Der Kia Sorento ist generell ein Typ, der auf alle Fragen eine Antwort hat. Als Vollhybrid auch auf jene, welche man sich gar nicht stellen will.
Einleitende Worte gelten wohl für die koreanische Marke als Ganzes. Vom attraktiven Kleinwagen bis zum pompösen SUV, vom ehrwürdigen Diesel bis zum sportlichen Hochleistungsstromer reicht die Modellpalette. Hier jetzt das klassische Alphatier namhaft zu machen ist schwierig, da prallen ja mittlerweile Ideologien aufeinander. Einigen könnte man sich eventuell darauf, dass der Sorento in der Summe seiner Eigenschaften dem Leitwolf am nächsten kommt.
Ja, schon klar, großes böses SUV, aber bitte sich jetzt trotzdem nicht schon mit der Klebepistole bewaffnen. Neben dem Diesel wird der Sorento auch als Plug-in-Hybrid und als auf den Namen „HEV“ hörender Vollhybrid angeboten. Am Papier nicht zwingend der heißeste Kandidat in diesem Trio. Verständlich, seine Vorteile erschließen sich mitunter erst am zweiten Blick. Der Diesel ruft seine Sparsamkeit aus, der Plug-in-Hybrid propagiert seine Flexibilität und den Wegfall der NoVa. Und was hat der HEV vorzuweisen?
Einiges. Vorweg das Offensichtliche: Als Vollhybrid braucht der HEV keine externe Stromzufuhr, offeriert aber trotzdem alle Vorteile einer Teilelektrifizierung. Ein 60 PS und 264 Newtonmeter starker Elektromotor bringt sich qualitativ wie quantitativ ins Fahrgeschehen ein. Um Sparsamkeit bemüht im Eco-Modus, sorgt er im Sport-Modus für eine druckvolle Beschleunigung aus dem Stand. Im Zusammenspiel mit dem Turbobenziner beträgt die Systemleistung 230 PS und 350 Newtonmeter, gut sortiert von der 6-Gang-Automatik.
Tugenden, die feine Fahrleistungen und beschauliche Verbräuche unter einem Dach vereinen. In 9 Sekunden sprintet der Sorento von 0 auf 100 km/h, der Spritkonsum bleibt unabhängig von der Gangart konstant unter 8 Liter. Ein sehr guter Wert für ein knapp 2 Tonnen schweres SUV mit Allrad und ausufernden Platzverhältnissen. Selbst hinten Mitte kommt nicht der üblichen Strafversetzung gleich. Im Gegensatz zum Plug-in ist der 1,49 kWh Akku nämlich geradezu winzig, knabbert praktisch nichts an den Volumina von Kofferraumvolumen und Tank weg. Und ein Ladekabel liegt auch nicht im Weg.
In Summe präsentiert sich der Kia Sorento HEV als pure Entspannung. Vor der Abfahrt, weil man weiß, es kann einen nichts erschüttern. Während der Fahrt, weil neben dem Antrieb der Komfort eine weitere große Stärke des Koreaners ist. Und nach der Fahrt, wenn man sich völlig unbeeindruckt von der zurückgelegten Strecke von den klimatisierten und elektrischen Ledersitzen erhebt und gefühlt eher einen Ruheraum als ein Auto verlässt.
Es ist ja auch so, dass selbst die Bedienung einen nicht stresst. Digitale Anzeigen und ein großer Touchscreen werden eifrig unterstützt von vielen klassisch-analogen Tasten. Die Materialien sind fein, die Verarbeitung ist auf absolutem Premiumlevel. Die Top-Ausstattung „Gold“ leistet da ihren Beitrag, das Premiumpaket ist angesichts von Head-up Display, BOSE Sound und den angesprochenen Sitzen trotzdem fast ein Muss. Die Preise für den Kia Sorento HEV starten bei 62.290,00 EUR.
Echt lässig:
Sich keine Gedanken machen zu müssen. Über nichts.
Echt stressig:
Wären Parklücken ohne die 360° Kamera.
Echt fett:
Kleine Aufmerksamkeiten. Automatische Umluft vor Tunnel zum Beispiel.
Echt jetzt:
Dass wir schon lange nicht mehr so knapp an einer blinden Bedienbarkeit dran waren.
Daten Kia Sorento HEV Gold
Motor: 4-Zylinder Benziner/E-Motor
Leistung: 230 PS
Max. Drehmoment: 350 Nm
Testverbrauch: 7,6 Liter
Vmax: 193 km/h
0 auf 100 km/h: 8,0 Sek
Preis ab EUR 62.290,00