUV`s mit Spritsparpotential gilt. Beim Range Rover wird das durch den Flair des Überwinders und den konsequenten Zug zu Premium noch maximiert.
Die Antriebseinheit passt dazu ganz hervorragend, wie wohl einem angesichts eines Vierzylinders spontan anderes einfallen würde. Doch die Kombination aus 300 Benziner- und 142 Elektropferden lässt etwaigen Bedenken rasch im Rückspiegel verschwinden. Die Systemleistung von 404 PS hat mit dem großen Rangie so überhaupt keine Mühe, in 6,7 Sekunden erstürmt der 2,5-Tonner die 100 km/h-Marke, die Spitze liegt bei 220 km/h. Keine Werte die man regelmäßig in Anspruch nehmen wird, aber ein deutliches Zeichen, dass Kraft in allen Lebenslagen mehr als ausreichend vorhanden ist.
Im Alltag erfreut man sich an dem harmonischen Zusammenspiel aus den beiden Antrieben und der genialen Achtgang-Automatik. Wann wie sehr die Kraft aus den Akkus den fossilen Bruder unterstützen ist kaum wahrnehmbar, jedes Zahnrädchen greift perfekt in das Nächste. Die Finessen liegen wie bei jedem Plug-in im Umgang mit der E-Power. Rein elektrisch schafft der P400e 30 Kilometer, bei entsprechender Lademotivation sind im Schnitt beeindruckende Verbrauchswerte in greifbarer Nähe. Das sind auch die Momente, wo der oft als unfair gesehene Wegfall der NoVa so unfair nicht ist.
Wobei, es sind eben nur Momente. So beeindruckend das lautlose Gleiten sein mag, so sehr will man die Kraft beider Herzen nutzen. Während unseres Tests kamen wir im Schnitt auf einen Verbrauch von 8,8 Liter, was immer noch ein ganz hervorragender Wert ist. Der E-Motor verlangt dabei nach keinerlei Zugeständnissen, weder was Komfort noch Platz betrifft. Es lässt sich gar fürstlich reisen im Range Rover Sport, entspannt sowieso, und 700 Liter Kofferraumvolumen lassen auch keine Fragen mehr offen.
Der angesprochenen Zug zu Premium manifestiert sich dabei in vielerlei Hinsicht. Traditionell tut sich Range Rover mit perfekter Verarbeitung und feinsten Materialen ja sehr leicht, entsprechend routiniert gibt sich das Interieur. Massiv aufgeholt haben die Briten bei der Bedienung. Die zwei mittigen Touchscreens sehen nicht nur sehr nobel aus, sie sind in ihren Funktionen auch rasch durchschaut und erlernt. Eh klar können sie auch alles am Infotainmentsektor, genauso wie das Auto selber in Sachen Komfortausstattung und Assistenzsystemen alles kann. Aber nichts muss.
Was er kann:
Die Welt draußen lassen. Oder sie erobern.
Was er nicht kann:
Wir überlegen noch.
Ändern würden wir:
Wir haben vollklimatisierte Ledersitze erwartet und beheizbare bekommen.
Extralob gibt es:
Für das edle Interieur.
Daten Range Rover Sport P400e HSE
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 404 PS
Max. Drehmoment: 640 Nm bei 1500 U/min
Testverbrauch: 8,8 Liter
0 auf 100 km/h: 6,7 Sek.
Vmax: 220 km/h
Preis ab EUR 93.600,00