Der Mazda CX-30 schließt eine Lücke, die wir in der Form gar nicht sahen. Trotzdem sind wir froh das es ihn gibt.
Eingeladen wurde zu Testfahrten in das katalonische Girona. Südländisches Flair für ein japanisches Kompakt-SUV klingt vordergründig nach wenig Gemeinsamkeiten. Doch Kenner wissen, Mazda´s neue Modelle tragen mehr südländisches Temperament in sich als sonst eine Marke. Mazda selber bemüht hier lieber die viel zitierte Kodo-Designsprache und ihre drei Elemente aus der japanischen Kalligrafie. Am Hauptplatz von Girona fällt einem das aber vielleicht so spontan nicht ein.
Wir einigen uns vielleicht einfach darauf, dass der CX-30 ein objektiv verdammt fesches Auto ist. Ganz so wie sein engster Verwandter, der Mazda3. Die dezente, aber sichtbare Höherlegung tut dem gelungenen Design keinen Abbruch, die Gelände-Mimikry setzt hier einen gern genommenen Kontrast. Grundsätzlich lebt aber auch der CX-30 von seiner dynamischen Front und der coupéartigen Seitenansicht. Oder waren es doch die scharf geschnittenen Scheinwerfer und das aalglatte Blechkleid?
An optischen Reizen fehlt es jedenfalls nicht, die laut Kodo „subtile Schönheit“ ist so subtil nicht. Sicher ist, die Reduzierung auf das Wesentliche ist ein Segen für das Auto. Auch im Interieur, welches so viel mehr ist als eine Ansammlung von Tasten, Displays und irgendwelchen Anzeigen. Uns hat es eher an eine kühl gehaltene Designerlandschaft erinnert, ohne Platz für Spielerein oder Bedienungsschrullen.
Mazda geht hier einen ähnlich zielorientierten und in sich ruhenden Weg wie BMW. Vielleicht sogar noch mit etwas mehr Selbstbewusstsein, wie die Entscheidung pro fein gezeichneten Armaturen vermuten lässt. Das stilvoll eingebaute 8,8 Zoll Farbdisplay wird über den in der Mittelkonsole angebrachten Dreh-Drück-Regler bedient, verschmierte Touchscreens kennt ein CX-30 Fahrer demnach nicht. Dafür kennt er sich mit Sprachsteuerung, Head-up Display, Assistenzsystemen und Navi recht gut aus.
Das kann in Girona genauso wenig schaden wie auf Urlaubsreisen. Der CX-30 als klassisches Kompakt-SUV drängt sich hier mit 430 bis 1.406 Litern Kofferraumvolumen und sehr guten Platzverhältnissen förmlich auf. Dabei ist er aber noch quasi klein genug, um dem innerstädtischen Trubel auf die quirlige Art und Weise zu entkommen. Die Fahrdynamik hat der Mazda zwar definitiv auf der Haben-Seite stehen, die Bandscheiben werden aber ausreichend geschont.
Die aktuelle Motorenpalette lässt diesen Kompromiss aus Dynamik und Komfort auch sinnvoll erscheinen. Neben dem 122 PS Benziner wird noch ein 116 PS starker Diesel angeboten, den wir in der Automatikversion fuhren. Beide keine Reißer wie man so „schön“ sagt, wobei der Diesel mit seinen 270 Newtonmeter schon Potential zur Fahrfreude hat. Trotzdem wird man sicher eher an der AdBlue-freien Erfüllung der Euro 6D Abgasnorm, dem sehr bescheidenen Verbrauch und dem Mut zu Gelassenheit des Triebwerkes erfreuen.
Der Mazda CX-30 feiert seinen Österreich-Start am 20.9.2019, neben den beiden Ausstattungslinien „Comfort“ und „Comfort+“ werden auch noch einige schwerpunktmäßige Pakete angeboten. Wer bis zur Markteinführung bestellt, erhält eines dieser Pakete aufpreisfrei.