Der Peugeot Rifter ist eines der wenigen leistbaren Familienautos. Dabei empfiehlt er sich für große Ladeaufgaben auf kleinen Reisen.
Wer auf der Suche nach einem Fahrzeug mit möglichst viel Platz und Variabilität auf wenig Raum ist, landet im Segment der Hochdachkombis. Früher wäre hier „Van“ gestanden, denen haben aber die SUV´s den Garaus gemacht. Das kann den Hochdachkombis nicht passieren, denn wer sich für einen solchen interessiert käme in 100 Jahren nicht auf die Idee, sich einen SUV zu kaufen. Und umgekehrt. Den spannendsten Vertreter dieser Zunft haben wir uns genauer angesehen: Den Peugeot Rifter.
Wieso gerade er erklärt sich in Wahrheit auf den ersten Blick. Freilich kann er seine Herkunft nicht verheimlichen, aber in seinem Segment wird man keinen dynamischer designten Vertreter finden. Wirklicher Designspielraum bestand eh nur an der Front, der wurde aber konsequent genutzt. Passt auch perfekt zum Namen, mit „Rifter“ assoziiert man eher abenteuerliches wie Rafting als schnöde Transportaufgaben. Da ist es nur stimmig, dass der riesige Laderaum fein ausstaffiert ist und jedwedem Sportgerät gerne ein temporäres zuhause gibt.
Die dazugehörigen Zahlen sprechen Bände. 775 Liter Volumen bei voller Besetzung, bis zu 3.000 Liter Stauraum, wenn man zu zweit unterwegs ist. Alles perfekt erreichbar durch zwei Schiebetüren und die große Heckklappe. Den Ladefantasien sind fast keine Grenzen gesetzt, was im Übrigen auch für Kleinteiliges gilt. Ablagen sind im Rifter quasi Massenware, mit dem 15-Liter-Staufach in der Mittelkonsole als Krönung. An dem Punkt spürt man das Nutzfahrzeug im Rifter, aber auf eine Art, die wir uns gerne gefallen lassen.
Sonst hat man derlei Assoziationen ja nicht so gern, und keine Sorge, das war es eh schon. Das Interieur ist ganz klassisch Peugeot: Reduziert, fein verarbeitet und technisch auf aktuellem Stand. Das obligatorische kleine Lenkrad mit den darüber liegenden analogen Anzeigen ist auch im Hochdachkombi keine Fehlbesetzung, der 8“-Touchscreen sowieso nicht. Unser getestetes Allure-Modell verfügte über eine solide Ausstattung. Die Bedienung ist recht angenehm, Schnellwahltasten reduzieren die Ablenkung vom Straßenverkehr auf ein Minimum.
Recht so, bleibt mehr Zeit sich mit dem Antrieb zu beschäftigen. Ganz gegen den Trend wird beim Peugeot der Diesel noch abgefeiert. Es gäbe zwar auch den elektrischen e-Rifter, aber, naja, dessen 270 Kilometer reißen einen nicht vom Hocker. Diesel also, und da am besten gleich den Stärksten nehmen, weil mit 130 PS und 300 Newtonmeter eh noch immer gut bürgerlich bemessen. Der Motor ist recht gut gedämmt, das manuelle 6-Gang-Getriebe gut abgestimmt, der Verbrauch erfrischend niedrig.
Man wird sich kaum über fehlende Kraftreserven beschweren müssen, auch volle Besetzung samt Gepäck wird daran nichts Wesentliches ändern. Eh klar dominiert der komfortable Charakter, was sonst. Wer es doch auch mal dynamisch wissen will, kann sich auf diverse Assistenzsysteme genauso wie auf das stoische und sichere Fahrverhalten verlassen. Als „Allure“ startet der Peugeot Rifter bei 31.390,00 EUR.
Echt lässig:
100% PKW-Feeling.
Echt stressig:
Ist nach einem Auto mit Schiebetüren jedes Auto ohne jene welche.
Echt fett:
Kann jedwedes Ladegut sein.
Echt jetzt:
Dynamischer Touch im Hochdachkombi.
Daten Peugeot Rifter
Motor: 4-Zylinder Turbodiesel
Leistung: 130 PS
Max. Drehmoment: 300 Nm/1.750 U.
Verbrauch: 6,2 Liter
Vmax: 169 km/h
0 auf 100 km/h: 10,3 Sek
Preis ab 31.390,00