Der Opel Astra ist seit Generationen fixer Bestandteil unseres Straßenbildes. So markant wie das neue Modell kam er aber noch nie daher.
Die Marke Opel ist lebendige Geschichte. 1862 wurde Opel ins Leben gerufen. Vor 160 Jahren! Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen. Eh klar nicht als Automarke, Nähmaschinen waren anno dazumal der business case. 1899 war es dann soweit mit dem ersten Opel Automobil. Heute, sagenhafte 124 Jahre später, blickt man zurück auf eine abenteuerliche Reise durch alle Täler und Berge des Kapitalismus und blickt, eingebettet im Stellantis-Konzern, in eine nicht minder abenteuerliche Zukunft.
Manch einer befürchtete mit der Übernahme durch den französischen Konzern ein langsames dahinsiechen der Marke. Und ja, wir hatten da auch unsere Sorgen. Heute wissen wir und alle anderen auch es eh besser. Und was mit dem Mokka so eindrucksvoll begonnen hat, geht mit dem neuen Astra in der selben Tonart weiter.
Sein Auftritt ist schon bemerkenswert, ringt uns Respekt ab. Ein von Kanten und Sicken gekennzeichnetes Deisgn, markante Vizor-Front, „Kult“-Gelb Metallic, schwarz lackiertes Dach und aufwendig designte 18“ Räder machen den Astra zu einem optischen Genuss.
Und, was für Fans der Marke vielleicht noch wichtiger ist, zu einem eigenständigen Genuss. Niemand wird hier auf die Idee kommen, Ähnlichkeiten zu einem Peugeot oder sonst einer Schwesternmarke zu finden. Auch nicht im Interieur. Hier regiert die vom Mokka bekannte noble Reduzierung auf das Wesentliche. Zwei zu einer Einheit zusammengefasste 10“ Screens dominieren das Setting, einige wenige Tasten für die Klimasteuerung, der kleine Automatikwählhebel, fertig. Das sieht nicht nur edel aus, sondern ist auch richtig gut bedienbar.
Wo der Konzern voll durchschlägt, ist bei den Antrieben. Und das ist gut so, ist dort ja eine der großen Stärken, derer sich Opel ganz frei bedienen kann. Aus dem Regal zog man unter anderem den 180 PS starken Plug-in-Hybrid, seines Zeichens vorerst Top-Motorisierung und verbaut in unserem Testmodell. Ein lässiges Kraftpaket, dass dem Astra zu sportlichen Fahrleistungen und Sparsamkeit verhilft. Wir betonen hier das „und“ nochmal, weil 360 Newtonmeter und ein Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden bei einem Verbrauch diesseits der fünf Liter schon viel Freude machen.
Der Turbobenziner und der E-Antrieb verstehen sich prächtig, maximal 70 Kilometer schafft letzterer auch alleine, voller Akku vorausgesetzt. Der Akku selber ist recht platzsparend verbaut, in Sachen Platzverhältnissen bietet der Astra genau das, was man sich von einem Kompakten erwarten kann und darf. Platz für vier Erwachsene, der Kofferraum fasst 352 bis 1.268 Liter. Allemal herzeigbar würden wir meinen.
Das gilt auch für das Preis-Leistungsverhältnis. Als top ausgestatteter „Ultimate“ ist der Astra mit 46.755,80 EUR zwar nicht gerade ein Schnäppchen. Sound System, Multimedia Navi inklusive Head-up Display, Matrix-LED, klimatisierte Sitze und alle gängigen Assistenzsysteme relativieren die Zahlen aber deutlich zu Gunsten des Opel. Auf das noch viele weitere Frühlinge folgen mögen.
Echt lässig:
Das coole Interieur.
Echt stressig:
Wer mehr Kofferraum braucht sei auf den Sports Tourer verwiesen.
Echt fett:
Das mutige Design.
Echt jetzt:
Dass man ihn als Kompakten nicht zwingend ständig Laden muss.
Daten Opel Astra Plug-in-Hybrid Ultimate
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 180 PS
Max. Drehmoment: 360 Nm
Testverbrauch: ca. 5,1 Liter
Vmax: 225 km/h
0 auf 100 km/h: 7,6 Sek
Preis ab EUR 46.755,80