Der neue Kona ist im Vergleich zu seinem Vorgänger kaum wiederzuerkennen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist haben wir uns im Test angesehen.
Zur Einordnung: Der Kona wird dem Segment der B-SUV´s zugeordnet, unter der Kompaktklasse liegend und am schmalen Grat zwischen vollwertigem Familienauto und Zweitwagen wandelnd. Diesen Grat verlässt der Kona anno 2023 eindeutig Richtung Ersterem. In allen Richtungen gewachsen bietet er selbst in der klassentypisch oft knappen zweiten Reihe viel Platz, mit 466 Liter und toller Variabilität ist der Kofferraum auch für große Aufgaben bereit.
Man sieht ihm das auch an, aber nicht auf die bamstige Art und Weise. Der Kona nutzt zwar nicht die so gern genutzten Coupé-Anleihen, die Mischung aus glattem Design und einigen Ecken und Kanten verhelfen ihm trotzdem zu einer nicht abstreitbaren Eleganz. Die Prise Futurismus verdankt er dabei der Tatsache, dass bei der Entwicklung die elektrische Variante an erster Stelle stand. Kurz gesagt – der Kona sieht aus wie ein E-Auto, ist aber im Falle unseres Testwagens keines.
Wir fuhren den Vollhybrid, seines Zeichens quasi der Brückenschlag zwischen den klassischen Turbobenzinern und der Stromervariante. Die Technik im Allgemeinen ist bekannt, Vollhybrid ist gleich der Hybrid für Ladeverweigerer oder jene welche ohne geeignete Lademöglichkeit. Im neuen Kona arbeitet ein Saugbenziner mit einem E-Motor zusammen, was 141 PS Systemleistung zur Folge hat. Wenn ihnen der Wert bekannt vorkommt liegen sie richtig, der Antrieb wurde unverändert vom Vorgänger übernommen.
Faule Ingenieure oder ausgereifter Antrieb? Na was wohl. Die beiden Motoren bilden eine homogene Paarung, greifen sich unter Aufsicht der 6-Gang-Automatik quasi wechselseitig unter die Arme, wobei innerstädtisch der E-Motor sich sehr dominant zeigt. Das hat auch Folgen auf den Verbrauch, da wird der WLTP-Wert von 4,8 Liter gern auch mal unterboten. Überland gleicht sich das wieder aus, hier hat das Duo für brauchbaren Vortrieb etwas mehr zu arbeiten, was man ihm auch anmerkt.
Was man dem neuen Kona anmerkt, ist sein Bemühen, seinem Besitzer Freund und Helfer zu sein. Bringen wir es am Punkt: In Sachen Ergonomie ist der Kona ein Traum. Hyundai hat den Verlockungen der Moderne dort wiederstanden, wo es Sinn macht. Die gesamte Klimasteuerung verfügt über eine eigene Bedieninsel, für Sitzklimatisierung und beheizbares Lenkrad gibt es Direktwahltasten, Drehregler, echte Lenkradtasten und kleine Drehwalzen komplettieren die hohe Bedienfreude.
Da geht aber noch mehr. Aus dem Automatik-Wahlhebel wurde ein Drehregler hinter dem Lenkrad, was ein Ablageneldorado in der Mittelkonsole zur Folge hat. Die digitalen Anzeigen sind perfekt ablesbar, der Touchscreen ist logisch aufgebaut und gut zu bedienen. Könnte man jetzt noch den nervigen Warnton des Tempowarners in einem statt in drei Schritten deaktivieren, wären wir selig.
Sind wir eh so auch. Der Kona liegt bei den Technik- und Komforfeatures komplett am Puls der Zeit. Die Aufzählung würden den Rahmen sprengen. Einfach die Top-Ausstattung „Prestige Line“ wählen, da ist für 41.490,00 EUR eh fast alles dabei.
Echt lässig:
Cooles Design.
Echt stressig:
Nichts.
Echt fett:
Die an Perfektion grenzende Bedienfreude.
Echt jetzt:
Es gibt Momente wo wir den SUV-Hype verstehen. Jetzt ist so einer.
Daten Hyundai Kona Hybrid Prestige Line 1.6 GDI
Motor: 4-Zylinder Benziner/E-Motor
Systemleistung: 141 PS
Testverbrauch: 5,4 Liter
Vmax: 160 km/h
0 auf 100 km/h: 11,4 Sek
Preis ab EUR 38.190,00 (aktueller Werbepreis)