Der Kia Stonic wird mit dem neuen Modelljahr seinen Erfolgslauf prolongieren. Dabei bekommt auch das Schaltgetriebe endlich wieder einmal Aufmerksamkeit.
Tatsache ist, dass Automatikgetriebe in all ihren Varianten auf dem Vormarsch sind. In manchen Segmenten sind sie bereits eher Regel denn Ausnahme. Ein Trend, der sich auch bei den City-SUV´s bemerkbar macht, wobei hier der Faktor „Preis“ den Zugang zur Automatik etwas bremst. Unser Kia Stonic Gold wäre mit 7-Gang-DSG um EUR 1.900,00 teurer, was in Relation zum Kaufpreis von EUR 24.390,00 doch einen spürbaren Aufpreis darstellt.
Kia hat sich zur Aufgabe gemacht, den Griff zum Handschalter positiver zu besetzen. Nicht aus rein finanziellen Gründen soll er eine echte Alternative zur zweifelsfrei feinen Automatik sein. Sondern auch, weil er neben den Basics wie klare Schaltwege oder stimmiger Übersetzung auch technisch etwas zu bieten hat. Das Ganze hat einen Namen und heißt iMT6. Es ist für den 120 PS starken T-GDI erhältlich, welcher auch ein 48-Volt-Mildhybrid-System besitzt.
Das iMT6 ist ein sogenanntes intelligentes Schaltgetriebe. Nimmt man den Fuß vom Gas, wird der Motor abgeschaltet und der Stonic segelt. Etwas, dass bisher den Automaten vorbehalten blieb. Die Vorteile liegen auf der Hand und finden auch in Zahlen ihren Niederschlag, mit einem Verbrauch 5,8 Litern waren wir bis auf wenige Zehntel am Normverbrauch dran. Dass es nicht ganz gereicht hat, ist wohl dem spritzigen Antritt und dem kräftigen Durchzug des Turbo-Dreizylinders geschuldet. Eh gut, nur sparsam macht ja auch nicht glücklich.
Es würde auch nicht zum fröhlichen Auftritt des Kia Stonic passen. Das liegt weniger an den zarten optischen Retuschen des aktuellen Facelifts, als an der frechen Farbwahl unseres Testmodells. Wir können hier nur jeden ermutigen sich die Kombination aus gelbem Dach und Perennial Grey-Metallic zu trauen. Und wenn nicht, dann gibt es angesichts fünf verschiedener Dachfarben sicher eine andere aus den 20 möglichen Farbkombinationen, welche den Kia Stonic stimmungsmäßig aus dem oft faden Spektrum der Mini-SUV´s hervorhebt.
Im Zweifelsfall schafft der Kia Stonic das aber auch ohne flippige Farben. Dann übernehmen die im Zuge des Facelifts stattgefunden technischen Neuerungen den emotionalen Part. Soweit das eben möglich ist. Sagen wir so, die hohe Bedienfreude via klassischer Tasten und Drehregler sowie der logisch aufgebaute und auf 8-Zoll angewachsene Touchscreen verhindern verlässlich und garantiert das Freisetzen negativer Emotionen.
Auch hat der Kia das Internet für sich entdeckt, eine eigene UVO-App ermöglicht diverse Online-Dienste bis hin zum Abruf naheliegender Parkmöglichkeiten. In der „Gold“-Ausstattung ist sie ebenso serienmäßig an Bord wie Navi, einige Assistenzsysteme und die obligatorische 7-Jahres-Garantie. Will man das ganze Spektrum an Hilfsmitteln und Goodies wie Leder oder Voll-LED-Scheinwerfern braucht es den Griff zur GT-Line. Was angesichts eines Kaufpreises von EUR 25.990,00 als Empfehlung verstanden werden darf.
Echt lässig:
Feine Platzverhältnisse, ausreichend großer Kofferraum.
Echt stressig:
Starten ist nur im Leerlauf möglich.
Echt fett:
Die bunte Vielfalt.
Echt jetzt:
Endlich muss es mal nicht Automatik sein.
Daten Kia Stonic 1.0 T-GDI iMT6 48V Gold
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner/Mild-Hybrid
Leistung: 120 PS
Max. Drehmoment: 172 Nm / 1500 U.
Testverbrauch: 5,8 Liter
Vmax: 185 km/h
0 auf 100 km/h: 10,4 Sek
Preis ab EUR 24.390,00