Der MINI erfährt eine umfassende Überarbeitung. Spannendes in Sachen Design und Technik ist dabei, am Meisten begeistern dann doch wieder alte Tugenden.
Wer „MINI“ sagt, sagt seit jeher auch „Fahrspaß“. Vermutlich wird sich das nie ändern, immerhin hält auch der elektrische MINI SE dieses Versprechen. Für die Verantwortlichen ist das natürlich eine feine Sache, etwas so Positives so tief im Bewusstsein der Menschen verankert zu wissen. Dafür ist die Marketingabteilung umso mehr gefordert, denn schließlich kann ein MINI viel mehr als das. Erst recht nach seinem aktuellen Facelift.
Zugegeben, es ist ein wenig ein Kampf gegen Windmühlen. Auch als Redakteur muss man sich sehr bewusst dafür entscheiden, um über neue Farben und Felgendesigns zu berichten. Was wir hiermit getan haben. Ganz unschuldig ist MINI daran allerdings nicht, denn unser Testwagen war im „John Cooper Works Trim“ gehalten. Sofort liegt die Schiene Richtung Fahrdynamik. Völlig zu recht, 18-Zoll Felgen, neu abgestimmtes adaptives Fahrwerk, MINI Driving Modes und ein superbes Nappa Sportlederlenkrad verfehlen ihre Wirkung nicht.
Um das erleben zu können, reichen die 136 PS des Turbo-Dreizylinders völlig aus. Als ein Kind des BMW-Motorenwerkes in Steyr gebühren ihm schon aus rein patriotischer Sicht Vorschusslorbeeren. Gefahr, dass wir uns da zu weit aus dem Fenster lehnen, besteht keine. Seine Stärken sind bekannt, gerne zählen wir sie nochmals auf: Saftiger Antritt, beeindruckender Durchzug dank optimal abgestimmter 7-Gang-Steptronic, dezent knurriger Sound, vernünftiger Verbrauch. Letzteres übrigens ohne hybride Tricks, die „Minimalism“-Features haben derartiges nicht Not.
Was der MINI aber notwendig hatte, war eine Frischzellenkur. Womit wir dann doch beim eigentlichen Anlass für unseren Test gelandet sind. Zumeist begnügen sich Facelifts mit ein paar dezenten Retuschen, manchmal kaum zu bemerken. MINI tut das prinzipiell auch, schafft aber optionale Möglichkeiten, individuell nachzuhelfen. Allen gemein ist die akzentuiertere Front und die in Wagenfarbe gehaltene Stoßfängerleiste. Für mehr Aufregung sorgt zum Beispiel das Piano Black Exterieur, die schwarz hochglänzenden Details rund um das ganze Auto sind lässige Stilmittel.
So wie das jetzt serienmäßige Union-Jack-Design der LED-Heckleuchten. LED-Lichter sind generell immer an Bord, neu sind die optionalen adaptiven LED-Scheinwerfer. Höchste Eisenbahn für ein Auto, das seinen Premium-Anspruch so glaubhaft in Szene setzt. Das Interieur macht das jetzt noch besser, eh klar wurde hier analoges zum Teil wegdigitalisiert, zusätzlich wurde das Layout des 8,8 Zoll großen Screens modernisiert. Um das auch stimmungsmäßig einfangen zu können, bietet der neue MINI für das Interieur ein Ambiente Licht.
Besonders stolz ist man auf das neue Multitone Roof. Durch ein spezielles Lackierverfahren hat jedes Dach einen einzigartigen Farbverlauf. In Zeiten, wo Individualisierung immer wichtiger wird, kein zu unterschätzendes Gimmick. So wie der Preis des MINI nicht zu unterschätzen ist, unser voll ausgestatteter Mini Cooper kam auf EUR 43.181,00. Weniger hatten wir aber eh nicht erwartet.
Echt lässig:
Wie behutsam MINI sein Design weiterentwickelt.
Echt stressig:
Die Suche nach Dieselmotoren. Gibt nämlich keine.
Echt fett:
Stets und immer das querdynamische Potential.
Echt jetzt:
Wie selbstverständlich ein MINI 5-Türer ist.
Daten MINI Cooper 5-Türer
Motor: 3-Zylinder-Turbobenziner
Leistung: 136 PS
Max. Drehmoment: 220 Nm / 1500 U.
Testverbrauch: 6,5 Liter
Vmax: 207 km/h
0 auf 100 km/h: 8,4 Sek
Preis ab EUR 25.762,00