Zugegeben, groß ist er nicht, der Hyundai Kona. Dennoch bietet er fast alles, was man sich von einem ordentlichen SUV erwartet.
Wichtig ist die Wahl der Modell-Variante – wer eher am oberen Ende der Preisliste stöbert, wird auch ordentlich bespaßt, während die zivileren Kona-Varianten ihre Aufgaben eher pragmatisch-solide angehen. Allen gemein ist die auffällige Optik, die irgendwie so gar nicht zur eher ruhigen, konservativen Hyundai-Designsprache passt. Der Kona trägt modernes SUV-Design – vor allem die Front ist schon sehr ungewöhnlich. Der markentypische Kühlergrill ist umrahmt von einer Vielzahl an Design-Applikationen, die das Auto unverkennbar aber auch ein klein wenig unruhig wirken lassen. Dasselbe Spiel beim Heck – für Manche vielleicht etwas “too much”, aber Design ist halt doch Geschmackssache. Unterm Strich bietet der Kona etwas, was man heutzutage immer seltener findet: nämlich Unverwechselbarkeit.
Beim Interieur macht Hyundai keine Fehler. Die Architektur des Dashboards ist modern, es kombiniert eine überschaubare Anzahl an Bedienknöpfen für die wichtigsten Funktionen mit einem verzögerungsfrei ansprechenden Touchsscreen-Monitor. Vorne sitzt man unbeengt und ergonomisch perfekt – wer sich über mangelnden Platz im Fond beschwert, hat einfach das Auto nicht verstanden. Was nicht heißt, dass man hinten als Erwachsener nicht sitzen kann. Das Kofferraum-Volumen wiederum liegt im Klassenschnitt.
Wir hatten das Glück, das Kona Spitzenmodell unter die Lupe nehmen zu dürfen. Quasi, die Rundum-Glücklich-Version mit allem was man braucht – oder vielleicht auch nicht.
Da wären einmal 177 lustige Benziner-PS. Diese beflügeln das kleine SUV zu mehr als ordentlichen Fahrleistungen. Man darf einfach nicht vergessen, dass man sich in einem lediglich gut vier Meter langem Fahrzeug befindet, welches dadurch auch gewichtsmäßig nicht abhebt. Zudem sorgt der daraus resultierende relativ kurze Radstand und die knackige Fahrwerksabstimmung für ein ausgesprochen wendiges Kurvenverhalten. Natürlich will das Tierchen auch gefüttert werden – der Testschnitt von 8,5 Litern Super geht aber in Ordnung.
Das serienmäßige DSG-Getriebe leistet sich auch keine Schwäche – mittels Fahrmodus-Knopf lässt sich die Schaltcharakteristik verschärfen, im SPORT-Modus werden auch die Gänge mehr ausgedreht, während der ECO-Modus eher zum Dahinnudeln einlädt und den Verbrauch dementsprechend absenkt. Die goldene Mitte bietet COMFORT – hier wird man sich die meiste Zeit aufhalten und ist sehr gut bedient. Jedenfalls wechselt das automatisierte Getriebe die Gänge rasch, angenehm weich und gut verschliffen. Eine etwaige Anfahrtsschwäche wird vom feinen Drehmoment des 1600er-Turbo-Motors gut kaschiert. Der verrichtet seine Arbeit relativ leise – er klingt dabei irgendwie nach einem Mixer, egal in welchem Fahrmodus man sich befindet. Kein Fehler angesichts der derzeit grassierenden, teils völlig unnötigen Kunstsound-Orgien im Automobilbereich.
Damit es traktionsbedingt keine Brösel gibt, vergönnt Hyundai dem stärksten Kona serienmäßig Allrad-Antrieb. Dieser lässt sich für diverse Lustigkeiten auch komplett sperren und spielt natürlich auf Schnee groß auf. Da lässt es sich vortrefflich spielen, mit dem Hyundai Kona.
Preislich liegt der Hyundai Kona 1.6 T-GDi 4WD bei 30.990 Euro.
Da ist dann auch schon alles mit dabei. Man sucht sich die Farbe (EUR 550,-) aus – wir empfehlen saftige Lacktöne – und investiert noch in das fesche Lederpaket (EUR 1.500,-), das wars dann aber auch schon. Als Gegenleistung gibt es eine Ausstattung, die sich gewaschen hat. Voll-LED Scheinwerfer, Navigation, Sitzheizung und -lüftung, Lenkradheizung, Head-up Display, eine induktive Handyladeschale, das volle Fahrassistenzprogramm und fünf Euro NCAP-Sterne obendrauf seien hier einmal erwähnt – am besten mal selbst auf der Hyundai Homepage vorbeischauen, stöbern und staunen.