Gleiche Modelle unter verschiedenen Labeln gehören in der Automobilbranche zum täglichen Brot. Der Mazda 2 Hybrid ist trotzdem ganz und gar nicht alltäglich.
Ein Bericht über einen Mazda mit Bildern von einem Toyota? Ja, das passt schon so. Der Mazda 2 Hybrid sieht nicht nur aus wie ein Toyota Yaris, er ist auch einer. Man hat sich auch gar nicht großartig die Mühe gemacht, das irgendwie zu kaschieren. Wieso auch, da ist ja nichts für was man sich schämen müsste. Neues Logo drauf und fertig. Sicher wird das mitunter manch Mazdajünger wenig begeistern, dafür wird mit dem Hybrid-Modell eine neue Käuferschicht für Mazda zugänglich. Und wie heißt es so schön? Allen Recht getan ist eine Kunst die keiner kann.
Hintergrund der Kooperation sind, no na, die immer strengeren Abgasvorschriften samt Vorgaben für den Flottenverbrauch. Zu dessen Senkung trägt der 2er Hybrid ganz wesentlich bei, laut WLTP konsumiert der Kleine minimalistische vier Liter auf 100 Kilometer. Was den Wert final so interessant macht ist, wie nahe man ihm im Alltag kommt. Legt man es darauf an, schafft man gar eine Drei vor dem Komma. Legt man es nicht darauf an, was ja eher unserem Naturell entspricht, wird man trotzdem niemals in einen Bereich jenseits der fünf Liter kommen.
Okay, wer mit der Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h über die Autobahn brettert, wird anderes zu berichten haben. Nur, wer macht so etwas? Trotzdem hat diese Zahl ihr Gutes, ist sie doch ein Indikator, dass wir hier nicht von einem reinen Sparantrieb reden. Und weil es gerade so gut passt, in 9,7 Sekunden sprintet der Mazda 2 von 0 auf 100 km/h. Dafür verantwortlich zeichnet das Duo aus Saugbenziner und E-Antrieb, deren Leistungen von 92 bzw. 80 PS in einer Systemleistung von 116 PS kumulieren. Beim Drehmoment werden 120 und 141 Newtonmeter offeriert, alles zusammen koordiniert von einer CVT-Automatik.
Wann immer es möglich ist, hat das E-Aggregat die Hosen an, beim Anfahren und beim Fahren mit niedriger Geschwindigkeit zum Beispiel. Ein motorbetriebenen Generator übernimmt das Aufladen, was den konstant niedrigen Verbrauch garantiert. Bei höheren Geschwindigkeiten schaltet sich der Verbrenner dazu, was man spürt und auch hört. Die CVT-Automatik ist eben kein Leisetreter, wobei gerade im urbanen Bereich ihre Vorteile wie stringenter Leistungsaufbau und fehlenden Schaltvorgänge bei Weitem überwiegen.
So kommt auch Überland ein nicht zu unterschätzendes Spaßpotential zu Stande. Der Mazda liegt richtig gut und macht querdynamisch keine schlechte Figur. An dem Punkt ist der Yaris quasi mehr Mazda 2 als umgekehrt. Eine Erkenntnis, die sich beim Blick im Interieur wieder verliert. Typische Mazdameriten wie den Dreh-Drückregler sucht man vergebens, es gilt hier selbes wie beim Exterieur. Nüchtern betrachtet sind Haptik und Design aber fein gelungen, ist die Bedienung intuitiv. Von dem her, alles gut.
Den Mazda 2 Hybrid gibt es in drei Ausstattungsvarianten. Dabei weiß schon die Basis „Pure“ mit vielen Assistenzsystemen, DAB-Radio, Smartphone-Anbindung und Klimaautomatik zu gefallen. Über „Agile“ landet man womöglich trotzdem beim Top-Level „Select“. Warum? Weil auch in einem Kleinwagen Features wie Head-up-Display, 16-Zoll Felgen, Teilledersitze und LED-Scheinwerfer ihre Berechtigung haben. Kostenpunkt: 27.790,00 EUR.
Echt lässig:
Sparpotential. Spaßpotential.
Echt stressig:
Platzangebot auf der Rückbank.
Echt fett:
Sinnvolle Kooperationen.
Echt jetzt:
Mögen sich manche beim Preis denken.
Daten Mazda2 Hybrid Select
Motor: 1,5 Liter Saugbenziner/E-Motor
Systemleistung: 116 PS
Max. Drehmoment: 120 + 141 Nm
Testverbrauch: 4.4 Liter
Vmax: 175 km/h
0 auf 100 km/h: 9,7 Sek.
Preis ab 27.790,00 EUR