Die V7 Reihe der italienischen Kultmarke Moto Guzzi treibt jedes Jahr bunte Blüten. Heuer gab es gleich drei coole Sondermodelle – da ist quasi für jeden Geschmack das richtige Bike dabei.
Sicher das auffälligste Eisen im V7 Verein ist die streng limitierte Carbon. Damit beweist Moto Guzzi, dass es noch immer die Italiener sind, die glaubhaft schöne Motorräder bauen können. Ganz ihrem Namen entsprechend ist die Carbon in erster Linie einmal schwarz lackiert – der Tank und die beiden langen Auspuffrohre sind cool matt gehalten. Seitendeckel und Kotflügel sind aus Echtcarbon gefertigt und sogar die Tauchrohre der Teleskopgabel tragen schwarze Faltenbälge. Ebenso detailverliebt ist die rautenförmig abgesteppte Alcantara-Sitzbank.
Hervorstechendstes Merkmal sind aber die knallrot lackierten Zylinderköpfe und der rote Guzzi-Adler am Tank. Dies macht optisch ordentlich Wetter.
Das technische Layout ist schnell erklärt – V2 plus Kardanantrieb. Der 744 ccm große Motor folgt den Guzzi-Traditionen und liefert moderate 52 PS ans Hinterrad. Ganz altmodisch darf er – vor allem Leerlauf – noch ordentlich vibrieren. Neumodern ist lediglich die saubere Euro4 Einstufung.
Anders als bei den älteren Modellen sitzt man auf der aktuellen V7 III sehr entspannt und auch mit langen Beinen ohne Platznot. Die Sitzhöhe ist dabei sehr niedrig, die Hände ruhen auf einem optimal breiten Lenker. Gefahren sind wir zumeist gemütlich. Sollen doch die anderen angasen.
Der V2 nimmt das Gas ohne Umschweife, die Gänge rasten sauber ein und die Kupplung ist angenehm leichtgängig zu bedienen. Auf einen Drehzahlmesser wird verzichtet – man hört und fühlt die Drehzahl. So geht es angenehm präzise und komfortabel übers Land.
Einen kleinen Minuspunkt haben wir dann aber doch gefunden: Der Alcantara-Sitz sollte nicht nass werden – er braucht Stunden um wieder komplett zu trocknen.
Ansonsten ist die Moto Guzzi V7 III Carbon feinste Retroware und dank Limitierung ein Fall für so manche Bike-Sammlung. Ab EUR 11499,- beim netten Guzzi-Händler erhältlich.