Der Mazda CX-5 als Parade-SUV schien unserer Meinung nach schon komplett ausgereift. Mazda sah das anders.
Der CX-5 lässt sich mit gutem Gewissen als Dauerbrenner bezeichnen. Seit seiner ersten Stunde gefällt er mit all jenen Talenten, welche die andauernde SUV-Welle als logisch und nachvollziehbar klassifizieren. Freilich ist die aktuelle Generation nicht mehr die jüngste, dass mit dem CX-60 ein neuer Hengst im Stall das Kommando übernommen hat, ist wohl auch nicht zuträglich. Mazda steuert da aktiv dagegen, wie wir im Zuge unseres Tests vom Modelljahrgang 2023 feststellen durften.
„Mild-Hybrid“ ist das Zauberwort, dass einem eh an jeder Ecke begegnet. Die geringste Form der elektrischen Hilfeleistung findet jetzt auch in den Motorraum der CX-5 Benziner ein zuhause. Das Prinzip ist soweit bekannt, beim Japaner übernimmt eine 24V-Lithium-Ionen Batterie das Speichern von Energie und die Bereitstellung von sieben zusätzlichen PS. Deren 194 PS leistet unser Top-Skyactiv Benziner, der wie gehabt ohne Turboaufladung auskommen muss. Oder besser – kann.
Der großvolumige Sauger ist ein Gedicht an Kultiviertheit, seine gleichmäßige Leistungsabgabe weiß zu gefallen. Wer jetzt erwartet, dass die mild-hybride E-Power den fehlenden Turbobumms ersetzt, liegt aber falsch. Der E-Boost ist von der ganz zarten Sorte, im Alltag macht sich die neue Technik eher durch die nicht mehr wahrnehmbare Start-Stopp Automatik und den geringfügig niedrigeren Verbrauch bemerkbar. Hier kommt auch die neue Zylinderschaltung zum Zug, von der man freilich auch genau nichts mitbekommt.
Sagen wir so, ein tolles Triebwerk wurde noch toller, ohne dass aber an den Charakterschrauben gedreht wurde. Mit dem stärksten Benziner ist der CX-5 souverän motorisiert, eine gewisse Gelassenheit ist nicht zu übersehen. Komplettiert durch die fehlerfrei agierende 6-Gang-Automatik und den optionalen i-Activ Allradantrieb, der den Mazda via Off-road Traction Assist für Gelände befähigt, wo er sich aller Voraussicht nach eh nie hin verirren wird. Seine Heimat ist der Asphalt, wo das Fahrwerk mit einer Mischung aus Komfort und agilem Handling überzeugt.
Man kommt nicht umhin, den CX-5 als Wohlfühlrundumpaket wahrzunehmen. Uns ist zumindest in 14 Tagen keine Situation begegnet, auf die der Mazda nicht die passende Antwort gehabt hätte. Es hat ja auch Platz für schlicht eh alles. Die Passagiere fühlen sich wohl, der Kofferraum ist so groß wie variabel und Ablagen gibt es auch genug. Die Info, dass das Interieur mit reduzierter Eleganz, toller Verarbeitung und entwaffnend einfacher Bedienung gefällt ist dabei so alt wie der CX-5 selber.
Ins Grübeln kamen wir erst beim Studium der Ausstattungslinien. Deren aufeinander aufbauende Sieben gibt es sage und schreibe. Die Qual der Wahl ist groß, wir helfen da gerne. Schon die Basis ist umfangreich, aber der 3. Stufe „Exclusiv Line“ spielt es feine Stückerl. Oder man geht in die Vollen, nimmt die Top-Ausstattung „Takumi“ und freut sich über 19“ Zöller, klimatisierte Ledersitze, BOSE-Sound, Matrix-LED, Head-up-Display und vieles mehr. 52.890,00 EUR scheinen dafür angemessen.
Echt lässig: Dass es ständig was neues vom CX-5 zum Erzählen gibt.
Echt stressig: Dass der Verbrauch dann doch stolz ist.
Echt fett: Seine Vielfältigkeit.
Echt jetzt: Dass wir uns an dem Soul Crystal-Red noch immer nicht sattgesehen haben.
Daten Mazda CX-5 2.5L e-Skyactiv G194 AWD Takumi
Motor: 4-Zylinder Benziner/Mild-Hybrid
Leistung: 194 PS
Max. Drehmoment: 263 Nm / 4000 U.
Testverbrauch: 7,9 Liter
Vmax: 195 km/h
0 auf 100 km/h: 9,5 Sek
Preis ab EUR 52.890,00