Es ist schon seit Jahrzehnten so: Wer einen Mazda MX-5 sein Eigen nennt, wird wenig Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen.
Der Mazda MX-5 begleitet unsere Redaktion schon seit ihrer Gründung. Und jedes Mal wieder versuchen wir aufs Neue, diese ungefilterte, klassische und so durch Mark und Bein gehende Fahrfreude in Worte zu fassen. Das gelingt mal besser, mal schlechter, die Freude am MX-5 hängt ja überwiegend äußeren Einflüssen ab. Streckencharakteristik, Belastungsgrenze vom Beifahrer, Größe der Gepäckstücke und dem Wetter.
Vor allem vom Wetter. Ein knackiger Roadster mit 184 PS, hinreißender 6-Gang-Schaltung, knallhartem Fahrwerk und leicht zum Tanz verführbarem Heck macht im Regen weniger Spaß als man meinen mag. Der MX-5 ist ein Schönwetterauto, so ehrlich muss man sein, dass dafür aber zu 120 Prozent. Zu beachten wäre lediglich noch eine gewisse Gelenkigkeit. Der Mazda liegt tief. Sehr tief. Und er ist eng, quasi wie eine zweite Haut.
184 PS sind beim MX-5 gleichbedeutend mit Top-Modell, dazu passt die neue Top-Ausstattung „Homura“ mit ihrer sportlichen Note ganz wunderbar. Recaro-Sitze, 17“ BBS Felgen, „Bilstein“ Sportfahrwerk, Domstrebe und Brembo Bremsanlage machen den leichtgewichtigen Mazda zu einem Kurvenräuber allerhöchster Güte. Weitaus stärkere Sportwagen werden hier nur mit Mühe folgen können, über hochgezüchtete Plug-in-SUV´s kann der MX-5 sowieso nur lachen.
Weniger zum Lachen mag man vielleicht den Preis empfinden. Auf 46.720,00 EUR belief sich unsere noch mit dem optionalen „Driver Assistance Paket“ aufgewertete Hardtop-Variante „Retractable Fastback“. Die gute Nachricht – mit dem 132 PS starken Basisbenziner und der Einstiegsversion „Prime Line“ macht der Mazda MX-6 mit einem christlichen Preis ab 31.590,00 EUR gewiss auch noch immer einen Heidenspaß.
Was das Fahren an sich betrifft zitieren wir uns gerne selber: „Fahrdynamisch ist und bleibt der MX-5 Benchmark. Der frei saugende und hochdrehende Benziner ist quasi das Tüpfelchen auf dem i. Zumindest für all jene, welche selber Teil der Dynamik sein wollen. Das erst bei 4.000 Touren anliegende maximale Drehmoment verlangt eifriges Schalten und Walten. Hier übernimmt kein Turbo und keine Automatik. Jede Kurve wird vom Piloten aktiv mitgestaltet, Vollbremsung, zwei Gänge runter, Vollgas bis 7.500 Touren, nächster Gang. Wahnsinn.“
So war es. So ist es. So wird es in einem MX-5 immer sein. Ergänzen wollen wir noch, dass es für den „RF“ auch eine 6-Gang-Automatik gäbe. Warum? Keine Ahnung. Eher schon eine Überlegung wert wäre der Griff zum klassischen Cabrio. Nicht weil das Hardtop ein schlechtes wäre. Ganz im Gegenteil, es gefällt mit einem technisch beeindruckenden Dachmechanismus, ist in der kalten Jahreszeit sicher sinnvoller und die 47 Kilo Mehrgewicht sind auch irrelevant.
Puristen und MX-5 Fans werden das manuell öffnende und mit einem Schlenker nach hinten zu werfende Stoffdach aber eventuell vermissen. Letztlich nur ein Detail am Rande, dass nach wenigen Metern komplett an Bedeutung verliert.
Echt lässig:
Bei A losfahren ohne zu wissen wo B ist.
Echt stressig:
Gelegentlich die Härte des Fahrwerks.
Echt fett:
Sind aus Sicht des MX-5 die SUV´s. So richtig.
Echt jetzt:
Es wäre jetzt echt Zeit für einen Kauf.
Daten Mazda MX-5 RF G184 Homura
Motor: 4-Zylinder Benziner
Leistung: 184 PS
Max. Drehmoment: 205 Nm / 4000 U.
Testverbrauch: 6,9 Liter
Vmax: 220 km/h
0 auf 100 km/h: 6,8 Sek
Preis ab EUR 45.890,00