Wer sich für einen Nissan Qashqai entscheidet, erwartet gemeinhin einen soliden und unaufgeregten Begleiter für den Alltag. Und genau das bekommt er auch.
In einer eh schon aufregenden Welt besteht eine gewisse Sehnsucht nach Ruhepolen. Neben den üblichen Verdächtigen – Familie, Freunde, einsame Buchten – bietet sich dafür auch das eigene Auto an. Doch will der Kauf eine wohlüberlegte Entscheidung sein, erhöhtes Nervpotential begegnet einem überall. Zumeist unter dem Deckmantel der Modernisierung machen einem riesige Touchscreens, besetzte Ladesäulen oder hyperaktive Assistenzsysteme das Leben schwer.
Nichts von alldem ist Bestandteil der Qashqai-DNA. Den Gesetzen des Marktes unterliegt er freilich auch, von dem her wurde das neue Modell natürlich modernisiert. Aber, und das ist der Unterschied, mit Maß und Ziel. Der Nissan besitzt zum Beispiel einen großen zentral angeordneten Touchscreen. Ihm wohnt ein alle Stückerl spielendes Infotainmentsystem inne, mit fescher Grafik und guter Bedienbarkeit. Ihm zur Seite stehen aber auch eine ganze Bandbreite von analogen Tasten. Selbst am Steuer sitzend ist jeder Tastendruck ein Erfolg. Bedenkt man, dass Erfolg sexy macht, dann sind Qashqaifahrer, nun ja, sie wissen schon.
Ein Bild, dass der Nissan nach außen auf jeden Fall transportiert. Was dem Interieur eventuell etwas an Aufgeregtheit fehlt, das Exterieur macht das locker wett. Die fast extrovertierte Front mit ihrer dynamisch gezeichneten LED-Lichtsigantur ist ein echter Hingucker. Die Zwei-Farben-Lackierung und die 19“-Zöller unseres Testwagens waren weitere points of interest, welche das Kompakt-SUV optisch in ein recht dynamisches Bild rückten. Und das ohne an den formidablen Platzverhältnissen zu knabbern.
Wobei allen klar sein dürfte, dass sich ein Qashqai grundsätzlich nicht beim dynamischen Ton vergreift. Hat er auch noch nie, was wohl einer der vielen Gründe für seinen Erfolg ist. Das Fahrwerk ist eindeutig auf der komfortablen Seite, detto das bequeme Gestühl. Es finden sich auch keine sportlichen Aufrüstmöglichkeiten in der Ausstattungsliste. Wenn wir demnach von „Vollausstattung“ in der Version Tekna+ reden, meinen wir damit elektrische Sitze mit Massagefunktion, Panorama-Glasdach, BOSE-Soundsystem, Head-up Display und das Assistenzpaket „ProPILOT“.
In dieses Bild fügen sich die angebotenen Motoren perfekt ein. Genau genommen ist es ein Motor in zwei Leistungsvarianten. Wir fuhren mit 158 PS die Stärkere, 270 Newtonmeter, mild-hybride Unterstützung und eine stufenlose Automatik mit einprogrammierten Schaltstufen stehen noch auf der Habenseite. Das Triebwerk gefällt mit einer feinen Leistungscharakteristik, guten Fahrleistungen und sorgsamen Umgang mit dem fossilen Brennstoff. Die Schaltstufen zeigen sich im hektischen Stadtbetrieb nicht immer ganz sattelfest, unterbinden aber dafür die Nachteile einer stufenlosen Automatik, Stichwort „Aufheulen“.
Den finalen Reiz offenbart der Nissan beim Preis-Leistungsverhältnis. Er startet bei 27.742,00 EUR, selbst als „all-in“ Modell Tekna+ in der starken Variante bleibt der Qashqai mit 44.697,00 EUR in erreichbaren Regionen.
Echt lässig:
Wie schick der Qashqai ist.
Echt stressig:
Dass die elektrische Heckklappe stets 3mal piepst.
Echt fett:
Die Großzügigkeit in Sachen Ausstattung.
Echt jetzt:
Wie einfach eine freundliche Benutzeroberfläche sein kann.
Daten Nissan Qashqai 1.3 DIG-T XTronic Tekna+
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/Mild-Hybrid
Leistung: 158 PS
Max. Drehmoment: 270 Nm / 1800 U.
Testverbrauch: 6,8 Liter
Vmax: 199 km/h
0 auf 100 km/h: 9,2 Sek
Preis ab EUR 44.697,00