Das aktuelle Facelift beschert dem Hyundai i30 einen zweiten Frühling, dabei wurde aber auch das Motorenangebot ausgedünnt. Was kein Nachteil sein muss.
Die Krise im Automobilsektor ist allgegenwärtig. Renommierte Marken straucheln und setzen damit auch der Zulieferindustrie mächtig zu. Was auffällt ist, dass in den Gruselmeldungen von Stellenabbau und Werksschließungen nie der Name „Hyundai“ fällt. Da hat wohl jemand alles richtig gemacht, sich nicht von der E-Mobilität die Schlinge um den Hals legen lassen und fröhlich am möglichst breit gefächerten Modellangebot gearbeitet.
Der i30 war einst Vorreiter im eigenen Haus, „Golfjäger“, wer sich noch erinnern kann. In den letzten Jahren wurde es für ihn in den Schauräumen aber etwas enger, mit den Ambitionen der Marke wurden auch die Modelle sowohl in Quantität als auch Qualität größer. Ganz ohne den Dauerbrenner will man aber auch nicht, weshalb wir über neue Farben, einen modifizierten Kühlergrill, neues Heck-Design, LED-Leuchten, digitales Cockpit und höherwertigere Materialien berichten können.
Klassisches Facelift also, nichts was einem den Atem stocken lässt, aber genug Anreize schafft um vielleicht doch seine Unterschrift unter einen Kaufvertrag zu setzen. Hyundai nahm das auch als Anlass um bei den Motoren auszusortieren, geblieben ist eine gute Mischung für das breite Publikum. Benziner mit oder ohne Turbo, mit oder ohne 7-Gang Automatik und mit oder ohne mild-hybrider Technik stehen zur Disposition, angesiedelt zwischen 96 und 140 PS.
Wir fuhren die zwar nicht rechnerische, aber leistungsmäßige Mitte, den 1.0 Liter T-GDI mit 100 PS und Automatik. Solide Leistung gepaart mit 200 Newtonmeter maximalem Drehmoment und einer bemühten Automatik sorgen für artgerechte Fahrleistungen rund um den Ruhepuls. Entsprechend ausgelegt ist auch das Fahrwerk, der Hyundai ist weder Sänfte noch falsch verstandener Sportler, Kurven durcheilt er gleichermaßen flott wie souverän.
Vor unserem inneren Auge sehen wir den i30 als Auto für Führerscheinneulinge oder junge preisbewusste Familien. Weil er mag zwar kompakt sein, offeriert aber tolle Platzverhältnisse und einen ausreichend großen und variablen Kofferraum. Wem 395 bis 1.301 Liter nicht reichen sollten, sei an dieser Stelle auf den Kombi aufmerksam gemacht, der mit 602 bis 1.650 Litern noch eine Schippe drauflegt. Preislich liegen nur 1.000,00 EUR zwischen Hatchback und Kombi, da könnte man schwach werden.
Zumal der Hyundai generell ziemlich lässige Preise bietet. Angesichts der oft teuren E-Modelle vergisst man ja beinahe, dass es auch um 30.990,00 EUR ein vollwertiges und fein ausgestattetes Modell gibt. Besser noch, inklusive aller Hyundai-Boni gibt es unseren getesteten i30 GO Plus 1.0 T-GDI DCT schon um 25.990,00 EUR. Features wir Sitzheizung, digitales Cockpit, Navi, Hyundai Bluelink, 17“ Felgen, induktives Laden oder Klimaautomatik sind dabei schon an Bord.
Extras finden sich als Einzeloptionen oder in günstigen Paketen zusammengefasst, wobei die Auswahl enden wollend ist. Dem gewinnbringenden Wesen des Hyundai i30 tut das keinen Abbruch. Soviel Auto für so wenig Geld werden sie anderswo so schnell nicht finden.
Echt lässig:
Die traditionell kinderleichte Bedienung.
Echt stressig:
Manchmal dann doch die mäßige Leistung.
Echt fett:
Dass neue „Cypress Green Pearl“-Metallic.
Echt schade:
Dass der „N“ aus der Preisliste verschwunden ist
Daten Hyundai i30 Go! Plus 1.0 T-GDI DCT
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 100 PS
Max. Drehmoment: 200 Nm / 2000 U.
Testverbrauch: 6,9 Liter
Vmax: 178 km/h
0 auf 100 km/h: 13,1 Sek
Preis ab EUR 30.990,00