Man ist bekanntlich so alt wie man sich fühlt. Von dem her ist der alte Haudegen Mazda CX-5 quasi gerade in seinen besten Jahren.
Oft ist es so, dass einen das Alter auch sympathisch macht. Man wird gelassener, weiser und kann auch mal ganz ungeniert Fünf gerade sein lassen. Begleitet wird das von einem Bemühen, die Spuren des Alterungsprozesses zu kaschieren. Genau das exerziert der Mazda CX-5 seiner Konkurrenz in Perfektion vor. Auf neueste Trends wird mit einem gelassenen Achselzucken verzichtet, zugleich sorgen aber drei neue Sondermodelle für frischen Wind.
Das ergibt in Summe 10 verschiedene Ausstattungsvarianten für das SUV, seien sie bei einem eventuellen Beratungsgespräch bitte gnädig mit dem Verkäufer. Die Sondermodelle heißen „Homura Plus“, „Takumi Plus“ und „Newground“, in welcher auch unser Testwagen vorfuhr. Ob das jetzt die attraktivste der drei Varianten ist, lässt sich ad hoc nicht beantworten. Was den „Newground“ den Anderen fix voraus hat, ist die Kombination aus 19“ Black Metallic Felgen und „Zircon Sand“ – Metallic.
Der Farbton ist generell einzigartig, zumindest wir kannten ihn bis dato nicht, viele Blicke ließen den Schluss zu, dass wir damit nicht alleine waren. Weniger stilsicher empfanden wir die grünen Details im Interieur, aber lieber eine schreiende Farbe als gar keine. An sich wäre dieser optische Pep gar nicht notwendig gewesen, das Cockpit des CX-5 wurde von Anfang an als zeitlos wahrgenommen, was es jetzt im hohen Alter eindrucksvoll beweisen kann. Dass Anzeigen und Tasten analog sind und der Screen kein Touchscreen ist sind eher Pro´s denn Contra´s. Vom „Mutli Commander“ genannten Dreh-Drückregler ganz zu schweigen.
Der CX-5 „Newground“ ist in allen Motorvarianten verfügbar, wir fuhren das Top-Modell, seines Zeichens ein Triumvirat aus 194 PS starken Benziner, 6-Gang-Automatik und Allradantrieb. Interessant ist freilich auch was er nicht hat. Einen Turbo zum Beispiel, oder irgendwas Hybrides. Das bringt eine spezielle und eher ungewöhnliche Leistungscharakteristik mit sich. Umsteiger werden mit Sicherheit etwas Schub vermissen, beim G194 regiert eher die harmonische und gleichmäßige Leistungsabgabe. 258 Newtonmeter maximales Drehmoment bei 4.000 Touren und eine fern jeder Hektik agierende Automatik unterstreichen das noch.
Von dem her ist das Fahrwerk fast ein wenig unterfordert, als Allradler hatte unser Testmodell auch den neuen Offroad-Modus an Bord. Stoisch zieht der CX-5 seine Kreise, agiles Handling und feiner Komfort gehen ganz locker Hand in Hand. Mazda findet hier für sein Mid-Size SUV eine tollen Kompromiss, angepasst an alles, was der Alltag für einen parat hat. Sind es Lade- oder Transportaufgaben, schlägt noch einmal die große Stunde des CX-5. Das Platzangebot für die Passagiere ist generös, die Variabilität des großzügigen Kofferraumes hervorragend und für feine Details wie die Kofferraum-Wendematte war auch noch Zeit.
„Das alles hat sicher seinen Preis“ vermuten sie? Ja schon, aber einen coolen. 44.290,00 EUR sind angesichts der tollen Ausstattung eine Kampfansage. Teilleder, Tempomat, Head-up-Display, LED-Kurvenlicht und vieles mehr ist an Bord. Ganz neu dabei: Sechs Jahre Garantie. Das nennt mal dann wohl „Altern in Würde“.
Echt lässig:
Das Aufmerksamkeitspotential trotz des hohen Alters.
Echt stressig:
Ist die Gewöhnungsphase an den unkonventionellen Antrieb.
Echt fett:
Preis/Leistungsverhältnis.
Echt jetzt:
Die Entscheidungsfindung für eine Ausstattungsvariante.
Daten Mazda CX-5 G194 AWD Newground
Motor: 4-Zylinder Benziner
Leistung: 194 PS
Max. Drehmoment: 258 Nm / 4000 U.
Testverbrauch: 8,4 Liter
Vmax: 195 km/h
0 auf 100 km/h: 9,3 Sek
Preis ab EUR 44.290,00