Der Honda HR-V macht optisch auf SUV-Coupé, ist dabei variabler als die Konkurrenz und als neue Top-Version „Sport“ auch noch dynamisch. Das hat schon etwas von der Quadratur des Kreises, wobei dieser Ansatz beim HR-V ja so neu nicht ist. Die genannten Attribute erfüllte er bis jetzt schon recht gut, selbst der Diesel war alles andere als eine lahme Ente. Trotzdem ist der „Sport“ eine ganz andere Nummer.
Äußerst gierige 182 PS akquiriert der Turbo-Benziner, das maximale Drehmoment von 240 Newtonmetern steht im extrem weiten Bereich von 1.900 bis 5.500/min zur Verfügung. Ein weiteres High-light: Das knackige 6-Gang-Schaltgetriebe.
Drehfreude ist ja Teil der Honda-DNA, vom legendären S2000 bis hin zu den TypeR-Geräten reicht die hall of fame. Quasi in deren Andenken bewegt sich auch der Top-HR-V, wobei der 7,8 Sekunden in Anspruch nehmende Sprint auf 100km/h das nur unzureichend widerspiegelt. Es gibt nun mal keine Maßeinheit für aktives Fahren, gäbe es eine, der HR-V Sport hätte einen verdammt hohen Wert. Das Wechselspiel zwischen Vollgas und Vollbremsung macht im Japaner einfach riesig Spaß. Das Triebwerk glänzt mit Kraft und Drehfreude, perfekt ergänzt durch diesen Traum von Handschalter.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde derartiges in einem Kompakt-SUV als reichlich sinnbefreit empfunden. Vielleicht ist das auch noch immer so. Egal. Immerhin hat Honda dem HR-V Sport ja auch spezielle Dämpfer zur Minimierung von Seitenbewegungen und eine modifizierte Lenkung angedeihen lassen. Soll man all das etwa ungenutzt lassen? Eben. Davon abgesehen kann und darf man es jederzeit ruhiger angehen, auch als „Sport“ ist der HR-V zu umfassenden Zugeständnissen in Sachen Komfort und Alltag bereit.
Stichwort Variabilität. Wo bei anderen eine umklappbare Lehne des Beifahrersitzes und der Rücksitze samt ebener Ladefläche angepriesen wird, setzt Honda mit seinen „Magic Seats“ noch eines drauf. Dabei klappen die Sitzflächen der Rücksitze nach oben und geben einen enormen Stauraum frei. Wer schon einmal ein E-Bike in den Kofferraum gewuchtet hat, kann sich den Komfortgewinn mit Sicherheit ganz gut vorstellen. Nur so als Beispiel, „E-Bike“ lässt sich auch durch „Apfelbaum“, „Stehlampe“ und ähnliches ersetzen.
Spannend daran ist auch, dass einem das keiner glaubt. Der HR-V war schon immer ein dynamisch gezeichneter Vertreter seiner Zunft. Seine Coupé-artige Karosserie samt integrierter hinterer Türgriffe ist ein Blickfang wie am ersten Tag. Im „Sport“ wird dieser Look unter anderem mit dezenten schwarzen Anbauteilen, Doppelendrohren, exklusiven 18-Zoll-Felgen und abgedunkelte LED-Rückleuchten weiter gehegt und gepflegt. Alles perfekt aufeinander abgestimmt, so dass es auffällt, aber nicht ungut.
Generell ist das Ausstattungslevel des HR-V Sport sehr hoch, Navi, adaptiver Tempomat, Sportsitze, Rückfahrkamera und vieles mehr sind serienmäßig an Bord. Dass etwas mühsam zu bedienende Infotainmentsystem und der tendenziell nervöse Notbremsassistent gehören ebenfalls dazu. Am Besten man nimmt´s, passend zum Auto, sportlich, freut sich auf die nächste Kurve und den attraktiven Preis von EUR 31.790,00.
Was er kann:
An der Ampel und beim Umzug überraschen.
Was er nicht kann:
Sich blind bedienen lassen.
Ändern würden wir:
Noch etwas am sportlichen Sound feilen.
Extralob gibt es:
Variable Dynamik.
Daten Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo Sport
Motor: 4-Zylinder Turbo-Benziner
Leistung: 182 PS
Max. Drehmoment: 240 Nm bei 1900 U/min
Testverbrauch: 6,9 Liter
Vmax: 215 km/h
0 auf 100 km/h: 7,8 Sek
Preis ab EUR 31.790,00