Es braucht einiges, um im riesigen Sammelbecken der SUV´s reüssieren zu können. Der neue Kia Sportage hat dazu alles was es braucht.
Es gab eine Zeit, da war der Sportage für Kia Einer für Alles. Hoffnungsträger. Verkaufsschlager. Markenbotschafter. Ein Druck, den der Konzern mittlerweile von seinen Schultern genommen hat. Der Erfolg hat bei den Koreanern anno 2022 viele Gesichter, Botschafter sind tendenziell die neuen Stromer á la EV6. Und einen Hoffnungsträger braucht es bei den stetig steigenden Verkaufszahlen bei Kia schon lange nicht mehr.
Als Symbol für den rasanten Aufstieg eignet sich der Sportage trotzdem, alleine schon wegen seiner Historie. Seit 1994 steht er in den Verkaufslisten, eine Ewigkeit in der Autobranche. Und schaut´s was aus ihm geworden ist. Ein prächtiges SUV, mit markantem Design, hochwertigem Interieur, modernen Antrieben, viel Platz und toller Ausstattung. All das auf die Spitze getrieben findet sich in unserem Testwagen, einem 1.6 T-GDI 48V AWD-GT-Line. Ausgesprochen heißt das Turbobenziner samt Mildhybrid, Allrad und Vollausstattung mit sportlichem Touch.
Das „Deluxe White Pearl“ Metallic wirkte angesichts der sonst immer bunter werdenden Pressefahrzeuge fast schon etwas retro. Gefallen hat es uns trotzdem, zudem lenkte es nicht zu sehr von der groß inszenierten Front samt einprägender LED-Signatur oder dem eigenständigen Heck ab. Ebenfalls nicht zu übersehen: Die sehr schönen 19“ Zöller, quasi das nach außen hin sichtbarste Detail der „GT-Line“. Ihr Pendant ist demnach das adaptive Fahrwerk, es kümmert sich darum, dass sportlicher Look nur auf Wunsch sportliches Fahren bedeutet.
Wir befinden uns übrigens noch immer im Reich der Serienausstattung. Wer auf Extras steht, hat bei der GT-Line nichts verloren. Einzige Option ist, erraten, die Metallic-Lackierung. Adaptiv LED-Scheinwerfer, Harman Kardon Soundsystem, Navi, klimatisierte Ledersitze, Keyless, Panorama Hub-Schiebedach, eine elendslange Liste an Assistenzsystemen und noch so manches mehr gibt es in Serie. Ja echt. Da wiegen die sieben Jahre Garantie gleich noch heroischer, wo viel ist geht mitunter ja auch viel kaputt. Tut es aber eh nie.
Fein und routiniert verbaut und verarbeitet ist all das in einem modern gestylten Interieur. Digitale Anzeigen und der 12,3“-Screen mit ihren glasklaren Anzeigen regieren das Setting, die Bedienung ist frei von Rätsel. Originell ist die unter dem Screen liegende Bedienleiste, wo via Tastendruck entweder Klima oder Radio gesteuert werden kann. Für neue Ideen sind wir immer zu haben, demnach gefällt uns auch das beim Blinken ins Display eingespielte Bild vom toten Winkel.
Blinken wird man relativ oft, der Turbo-Benziner mit 180 PS und mild-hybriden 12 PS ist ein kräftiger Bursche. In 9,0 Sekunden wird von 0 auf 100 km/h beschleunigt, den Rest übernehmen das satte Drehmoment, die feine 7-Gang-Automatik und der Allradantrieb. Wem im Schnitt acht Liter Verbrauch zu viel sind, sei auf die Hybrid und Plug-in-Hybrid Varianten verwiesen. Uns bleibt noch auf den Preis für den Kia Sportage 1.6 T-GDI 48V AWD GT-Line zu verweisen. 52.390,00 EUR.
Echt lässig:
Lückenlose Serienausstattung.
Echt stressig:
Gelegentlich zu auffällig agierende Assistenzsysteme.
Echt fett:
Hohes Maß an Variabilität, viel Platz für Passagiere. Voll das Van-feeling.
Echt jetzt:
Das Kia sich neue Ideen in Sachen Bedienung traut.
Daten Kia Sportage 1.6 T-GDI 48V AWD GT-Line
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/Mild-Hybrid
Leistung: 180 PS
Max. Drehmoment: 265 Nm/1500 U.
Testverbrauch: 6,8 Liter
Vmax: 189 km/h
0 auf 100 km/h: 8,2 Sek
Preis ab EUR 52.390,00