Auch wenn das neue MINI Cabrio die Umwelt nicht retten wird, so hilft es zumindest, sie mit allen Sinnen bewusster zu erleben.
Ein kurzer Blick in die Welt der Cabrios: Klein ist sie geworden. Überschaubar. Etwas wehmütig erinnern wir uns an die Zeit, wo wir noch einen VW Golf mit einem Opel Astra und einem Peugeot 3008 verglichen. Übrig geblieben ist davon das SUV-Cabrio T-Roc. Und die teil- und vollelektrische Zukunft sieht auch nicht gerade rosig aus. Es scheint zwischen Akkus, EU-Vorgaben und Kostendruck kein Platz mehr zu sein für das oben offene Fahrvergnügen.
Gegenwärtig beherrschen die Premiumanbieter das Setting. Entsprechende finanzielle Lockerheit vorausgesetzt, hat man durchaus die Qual der Wahl. Womit wir dann endlich auch bei unserem MINI Cabrio, einem Cooper S um genau zu sein, angelangt sind. Sein Charakter verhilft ihm dabei zu einer deutlichen Abgrenzung gegenüber seinen Mitstreitern. Sicherlich ergibt sich das auch ob seiner Abmessungen, mehr noch aber durch seinen ausgeprägten Hang zur Fahrdynamik.
Erst recht als 178 PS starker Cooper S, mit dem John Cooper Works-Trim als sportliche Draufgabe. 18-Zöller, adaptives Fahrwerk, Nappa Lederlenkrad und der Aerodynamic Kit unterstreichen das fröhliche Wesen des MINI. Ähnliches erreicht, wenn auch auf anderem Wege, die ekclusiv für das Cabrio erhältliche Lackierung „Zesty Yellow“. Und wenn wir schon bei den Aufpreisposten sind, unser Testwagen hatte das große Fahrassistenzpaket Plus, das Komfortpaket Plus, das Navi Plus und diverse Einzelware wie adaptive LED-Scheinwerfer oder Verdeck im Union Jack an Bord.
Ergibt unterm Strich einen Kaufpreis von EUR 49.809,00. Viel Holz für eine kleine Hütte, davon sollte man sich aber nicht die Laune verderben lassen. Der MINI unterstützt dabei eh aktiv mit tollen Fahrleistungen, dezent knorrigem Sound und hervorragenden Fahreigenschaften. Typisch MINI klebt das Cabrio förmlich am Asphalt, während 280 Newtonmeter und das 7-Gang Steptronic Sportgetriebe den Spaßmacher druckvoll beschleunigen. Verwindungssteifigkeit ist kein Thema, selbst wenn der MINI in dieser (und wohl auch in keiner anderen) Konfiguration keine Sänfte ist.
Die in einem Cabrio essentiellen Momente des Flanierens lässt freilich auch der MINI zu. Das vollelektrische Verdeck öffnet und schließt innerhalb von 18 Sekunden, der Vorgang hält einer Geschwindigkeit bis 30 km/h stand. Für kühle Morgen bietet sich die Schiebedachfunktion an. Es sind auch diese stillen Momente, wo das via aktuellem Facelift aufgewertete Interieur die ihm gebührende Aufmerksamkeit erhält. Kernkompetenzen wie die geniale Bedienung wurden dabei verfeinert, digitale Anzeigen und ein Head-up Display geben dem Interieur einen moderneren Touch.
Im Kern aber bleibt das MINI Cabrio, Gott sei´s gedankt, ganz bei sich selber. Besitzer des Vorgängers wird es freuen, sie müssen den Modellwechsel nicht zwingend mitgehen. Neue Besitzer erfreuen sich an einem modernen MINI Cabrio, das alle klassischen Tugenden mit sich bringt. Und Passanten erfreuen sich schlicht am Anblick. So sind letztlich alle Gewinner.
Echt lässig:
Zesty Yellow mit schwarzen Motorhaubenstreifen.
Echt stressig:
Kofferraum in Handtaschenformat.
Echt fett:
Die Bandbreite von Gassenheizer bis Strandpromenade.
Echt jetzt:
Obacht bei Gesprächen mit Alexa bei offenem Verdeck.
Daten MINI Cabrio Cooper S
Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner
Leistung: 178 PS
Max. Drehmoment: 280 Nm / 1350 U.
Testverbrauch: 6,9 Liter
Vmax: 230 km/h
0 auf 100 km/h: 6,9 Sek
Preis ab EUR 32.950,00
Shooting-Location: Falkensteiner Schlosshotel Velden