Mit dem Ioniq 5 hat Hyundai die Zukunft im Programm. Für die Gegenwart haben die Koreaner sich aber auch etwas einfallen lassen.
Eh klar handelt es sich beim Bayon um ein SUV. Andererseits gar nicht so klar, denn SUV´s gibt es bei Hyundai mehr als genug, und alle sind sie am Puls der Zeit. In seinen Abmessungen ist der Bayon dem Kona am nächsten, eine Handbreit kleiner zwar, aber in echt begegnen sich die Beiden auf Augenhöhe. Seine Eigenständigkeit holt sich der Neuling ganz klar über das Design, der Kona wiederum spielt in Sachen Antriebspalette in einer ganz anderen Liga.
Das Kalkül ist offensichtlich, statt Kannibalismus in den eigenen Reihen soll in anderen Revieren erfolgreich auf die Jagd gegangen werden. Ob diese Rechnung aufgeht wird sich weisen, der Bayon jedenfalls tut sein Bestes, um seine Existenz zu rechtfertigen. Auf das es auch eine zweite Generation Bayon gibt. Stärkster Trumpf ist hier sicher, wir haben es erwähnt, sein Design. Alleine die Front mit ihren schmalen LED-Leuchten und dem auffälligen Kühlergrill macht ordentlich was her. Wirklicher Hingucker aber ist das so extrovertierte wie unverwechselbare Heck.
Im Interieur ändert sich die Schlagrichtung in Richtung Praktikabilität. Extrovertiert ist hier maximal noch der relativ wuchtige Hebel der 7-Gang-Automatik. In Summe hat Hyundai quasi einen Ruheraum installiert. Topmodern, mit allem was es an digitalen Errungenschaften ebenso braucht, dabei aber nicht über Gebühr ablenkt. Die digitalen Anzeigen sind schick, aber nicht x-fach konfigurierbar, der Touchscreen ist mit 10,25 Zoll groß, wird in Sachen Bedienung aber tatkräftig von Tasten und Drehreglern unterstützt.
Für einen waschechten City-SUV wie den Bayon ist das fast ein must have. Klar haben beim Koreaner optional Systeme wie adaptiver Tempomat, Querverkehr-Assistent oder Spurfolgeassistent ein Auge auf eh alles. Trotzdem, die beste Ablenkung ist keine Ablenkung. Weil wir gerade dabei sind, optional ist auch der angesprochene große Screen samt Navi oder ein BOSE Premium-Sound-System. Und das auch in der von uns getesteten Top-Ausstattung „Trend Line“, was bei Hyundai eher die Ausnahme ist.
Weniger die Ausnahme als die Regel ist beim Bayon der 3-Zylinder-Turbobenziner. Ein 84 PS starker 1.2 MPI steht auch in der Preisliste, die klassische Prospektleiche. Nach ihm aber kommt schon unser Testantrieb, seines Zeichens 100 PS stark, ein früh anliegendes maximales Drehmoment und die optionale 7-Gang-Automatik sind seine Atouts. Er passt ganz wunderbar zum Hyundai, ist ausreichend spritzig im Stadtverkehr ohne Überland zu verhungern.
Den nächst stärkeren T-GDI mit 120 PS sollte man trotzdem ins Auge fassen, er schluckt dank 48V Mild-Hybrid-System bei besseren Fahrleistungen einen Hauch weniger Benzin. Der Kofferraum des Bayon schluckt beachtliche 411 Liter, man mag gar nicht an den i20 als Bau-Basis glauben. Ähnliches gilt für die Passagiere, es zwickt nirgends so wirklich, auch nicht wenn es vier Erwachsenen gemütlich haben wollen. Die Preise für den Bayon starten bei EUR 17.990,00, für unseren 1.0 T-GDI Trend-Line samt Extras wären EUR 27.370,00 einzuplanen.
Echt lässig:
Das Hyundai für jede Lebenslage das passende SUV bietet.
Echt stressig:
Nix. Das ist ja der Sinn des Bayon.
Echt fett:
Fünf Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung.
Echt jetzt:
Nur EUR 1.500,00 Aufpreis auf den Top-Benziner.
Daten Hyundai Bayon Trend Line 1.0 T-GDI DCT
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 100 PS
Max. Drehmoment: 172 Nm / 1500 U.
Testverbrauch: 6,3 Liter
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 11,7 Sek
Preis ab EUR 23.490,00