Beim Mazda CX-30 ersetzt ab sofort ein neuer Einstiegsbenziner die beiden schwächeren Motoren. Ist in dem Fall weniger tatsächlich mehr?
Die Qual der Wahl hielt sich zumindest in Sachen Motorisierung beim CX-30 seit jeher eigentlich eh zurück. Trotzdem macht Mazda im Zuge des aktuellen Facelifts aus drei Benzinern deren zwei. Die Top-Version mit 184 PS blieb unangetastet, dafür verschmolzen die 122 und 150 PS starken Varianten zu einem jetzt 140 PS leistenden Einstiegsbenziner. Das sind jetzt nicht die sinnlichsten aller Zahlenspiele, in echt erzielen sie aber durchaus ihre Wirkung.
Zudem bleibt auch so genug Spielraum für individuelle Entscheidungen, der CX-30 ist weiterhin auch als Handschalter zu haben, der Top-Motor ist mit oder ohne Allrad zu haben. In unserem Testwagen verrichtete, no na, der neue Motor seine Arbeit, und wir durften dabei selber im Getriebe rühren. Wir schreiben hier ganz bewusst „dürfen“, denn Mazda als quasi Erfinder von knackigen Schaltgetrieben liefert hier wieder eine beeindruckende Performance. Und nein, das ist in einem bürgerlich motorisierten SUV überhaupt nicht übers Ziel hinausgeschossen.
Der e-Skyactiv Benziner tut das auch nicht. Er bekam einen halben Liter mehr Hubraum, zudem wurde das maximale Drehmoment und sein Wirkungsbereich dezent aber trotzdem spürbar optimiert. Damit sind die zehn PS weniger gegenüber dem stärkeren Vorgänger rasch vergessen. Das Wesen der Skyactiv-Technologie bleibt davon freilich unberührt. Der Benziner ist ein in sich ruhender, ausgeglichener und gleichmäßig hochdrehender Geselle. Mangels Turboaufladung wirkt der Mazda in Teilbereichen brustschwächer als er tatsächlich ist, man gewöhnt sich daran.
Das sich trotzdem ein gut austariertes dynamisches Fahrgefühl erleben lässt, liegt an der bereits erwähnten genialen Handschaltung und dem knackigen Fahrwerk. Das muss man schon mögen auch, wir sagen das nur dazu, man würde das dem CX-30 auf den ersten (und auch zweiten) Blick gar nicht zutrauen. Na ja, eigentlich doch, sein nach schräg hinten abfallendes Dach schenkt ihm schon eine sportlich-elegante Silhouette. Die scharf geschnittenen Scheinwerfer der dynamischen Front und die rustikalen Anbauteile im Geländelook sind weitere Augenöffner.
Und weil dem so ist, ging das Facelift am Exterieur spurlos vorüber. Andere reden gerne von zeitlosem Design, der Mazda CX-30 hat es. Auch merkt man dem Interieur sein Alter nicht wirklich an. Und wenn doch, dann auf eine positive Art und Weise. Tasten, Dreh-Drückcontroller, eigener Lautstärkenregler und so Sachen. Neuigkeiten gibt es trotzdem. So hat das Navi jetzt Online-Kartenupdates und Echtzeit-Verkehrsinfos und via Amazon Alexa wurde die Sprachsteuerung aufgerüstet. Eine schöne Ergänzung einer aber ohnehin genial einfachen Bedienlösung.
Weniger genial als okay sind die Platzverhältnisse. Wobei vier Erwachsene haben gut Platz, der Kofferraum geht mit 430 bis 1.406 Litern Fassungsvermögen auch in Ordnung. Bleibt an dem Punkt nur noch die Wahl der richtigen Ausstattung. Die „Prime Line“-Basis ist schon sehr fair, von dem her reicht unsere mittlere Test-Variante „Exclusiv Line“ mit Bose-Sound, Matrix-LED, 360° Kamera und 18“ Felgen schon für den kleinen Luxus. Die dafür fälligen 35.840,00 EUR passen gut.
Echt lässig: Mazda und sein stetes schwimmen gegen den Strom.
Echt stressig: Ein erst bei 3.300 Touren anliegendes maximales Drehmoment.
Echt fett: Die Freude am e-Skyactiv, nachdem man die Drehmomentkurve verinnerlicht hat.
Echt schade: Dass sich andere bei der Bedienfreude keine Scheibe bei Mazda abschneiden.
Daten Mazda CX-30 2.5L e-Skyactiv G140
Motor: 4-Zylinder Benziner
Leistung: 140 PS
Max. Drehmoment: 238 Nm / 3.300 U.
Testverbrauch: 6,9 Liter
Vmax: 194 km/h
0 auf 100 km/h: 9,7 Sek
Preis ab EUR 35.840,00