Stellantis gibt in Sachen Elektroautos der Konkurrenz einiges zum Knabbern. Aktuellster Wurf: Der überarbeitete Opel Corsa Electric.
Es geht was weiter in Sachen E-Mobilität, zumindest wenn wir uns das Feuerwerk an neuen Modellen anschauen. Stellantis ist hier, um bei der Metapher zu bleiben, mit eine der größten Raketen, quasi ein Feuerwerk für sich. Eventuell mag es an vor PS strotzenden Prestigemodellen etwas fehlen, aber die stehen sich eh nur den Strom aus den Akkus. Da ist man lieber preissensibler, ergebnisorientierter und damit näher am Kunden. Zum Beispiel mit dem neuen Opel Corsa Electric.
Das Facelift geht dabei doch ein Stück über das was man untern einem Facelift versteht hinaus. So gibt es beim Corsa ab sofort eine leistungsstärkere Version, ihres Zeichens mit dem 156 PS starken Antrieb beseelt. Sie trägt als Namen die Ergänzungen „GS“ und „Long Range“. Beide mehr oder weniger selbsterklärend. Falls nicht: „GS“ steht traditionell für sportlichen Touch, Sportsitze, Alu-Pedale und ähnliches. „Long Range“ für mehr Reichweite, 405 Kilometer lt. WLTP.
In Summe gar nicht einmal so viel Abstand zum bisherigen Einzelkämpfer, der mit seinen 136 PS und 357 Kilometern Reichweite weiterhin offeriert wird. Beim Preis dafür umso mehr, dem Ab-Preis unseres Testmodelles von 33.999,00 EUR stehen 38.199,00 EUR vom neuen Top-Corsa gegenüber. Da geht sicher auch einiges auf das Konto der Mehrausstattung, aber die Serienausstattung des Corsa Electric ist aller Ehren wert. Keyless, Quick-Heat Heizsystem, LED-Scheinwerfer, Alu-Räder und Navi erfreuen im Alltag, allfällige Extras finden sich in sehr günstigen Paketen.
Nach außen hin definiert sich das Facelift vor allem durch die neue Vizor-Front, die man so eh schon recht gut kennt. Auch das „Grafik Grau“ unseres Testmodelles ist neu im Programm. Wir finden, wenn es schon Grau sein muss, dann so. Macht mit den schwarzen Details ein stimmiges Bild, weitaus freundlicher als das hier klingen mag. Das Interieur tut sich da schon etwas schwerer, alles sehr technoid und etwas kühl ausgestattet. Modern halt. Die Platzverhältnisse blieben unverändert gut, was auf knapp mehr als vier Metern möglich ist, macht der Corsa möglich.
So oder so ähnlich präsentiert sich auch der Antrieb. 136 PS erwähnten wir schon, 260 Newtonmeter noch nicht, detto die 8,7 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Es wird nicht verwundern, dass wir den Corsa Electric als nahezu perfekten Cityflitzer erlebt haben. Wieselflink schwindelt er sich durch das Gedränge, sprintet im Sportmodus den Meisten fröhlich davon, um sich beim rekuperieren wieder ein paar Kilometer zurückzuholen. Auf der Spielwiese brilliert der Corsa als tolles Gesamtpaket mit Reichweiten ganz nah am WLTP-Wert.
Überland fällt ihm das naturgemäß etwas schwerer, da reden wir von Reichweiten Diesseits der 300 Kilometer. Ein 50 kWh-Akku ist eben nur ein 50 kWh-Akku. Die Relationen passen aber. Ein Corsa Electric ist per se kein Auto für die große Reise, dass ab 120 km/h der Vortrieb spürbar ab- und der Verbrauch merklich zunimmt ist vernachlässigbar. Und wenn nicht, dann nutzt man die maximale Ladeleistung von 100 kWh, lädt in 30 Minuten den Akku von 10 auf 80% und gut ist es.
Echt lässig:
Spannendes Preis-Leistungsverhältnis.
Echt stressig:
Die Sehnsucht nach dem GS.
Echt fett:
Der hohe Spaßlevel im urbanen Bereich.
Echt jetzt:
Dass der 11 kW On-board Charger Aufpreis kostet.
Daten Opel Corsa Electric
Motor: 50,0 kWh Lithium-Eisenphosphat-Batterie (Brutto)
Leistung: 136 PS
Max. Drehmoment: 260 Nm
Reichweite: ca. 300 km
Vmax: 150 km/h
0 auf 100 km/h: 8,7 Sek
Preis ab 33.990,00 EUR (exklusive Förderungen)