Die Briten wollen raus aus der EU? Sollens. Aber der Jaguar F-Type 400 Sport bleibt bei uns. Wir streben quasi eine Not-Einbürgerung an In wie fern so etwas überhaupt möglich ist, wir wissen es nicht.
Aber bei Vollblutsportlern geht das ja generell ziemlich unkompliziert. Außerdem sind bald Wahlen, da gibt es bekanntlich die dicksten Zuckerl. An Argumenten pro neuer Staatsbürgerschaft herrscht jedenfalls kein Mangel. Der F-Type 400 hat Allradantrieb (Österreichischer geht´s nicht mehr), ist so hinreißend schön wie ein italienischer Sportwagen (Die waren ja auch mal Österreicher) und sein orgiastischer Sound hält das Wild von den Straßen fern (Sichert den Jägern ihre Abschußquote).
400 PS aus einem V6-Kompressor, 460 Newtonmeter, 8-Gang-Automatik, Allrad, ein Sprint auf 100 km/h in knappen 5 Sekunden und neue LED-Scheinwerfer.
Das beste Argument als solches ist freilich der sich frei bewegende F-Type unter fachkundigen Händen. Oder unter unseren. Weil, so ehrlich muss man sein, keiner von uns ist ein hochtalentierter Racer, der nur zufällig in der Pubertät falsch abgebogen ist. Aber wir wissen was wir tun, wie wir es tun und vor allem mit welchen Kräften wir es tun. In Sachen Sondermodell 400 Sport, dessen Bauzeit auf ein Jahr befristet ist heißt das konkret: 400 PS aus einem V6-Kompressor, 460 Newtonmeter, 8-Gang-Automatik, Allrad, ein Sprint auf 100 km/h in knappen 5 Sekunden und neue LED-Scheinwerfer.
Okay, letztere tragen herzlich wenig zur Fahrdynamik bei, das tun aber die neue Front und das modernisierte TouchPro Infotainmentsystem auch nicht. Gehört aber gesagt, weil so ein Face-lift ja immer Verbesserungen mit sich bringt. Wie zum Beispiel die neuen optionalen Performance-Sportsitze, die den Spagat zwischen zupacken und locker lassen perfekt beherrschen. Womit wir endlich beim Fahren angelangt sind. Die nackten Leistungsdaten lassen ja schon erahnen, was sich im F-Type alles anstellen läßt. Die Frage lautet somit eher, wie bringt er es auf die Straße und was unterscheidet ihn von anderen Rennern.
Zum einen der Sound. Wahnsinn. Wählt man den Dynamicmodus, rotzt einem die Abgasanlage derart ungeniert entgegen, dass es nur so eine Hetz ist. Ob das auf Dauer Freude bereitet? Uns schon. Den Nachbarn nicht. Zum anderen der Zugewinn an Gaudi durch die kleinen mitdrehenden Schaltpaddles. Klar, die Automatik ist über alle Zweifel erhaben, macht alles gut, macht alles richtig. Den letzten Kick aber geben zumindest uns die Schaltwippen, wo der Jag noch rotziger hoch jauchzt, noch giftiger ums Eck fliegt. Und um nichts weniger verlangt der F-Type 400 Sport. Um hohes Kurventempo, Vollgas, kurze Zwischengeraden, Vollbremsung, hohes Kurventempo. Quasi der wahre Kreislauf des Lebens.
Aber sicher auch kein Dauerzustand. Der Jag geht wie die Sau, liegt wie ein Brett und röhrt wie ein Hirsch. Trotzdem, er kann auch ruhiger und gelassener, im Rahmen seiner genetischen Vorgaben halt. Zumindest bleibt im normalen Modus ein wenig Zeit, das feine Leder zu streicheln, die gelben Ziernähte zu beachten und die 400er-Schriftzüge des Sondermodells zu zählen. Wem ganz fad ist im Kopf, kann sich noch Gedanken über Durchschnittsverbrauch und Kaufpreis machen. Uns war so fad nicht.
Was er kann: Juhuu. Yipiieehh. Geh Leck.
Was er nicht kann: In der Masse untertauchen.
Extralob gibt es: Sound. Antrieb. Design. And so on.
Ändern würden wir: Wehe da ändert wer was.
Daten Jaguar F-Type 400 Sport
Motor: 6-Zylinder Benziner mit Kompressor
Leistung: 140 PS bei 6000 Umdrehungen
Max. Drehmoment: 460 Nm bei 3500 U/min
Testverbrauch: 10,2 Liter
Vmax: 275 km/h
0 auf 100 km/h: 4,9 Sek.
Preis ab EUR 118.250,00