Es gibt so einige Gründe warum sich der Griff zum auslaufenden VW Golf VII lohnt. Einer davon lautet TGI und ist die Erdgasvariante. Die achte Auflage des Golf ist bereits allgegenwärtig. Soviel man bereits weiß wird er voll digitalisiert, voll vernetzt und voll super.
Nicht alles davon ist für jeden im gleichen Ausmaß reizvoll, ganz davon abgesehen, dass der noch aktuelle Golf einen beachtlichen Reifegrad erreicht hat. Das, und die Tatsache, dass ein Modellwechsel eine ganz hervorragende Ausgangsposition für Preisnachlässe beim Kauf eines sogenannten „Alten“ ist, wird dem Golf VII entsprechenden Zulauf garantieren.
Richtig spannend wird es beim TGI, der vor kurzem einen neuen Vierzylinder-Turbobenziner erhalten hat und im Achter-Golf frühestens im Herbst erhältlich sein wird. Ein ganzes Sammelsurium an Vorteilen also, und wer mit dem Neuwagen nicht zwingend angeben oder beim Nachbarn Eindruck schinden will, kann insofern schon einmal bedenkenlos zugreifen. Nichts im oder am Golf VII wirkt altbacken, vom Interieur bis zur Bedienung bis zu den technischen Lösungen in Sachen Infotainment oder Assistenzsystemen, alles weitestgehend state oft the art.
Bleibt die Frage nach dem neuen Antrieb und was er besser kann. Zu aller erstmal hat der jetzt 1,5 Liter große Vierzylinder 20 Pferde mehr, leistet demnach 130 PS. Das gleich gebliebene maximale Drehmoment von 200 Newtonmeter ist etwas früher abrufbar und bleibt dazu länger, von 1.400 bis 4.000 Umdrehungen wer es genau wissen will. Damit ist man schon von sehr entspannt bis relativ offensiv unterwegs. In 9,6 Sekunden sprintet der TGI auf 100 km/h, das in unserem Testwagen verbaute optionale 7-Gang-DSG setzte mit seiner unauffälligen Arbeitsweise den Fahrleistungen die finale Krone auf.
Erdgasfahrer nehmen all das freundlich nickend zur Kenntnis, interessanter und womöglich kaufentscheidender sind mitunter andere Fakten. Zum Beispiel das der neue TGI über drei statt wie bisher zwei Erdgastanks verfügt und parallel dazu der Benzintank auf gerade einmal neun Liter schrumpfte. Ein klares Bekenntnis zum CNG mit entsprechenden Konsequenzen hinsichtlich Reichweite und Kosten. Mit Erdgas kommt der Golf knapp über 350 Kilometer weit, die Benzinressourcen reichen für weitere 150. Nachdem Erdgas günstiger ist an der Tanke, gleichzeitig aber über einen höheren Wirkungsgrad als sein fossiler Bruder verfügt, schlägt sich das dementsprechend positiv bei den laufenden Kosten nieder.
Klar ist die Reichweite jetzt kein Brüller und in den klassischen Urlaubsländern mangels Infrastruktur eventuell auch eine Herausforderung. Aber von den E-Autos sind wir da ja mittlerweile ganz andere Probleme gewohnt. Am sichersten ist man aber wohl in der Heimat, dem aufgrund der Gastanks auf 291 Liter verkleinerten Kofferraum solls recht sein. Ansonsten bleiben die gewohnt generösen Platzverhältnisse im Golf unangetastet, generell finden sich im Interieur bis auf die zwei Tankanzeigen keine Hinweise auf das TGI-Modell.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass der VW Golf TGI Sinn machen kann. Die kleinen Nachteile und der etwas höhere Kaufpreis gegenüber den fossilen Geschwistern lassen sich mit dem ökologisch freundlicheren Hintergrund und der mit zunehmender Laufleistung immer besseren Kostenrechnung recht gut abfedern.
Die Preise für den Golf TGI DSG starten bei EUR 31.934,00.
Was er kann: Ein Impulsgeber für Erdgas sein.
Was er nicht kann: Emotionen wecken.
Ändern würden wir: Eigentlich nichts.
Extralob gibt es: Für die moderaten Aufpreise.
Daten VW Golf Rabbit TGI DSG
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 130 PS
Max. Drehmoment: 240 Nm bei 1400 U/min
Testverbrauch: 4,2 Kg CNG
Vmax: 206 km/h
0 auf 100 km/h: 9,6 Sek
Preis ab EUR 31.934,00