Der neue Hyundai Tucson im Test überzeugt mit seinem neuen Design. Mit der Überschrift ist weder Warm- noch Kaltfront gemeint, sondern das Gesicht des neuen Hyundai Tucson. Besonders von vorne sieht er aus wie sonst kein SUV vor ihm. „Parametrische Dynamik“ nennt Hyundai das Außendesign als Ganzes, wobei die im Kühlergrill integrierten Lichter sicher die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
In Summe beschreibt Hyundai das Erscheinungsbild des Tucson folgendermaßen: „Es werden Linien, Flächen, Winkel und Formen verwendet, um Mithilfe digitaler Daten kinetische, edelsteinartige Oberflächendetails zu erzeugen, um eine beispiellose, mutige Designästhetik zu schaffen“. Stimmt so.
Neben der effektvollen Front sind es wohl vor allem die eckigen Radhäuser, die an ein SUV-Coupé angelehnte Seitenlinie und der nicht nachlassende Designwille bei den Heckleuchten, die dem Tucson seine Präsenz verschaffen. Leid tun kann einem da die Konkurrenz, mehr noch aber wohl die Besitzer des Vorgängers. Am besten wäre, man wird Teil des Modellwechsels. Denn neben dem großen Sprung beim Exterieur ist der neue Hyundai Tucson auch innen im besten Wortsinn nicht mehr der Alte.
Auch hier überrascht die Art und Weise der Modernisierung. Digitale Armaturen, großer Touchscreen und ein Sammelsurium an Softtouch-Tasten sind mehr oder weniger klassenüblich, eh klar das der Hyundai Tucson im Test derlei besitzt. Eleganz und Anmut gehen aber weit über das Klassenübliche hinaus. Bei der vertikal und voll integrierten Mittelkonsole hat sich Hyundai laut eigenen Angaben von einem Wasserfall inspirieren lassen. Und tatsächlich macht man mit dem Design den Großteil der direkten Konkurrenten ziemlich nass. Sicher auch, weil man sich bei der Automatik pro Tastensteuerung entschieden hat.
Was als Nebeneffekt auch der Anzahl an Ablagen gut tut, von denen der Hyundai Tucson generell mehr als genug hat. Platz ist aber nicht nur für Krimskrams, der Koreaner übernimmt auch für Mensch und Gepäck quasi Sorgfaltspflichten. Er setzt das Grundgerüst Kompakt-SUV konsequent in Bein-, Kopf- und Schulterfreiheit um, genauso wie in Variabilität und anständiges Kofferraumvolumen. Letzteres ist weit weg von selbstverständlich, zumindest nicht bei unserem getesteten Tucson Hybrid.
Der Koreaner ist antriebstechnisch breit aufgestellt, klassische Turbomotoren werden mit diverses hybrider Unterstützung angeboten. Der Tucson Hybrid kombiniert den 180 PS starken 1.6 T-GDI mit einem 60 PS leistenden Elektromotor. Ergibt in Summe eine Systemleistung von 230 PS und 350 Newtonmetern, folglich hervorragende Fahrleistungen, aber auch ausgeprägtes Sparpotential. Der 1,49 kWh kleine Akku vermag hier gemeinsam mit der fein agierenden 6-Gang-Automatik durchaus großes zu bewirken. Wer gerne Hybrid fährt, aber keine eigene Lademöglichkeit hat, darf sich direkt angesprochen fühlen. Und auch jene, die auf Technik und Ausstattung stehen. Die Top-Ausstattung Prestige-Line strotzt vor Assistenzsystemen und Goodies wie Leder, klimatisierte Sitze, Head-up Display und weit mehr als hier noch Platz hätte. Das geht am Preis nicht ganz spurlos vorüber, EUR 48.990,00 sind schon recht stolz. Der Einstiegspreis für den Hyundai Tucson als solches liegt aber bei verbindlicheren EUR 32.990,00.
Echt lässig:
Das Außenspiegel-Bild in den digitalen Instrumenten bei gesetztem Blinker.
Echt stressig:
Die Qual der Wahl bei den Antrieben.
Echt fett:
Ein Hyundai-SUV als Kopfverdreher.
Echt jetzt:
Wie alt auf einmal die Konkurrenz aussieht.
Daten Hyundai Tucson Prestige Line 1.6 T-GDi HEV 4WD AT
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 230 PS
Max. Drehmoment: 350 Nm
Testverbrauch: 7,8 Liter
Vmax: 193 km/h
0 auf 100 km/h: 8,3 Sek
Preis ab EUR 48.990,00