Der Kia Sorento macht mit Vollausstattung und toller Verarbeitung einen auf Premium. Erst der Blick auf den Preis offenbart, das stimmt so nicht ganz. Damit der Bluff auch funktioniert ist es essentiell, sich zuvor mit dem Sorento zu beschäftigen.
Ihm quasi neutral zu begegnen, ohne Befangenheit. Oft ist es ja so, man sieht einen Preis, erschrickt oder auch nicht, macht sich aber schon mal ein Bild davon, was das Auto alles können und bieten muss. Beim Sorento wird man relativ schnell feststellen, dieses SUV kann sehr viel und bietet so gut wie alles. Sieht man erst nach dieser Erkenntnis auf die Preisliste, werden die EUR 61.990,00 als mindestens fair, wenn nicht sogar als sensationell angesehen werden.
Freilich ist das ein ordentlicher Betrag, und nicht wenige werden sich dabei eher in einem vergleichbaren Audi oder BMW sehen. Der Punkt ist, deren Produkte sind um diesen Preis eben in wesentlichen Aspekten nicht vergleichbar. „Vollausstattung“ steht ja schnell einmal wo, der Kia Sorento hat sie tatsächlich. Was unter anderem an dem Witz von Extraliste erkennbar ist, wo sich mit „Metallic/Pearl-Lackierung“ ein heißer Posten befindet.
Ein Auszug aus der Platinum-Ausstattung gefällig? Head-up Display, klimatisierte E-Ledersitze, 20-Zoll-Räder, Multimediasystem inklusive Bose Sound, DAB-Tuner und Navi, Einparkautomatik, Panorama Hub-Schiebedach und eine Armada an Assistenzsystemen. Wie gesagt, dass ist nur ein kleiner Teil, eine vollständige Aufzählung würde den Rahmen sprengen. Wichtiger scheint uns sowieso die Information, dass sämtliche Features, Assistenzsysteme und anderweitiges technisches Equipment einwandfrei und vorzüglich funktioniert.
Kia hatte auch noch Muße an diverse Gefälligkeiten zu denken. So schaltet die Klima vor Tunnels automatisch auf Umluft, bei gesetztem Blinker zeigen die digitalen Armaturen ein Bild vom toten Winkel. Keine zum Himmel schreienden Revolutionen, aber Beweise, dass bei der Entwicklung auch das Herz dabei war. Der beim Einstieg elektrisch zurückfahrende Fahrersitz gehört in die selbe Kategorie, detto die hervorragende Verarbeitung und die benutzerfreundliche Gestaltung der Bedienung.
Bis zu sieben Insassen dürfen sich gleichzeitig im Sorento aufhalten. Der eh nie kleine Kia wuchs in der neuen Generation nochmals um eine Spur, die Erwartungen an die Platzverhältnisse werden inhaltlich mehr als erfüllt. In der wohl gängigeren 5-Sitzer Belegung tun sich auch beim Kofferraumvolumen epochale Räume auf, 910 bis 2.011 Liter in Zahlen. Werte, die angesichts der raumfressenden Hybridlösungen schon beinahe in Vergessenheit geraten sind.
Der Sorento wird später auch als Plug-in Hybrid zu haben sein, vorerst aber bleibt ein 201 PS starker Turbo-Diesel einzige Kraftquelle. 440 Newtonmeter und ein 8-Gang-Doppelkupllungsgetriebe sind weitere Assets des Antriebes, der perfekt zum großen Kia passt. Man ist sozusagen standesgemäß motorisiert, die Erhabenheit des Sorento bleibt gewährleistet. Allrad und eine relativ straffe Federung geben ausreichend Halt in der Kurve, ein Sportler ist der Sorento aber nicht. Unter welche Rubrik fallen dann Sportmodus und Schaltwippen? Vollausstattung.
Echt lässig:
Das Preis-Leistungsverhältnis.
Echt stressig:
Nur das, was man an Stress selber mitbringt.
Echt fett:
Edle Kippschalter für Sitzheizung und Temperatureinstellung.
Echt jetzt:
Das mangelndes Image ein Kaufhindernis sein könnte.
Daten Kia Sorento 2.2 CRDi AWD Platin
Motor: 4-Zylinder Turbodiesel
Leistung: 201 PS
Max. Drehmoment: 440 Nm / 1750 U.
Testverbrauch: 7,6 Liter
Vmax: 202 km/h
0 auf 100 km/h: 9,2 Sek
Preis ab EUR 61.990,00