Geld ist vielleicht nicht alles, beim Fenster rausschmeißen empfiehlt sich trotzdem nicht. Weshalb wir uns den Peugeot 408 mit dem Basisbenziner angeschaut haben.
„PureTech 130 EAT8“ heißt der Bursche mit vollständigem Namen. In der besseren und von uns gefahrenen „GT“-Ausstattung startet der Peugeot 408 damit bei sehr attraktiven 38.370,00 EUR. Zum Vergleich: Der kleinere Plug-in-Hybrid beginnt bei
47.490,00 EUR. Jetzt würden wir natürlich niemals behaupten, die Mehrkosten wären zum Fenster rausgeschmissenes Geld. Es sei denn, sie brauchen keine 180 PS, haben keine eigene Lademöglichkeit, dafür aber ein Faible für große Kofferräume.
Damit hätten wir die größten Unterschiede auch schon herausgearbeitet. Für sich noch reklamieren kann der Drei-Zylinder Turbobenziner einen fahrdynamischen Vorteil. Immerhin 300 Kilogramm wiegt er weniger, lässt sich damit leichtfüßiger um die Kurve werfen. Das wird bei der Kaufentscheidung pro Basis-Benziner nicht das entscheidende Kaufkriterium sein, nehmen tut man es aber auch gern. Wichtiger wird wohl sein, was der Motor zu leisten vermag und wie er zum schicken Löwen passt.
Wie seine Nomenklatur vermuten lässt, ist er 130 PS stark und zwangsvermählt mit einer 8-Gang-Automatik. Freilich eine Liebeshochzeit, denn die Automatik verwaltet und portioniert das maximale Drehmoment von 230 Newtonmetern ganz wunderbar. Damit kreiert sie ein Gefühl der ständig mehr als ausreichend zur Verfügung stehenden Kraft, begleitet von kaum wahrnehmbaren Gangwechseln und dem nur entfernt hörbaren Knurren des Dreizylinders. Nur unter Volllast oder bei maximaler Ausnutzung der Platzverhältnisse fliegt die Tarnung auf.
Was auch mehr am Platz als am Antrieb liegt. Der Franzose nimmt es mit vier Erwachsenen samt Gepäck locker auf, geradezu feudal lässt sich auf den vorderen Sitzen residieren. Man sieht ihm das gar nicht so an, den 537 Liter fassenden Kofferraum schon gar nicht. Wie auch, bei einer derart massiven Konzentration an einzigartigem Design. Eine Schubladisierung ist ausgeschlossen, zu viele Details aus zu vielen Segmenten vereinen sich im Peugeot 408. Man wird sich mit „Crossover“ zufrieden geben müssen und das passt dann ja auch so.
Da ist es auch nur logisch, dass bei der Entwicklung wohl nie ein Gedanke an ein 08/15-Interieur verschwendet wurde. Wie auch, allein schon das kleine Lenkrad samt darüber liegenden Anzeigen spricht dem zuwider. Die digitalen Instrumente sind in der GT-Variante dreidimensional dargestellt. Sieht cool aus, ist für den schnellen Blick mitunter aber etwas viel fürs Auge. Generell gibt es viel zu schauen, der 10“ Screen samt einigen Direktwahltasten überzeugt aber auch mit inneren Werten und lässt sich gut bedienen.
Dazu gibt es eine sehr gute Verarbeitung mit hochwertigen Materialien, alleine die Alcantara-Kunstleder Sitze samt grünen Ziernähten sind ein purer Augenschmaus.
Da lässt man sich die GT-Ausstattung schon gefallen, zumal sie auch 19“ Felgen, LED-Matrix-Leuchten, sportliche Alu-Details und ein Paket an Assistenzsystemen inkludiert. Wer auch das nicht braucht: Als alles wichtige inkludierender „Allure“ startet der Peugeot 408 bereits bei 34.470,00 EUR.
Echt lässig:
Dass Weniger auch Mehr sein kann.
Echt stressig:
Wäre der 408 als Fluchtfahrzeug. Viel zu auffällig.
Echt fett:
Sein einzigartiges Design.
Echt schade:
Wenn man den Plug-in-Hybrid kauft ohne den Benziner zu probieren.
Daten Peugeot 408 GT PureTech 130 EAT8
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 130 PS
Max. Drehmoment: 230 Nm/1.750 Umdrehungen
Testverbrauch: 6,4 Liter
Vmax: 210 km/h
0 auf 100 km/h: 10,4 Sek
Preis ab EUR 38.370,00