Kia springt nicht nur auf den Zug der Plug-in Hybriden auf, sie bereichert ihn auch gleich um eine ganz persönliche Note.
Die Ceed-Familie ist das Vorzeigeprojekt im Hause Kia. Sie würde sich glatt für eine Reality-TV Serie eignen. Es gibt den braven Fünftürer, den hilfsbereiten Kombi vulgo Station Wagon oder den hitzköpfigen GT. Daneben noch einen Typ „Everybodys Darling“ in Form des XCeed und, als quasi Oberhaupt, den hinreißenden Pro-Ceed. Und wie in jeder anständigen Reality-TV Familie taucht ständig ein neuer Verwandter auf, in der neuesten Folge eben die Plug-in´s.
Kia Österreich hat zu einem ersten Kennenlernen nach Mondsee geladen. Ein zweifelsfrei wunderschönes Plätzchen, mit See und Gebirge ganz klassisch Österreich. Mitten in der Natur quasi, und das nicht zufällig. Die Plug-in Hybriden sind mittlerweile am Markt angekommen, haben hohes Potential zur nachhaltigen Mobilität, ganz nebenbei sind sie zwecks Erfüllung der CO2-Grenzwerte für die Hersteller unverzichtbar. Was auffällt – es scheint eine Art Wettlauf um die höchste Systemleistung zu geben.An dem Punkt steigt Kia aus. Und wo anders wieder ein. Womit wir auch bei der persönlichen Note sind, ihres Zeichens 141 PS. Eh nicht fad eigentlich, im kompakten Umfeld aber ein relativ geringer Wert. Dabei vergessen die Hersteller, dass nicht jeder Plug-in Fahrer in sechskommairgendwas auf 100 km/h beschleunigen und die Batterie im Rekordtempo aussaugen will. Der Kia Ceed Sportswagon, als Beispiel, beschleunigt in mehr aus ausreichenden 10,8 Sekunden auf Tempo 100, 195 km/h Höchstgeschwindigkeit sind ebenfalls aller Ehren wert.Auf unseren Fahrten rund um den Mondsee sorgte das Duo aus 105 PS starken Saugbenziner und unterstützendem E-Antrieb für tiefenentspannte Momente. Einsteigen, wegfahren, den Rest übernehmen die 265 Newtonmeter, das 6-Gang- Doppelkupplungsgetriebe und das unauffällig arbeitende Motorenmanagement. Freilich darf man auch selber über die Energieflüsse verfügen. Im urbanen Bereich macht es auch sicher Sinn, im reinen E-Modus die laut WLTP möglichen 58 Kilometer auszureizen. Überland erfreut man sich eher an der spürbaren Rekuperation und der völligen Unaufgeregtheit des Kia Ceed.Ganz ohne Folgen blieb die Implementierung des Plug-in Antriebes allerdings nicht. Das Kofferraumvolumen sank doch spürbar, der Station Wagon zum Beispiel büßt beim Grundvolumen fast ein Drittel ein. Bleiben 437 Liter, immerhin via Umleglehnen auf 1.506 Liter erweiterbar. Und die Frage nach den Ladekabeln wird mit einem Extra-Fach unter dem Kofferraumboden beantwortet. Der große Rest vom Auto bleibt aber wie er ist. Schickes Interieur, problemlose Bedienung, feine Verarbeitung, hohes Ausstattungslevel und sieben Jahre Garantie.