Am Papier ist Mitsubishi bei den SUV´s gut aufgestellt, doch gibt es da eine unschöne Lücke bei den Kompakten. Jetzt nicht mehr, geschlossen vom neuen Eclipse Cross.
Je nach Affinität und Jahrgang werden bei dem Namen Erinnerungen an einen alten Bonnie Tyler-Hit oder ein Coupé aus dem Hause Mitsubishi wach. Es braucht schon Chuzpe ein Kompakt-SUV auf den Namen eines kompakten Sportwagens vergangener Tage zu taufen. Zugute halten kann man den Japanern, dass der Eclipse Cross mit seiner abfallenden Dachlinie durchaus eine coupehafte und somit fesche Silhouette vorzuweisen hat. In diesem Sinne freuen wir uns heute schon auf VW Scirocco Allspace und Opel Manta X.
Um falschen Erwartungen entgegen zu wirken heißt der neue SUV aber eh auch “Cross”, dem weithin bekannten und gültigen Synonym für Kreuzungen verschiedener Fahrzeuggattungen oder Geländefähigkeit. Der Mitsubishi darf beides für sich reklamieren. Das Coupé hatten wir ja schon, die verschiebbare und 2:1 umlegbare Rückbank übernimmt den Van-Part und das Allradsystem “Super All-Wheel Control” inklusive zweier Fahrprogramme lässt den Geländewagen durchschimmern. Warum eigentlich nicht gleich “Mitsubishi Eclipse Pajero Cross”?
Doch wenden wir uns lieber der Gegenwart zu, die erst gestern noch Zukunft war. Eine Herausforderung, denen sich alle Hersteller stellen müssen. Der Mitsubishi hat alles, was an technischen Finessen und Assistenzsystemen vor wenigen Jahren noch Zukunftsmusik war, an Bord. Smartphone Link, Head-up Display, adaptiver Tempomat, Frontkollisions-Warnsystem, Ausparkhilfe mit Querverkehrswarnung, 360°-Grad Kamera und weiß Nerd noch was. Unglaublich viel, unglaublich toll. Und doch nur state of the art.
Es braucht andere Wege sich gegenüber der Konkurrenz zu profilieren. Neben dem exzentrischen Design, alleine das Heck wäre eine Abhandlung wert, tut der Eclipse Cross dies mit der in unserem Testwagen verbauten Kombination aus 163 PS starken Turbobenziner und CVT-Getriebe. Für alle die sich jetzt vom Japaner abwenden, an dieser Stelle folgende Infos: 1. Es gibt auch einen 2 WD-Handschalter, 2. Kommt zu Jahresende ein Common-Rail-Diesel mit 8-Gang-Automatik und 3. Ist das CVT-Getriebe besser als sein Ruf.
Zumindest im Eclipse Cross. Vom Start weg begeistert die Laufruhe, welche nur bei pedal to the metal etwas verloren geht. Doch klappt das Zusammenspiel zwischen Murl und Automatik wirklich gut, vor allem lassen sich via Schaltwippen acht virtuelle Schaltstufen durchwandern. Schaltwippen in einem SUV sind vordergründig ja ein einziges Missverständnis, in Kombination mit einer CVT-Automatik aber quasi must haves. Final ergibt sich ein entspanntes und unaufgeregtes Fahren bei ansprechenden Fahrleistungen und ordentlichem Durchzug.
Auch wenn man einmal keine Zeit für Schaltwippen hat, es will ja auch gelegentlich etwas bedient werden. Das Interieur ist vergleichsweise fad gestaltet, man könnte aber auch “klassisch” dazu sagen. Das hat den Vorteil, dass man sich recht gut zurecht findet, vieles wurde vom Touchscreen ausgelagert, was ein Segen ist. A Knopf is a Knopf. Der Rest wird via Touchscreen und/oder Touchpad bedient, über Vor- und Nachteile des Pads herrschen quer durch die Redaktion unterschiedliche Meinungen.
Nicht so über den Mitsubishi Eclipse Cross selber. Spannendes Design, gute Platzverhältnisse, interessante Motorisierung und hohes Ausstattungslevel hat noch immer seine Anhänger gefunden. Eine attraktive Preisgestaltung rundet das gelungene Gesamtpaket ab, unser Test-Eclipse Cross belief sich in der zweithöchsten Ausstattung “Intense+ First Edition” auf EUR 35.900,00.
Was er kann:
Mitsubishi endlich wieder in die Schlagzeilen bringen.
Was er nicht kann:
So sorgsam mit Benzin umgehen wie wir uns das wünschen.
Ändern würden wir:
Weniger Gepiepse wäre nett.
Extralob gibt es:
Hier kann nur “Design” stehen.
Daten Mitsubishi Eclipse Cross 1,5 TC CVT 4WD
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 163 PS
Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1800 U/min
Testverbrauch: 8,6 Liter
Vmax: 200 km/h
0 auf 100 km/h: 9,8 Sek
Preis ab EUR 32.400,00