Schon bei der ersten Fahrt in Sizilien war klar, dass der Skoda Karoq das Zeug zum Bestseller hat. Jetzt hat uns Skoda Austria das SUV für einen Intensiv-Test überlassen.
Groß wie der alte VW Tiguan und vom nutzbaren Platz innen sogar noch einen Hauch talentierter, präsentiert sich der Skoda Karoq als die clevere Familienlösung im SUV-Sektor. Geradlinig designet, komfortabel abgestimmt und gespickt mit jeder Menge schlauer Alltagslösungen repräsentiert er Skodas Tugenden, wie kein Zweiter.
Wie aber sieht der ideale Skoda Karoq aus? Wir sind der Sache nachgegangen.
Ausgangsbasis für die Bedarfsanalyse ist unser Testwagen – ein mit 2.0 Liter TDI, DSG Doppelschaltgetriebe und Allradantrieb, in Style-Ausstattung sowie zusätzlich einigen netten Extras bestückter Karoq. Alles gut und schön. Nur was braucht man wirklich für den optimalen Skoda Karoq?
Fangen wir mit dem Antrieb an. Front- oder Allradantrieb?
Kommt auf den Einsatzbereich an. Großstadtmenschen mit wenig Hang zu Outdoor-Aktivitäten werden wohl mit Frontantrieb völlig ihr Auslangen finden. Gehören Sie zu den Glücklichen, die sich auch mal einen Schiurlaub leisten können oder wohnen Sie exponiert im Bereich der Schneefallgrenze, dann sorgt natürlich Allrad für die nötige Souveränität im Ernstfall. Und der wird wahrscheinlich eher „Schneefahrbahn“ als „Offroad-Piste“ heißen. Ist die Entscheidung gefallen, darf man sich der nächsten Frage widmen:
Diesel oder Benziner?
Leistungsmäßig empfehlen wir die goldene Mitte mit 150 PS. Diese Motoren – egal ob 1,5 Liter TSI oder 2,0 Liter TDI – arbeiten super-effizient, angenehm leise und bieten genau das richtige Quantum an Leistung um auch vollbeladen mit dem Skoda Karoq ordentlich vorwärts zu kommen. Instinktiv greift der gelernte Österreicher natürlich zum TDI. Dieser hat den Vorteil, dass er sowohl mit Allrad, als auch mit DSG kombiniert werden kann. Der tolle TSI lässt sich nur frontgetrieben fortbewegen – kann man auf Allrad verzichten, ist er die erste Wahl.
Schalt- oder Automatik-Getriebe?
Selten funktionierte das DSG-Getriebe besser, wie in unserem Karoq-Testwagen. Soll heißen: Null Anfahrschwäche, null Schaltrucke, hohe Effizienz. Darum absolute Empfehlung für DSG.
Kommen wir zur Ausstattung.
Am schnellsten zum Ziel kommt man, wenn man die Ausstattungsvariante „Style“ beim Konfigurieren ankreuzt. Sie beinhaltet einfach bereits alles, was man sich in solch einem Fahrzeug so erwartet. Das beginnt bei den tollen LED-Scheinwerfern, einer edleren Innenausstattung, Climatronic, dem Keyless-System, schönen Chromzierleisten um die Fenster, 18-Zoll Alufelgen, automatische Distanzkontrolle (ACC) bis hin zur kompletten Infotainment-Ausstattung. Alles hier aufzuzählen, würden den Rahmen sprengen.
Kleine Zwischenrechnung: Unser Skoda Karoq 4×4 Style TDI SCR DSG kostet so ausgestattet faire 37.000 Euro – unverhandelt. Mehr bräuchte man nicht – außer man wird noch in der Extra-Liste und bei den Metallic-Farben fündig.
Wir hatten die Gelegenheit, folgende Sonderausstattungen im Skoda Karoq-Testwagen auf Herz und Nieren zu testen:
- Fahrprofilauswahl mit Offroad-Auswahl (EUR 219,70)
Preisgünstig aber entbehrlich. Der Skoda Karoq ist eines der wenigen Autos, die sich im NORMAL Modus am perfektesten bewegen lassen. - Memory-Sitz elektrisch für den Fahrer (EUR 533,00)
Rentiert sich nur bei mehreren wechselnden Fahrern. - Multimedia-Anschluss (EUR 202,80)
Angesichts der grassierenden Digitalisierung eine lohnende Investition. - Radio Navigation „Columbus“ (EUR 2.048,80)
Toller großer Bildschirm mit feiner Auflösung – gute Bedienbarkeit und super Sound. In die induktive Handyladeschale passt auch ein iPhone 8 plus locker rein. Leider fehlt der Volume-Knopf. Ansonsten absolute Empfehlung. - Panorama-Glasschiebe- und Aufstelldach (EUR 1.076,40)
Teuer. Bringt Licht ins Auto – könnte aber im Sommer ungemütlich heiß werden – trotz Sonnenschutzrollo. - VarioFlex-Sitzsystem im Fond (EUR 410,80)
Super praktisch. Fondsitze können platzsparend geklappt und auch entfernt werden. Erinnert an den seligen Skoda Yeti. - Sport-Komfortsitze (EUR 327,60)
Kein Mensch braucht Sportsitze in einem Skoda Karoq. Zudem sorgen die integrierten Kopfstützen für optische Beengung im Fond. - Standheizung mit Funkfernbedienung (EUR 891,80)
Teuer aber empfehlenswert. Gesund fürs Auto und gemütlich für die Passagiere. Kaltlaufphase entfällt – ebenso das morgendliche Eiskratzen. Noch teurere Alternative: Eigene Garage. - 19-Zoll Leichtmetallfelgen „CRATER“ (EUR 503,10)
Wer’s braucht. Ein Zoll mehr für fünfhundert Euronen muss man mögen. - Elektrische Heckklappe mit Fußsensor (EUR 614,90)
Teuer. Man muss aber anmerken, dass diese Funktion im Karoq wirklich gut funktioniert hat – ein kurzer Fußkick und die Tür öffnet sich flott.
Noch ein Wort zur Farbwahl. Bei Skoda gibt es nur „Energy-Blau“ aufpreisfrei. Alles andere kostet Aufpreis. Das „Stahl-Grau“ unseres Testwagens beläuft sich auf 345,80 Euro. Nach anfänglicher Skepsis haben wir uns nicht nur daran gewöhnt, wir finden sogar, dass es dem Skoda Karoq ausgezeichnet steht – auch wenn böse Zungen fragten, ob unser Auto bloß grundiert und noch nicht fertig lackiert sei.
Fazit:
Rund 40.000 Euro sollte man für einen optimal ausgestatteten Skoda Karoq 4×4 Style TDI SCR DSG schon einplanen. Natürlich geht’s auch deutlich preisgünstiger. Ob aber die kleinen Motoren auch ausreichen, muss freilich ein eigener Test bzw. jeder für sich selbst abklären.
Pro:
+ Tolle Größe für Familien mit bis zu zwei Kindern
+ perfekte Verarbeitung
+ schlaue Detaillösungen („Simply Clever“)
+ als „Style“ überkomplett ausgestattet
+ tolles Preis-Leistungsverhältnis
Contra:
– Lange Wartezeiten sind zu befürchten
– Der Blick auf den Seat Ateca
Skoda Karoq 4×4 Style TDI SCR DSG
Technische Daten / Fakten
Motor: 4-Zylinder Turbodiesel Commonrail
Hubraum: 1.998 ccm
Leistung: 150 PS
Testverbrauch: 7,1 Liter Diesel / 100 km
Preis: ab EUR 37.000