Warum einen kultigen Kleinwagen mit einem 204 PS starken Turbo-Benziner und einem agilen Fahrwerk ausrüsten? Weil MINI das am besten kann.
Wir sind mittlerweile bei der fünften Generation des MINI angelangt. Von Anfang an war dem kleinen Sympathieträger Erfolg beschert, und das trotz rational leicht zu erfassender Nachteile wie seinem hohen Preis. Die Kundschaft kümmerte das angesichts der vom MINI ausgelösten Emotionen herzlich wenig. Spannend ist beim neuen Jahrgang, dass man bei einer zuletzt doch recht präsenten E-Offensive etwas kräftiger die Werbetrommel für den quasi klassischen MINI zu rühren scheint.
Da traf es sich ganz vorzüglich, dass mitten in unseren Test von der EU die Ankündigung platzte, den Herstellern weitere drei Jahre Zeit zu geben, die neuen CO2-Ziele zu erreichen. Sprich, keine Strafzahlungen und weniger Druck so viel E-Autos wie möglich verkaufen zu müssen. Man dürfte in Brüssel endlich in der Realität angekommen sein. MINI selber war da eh immer schon, neben dem auch schon erhältlichen 5-Türer steht nämlich auch das heiß geliebte Cabrio vor der Tür.
Die Zukunft kann demnach kommen, aber wie sieht die Gegenwart aus? Na wie wohl in einem Cooper S. MINI hat sich in den letzten Jahren oft selbst neu erfunden, die heilige Dreifaltigkeit aus Agilität, Dynamik und Fahrfreude blieb aber stets unberührt. Erst recht im Cooper S, der via knackigem Fahrwerk und direkter Lenkung ein querdynamisches Feuerwerk feiert. Wesentlichen Anteil daran hat sicher der „John Cooper Works“-Trim. Sitze, Lenkrad und Bremsen aus der Sportabteilung bringen zusätzliche Schärfe, ohne den MINI in einen knallharten Sportler zu verwandeln.
Wobei der Vier-Zylinder Turbobenziner das schon hergeben würde. Abgesehen vom eher mauen Sound hat der 204 PS und maximal 300 Newtonmeter leistende Motor seine helle Freude mit dem 1.360 Kilo wiegenden Federgewicht. In 6,6 Sekunden stürmt der Cooper S von 0 auf 100 km/h, wer mag kann mit dem Kleinen weitaus größere und stärkere Modelle bis maximal 242 km/h vor sich hertreiben. Wird nicht passieren, aber man könnte. So wie man jede Kurve vernaschen und dabei der genialen 7-Gang Sport Steptronic huldigen könnte.
Für die vielen ihm zufliegenden Herzen wäre das aber zu wenig Erklärung. Der MINI Cooper ist quasi eine mobile Charmeoffensive. War er schon immer, das neue Modell setzt den Trend mit unverändertem Layout und moderat modernisiertem Design fort. Neuer Kühlergrill, größere Räder und LED-Signaturen an Front und Heck machen die neue Generation deutlich sichtbar, ohne zu dick aufzutragen.
Auffälliger sind die Änderungen im Interieur und da vor allem das zentrale und runde OLED-Display. Ist ein echter Hingucker und als Draufgabe auch noch intuitiv zu bedienen. Sprachsteuerung und analoge Schaltern greifen dabei noch unter die Arme. Digitale Anzeigen lässt der MINI aus, dafür ist neuerdings das Head-up-Display zuständig. Bleiben noch die Möglichkeiten zur Individualisierung, bis zu sieben MINI „Experience Modes“, vier Ausstattungs-Trims und fünf funktionale Pakete machen jeden MINI Cooper beinahe zu einem Unikat.
Ihr ganz persönlicher Einstiegs-MINI kostet 28.899,64 EUR, unser Cooper S im JCW-Trim und mit Paket „XL“ belief sich auf 44.808,00 EUR.
Echt lässig: Wie edel sich das neu designte Interieur gibt.
Echt stressig: Entgegen den Erwartungen nicht das kreisrunde OLED-Display.
Echt fett: Nichts an einem MINI Cooper war je fett.
Echt schade: Dass er schneller ist als er klingt.
Daten MINI Cooper S
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 204 PS
Max. Drehmoment: 300 Nm/1.450U.
Testverbrauch: 6,5
Vmax: 242 km/h
0 auf 100 km/h: 6,6 Sek
Preis ab EUR 36.815,00