Als zeitweise meistverkauftes SUV der Welt hat der Honda CR-V einen Ruf zu verteidigen. Kein Problem.
Bereits 1995 wurde die erste Modellgeneration des CR-V vorgestellt. Vor 24 Jahren also, was historisch gesehen einem Fingerschnipp gleich kommt. Technisch allerdings könnte man meinen, der Neue stamme im Vergleich zum Ur-CR-V aus einem anderen Raum-Zeit-Kontinuum. Hätte man uns 1995 das i-MMD Hybridystem des neuen CR-V erklärt, dann wohl lediglich im Rahmen eines Vortrages über Warp-Antrieb, Laserschwerter und Urlaubsreisen zum Mars.
Umso beeindruckender ist für den Laien, was der Honda CR-V unter seiner an allen Ecken und Kanten spürbar dynamisierten, trotzdem immer noch in sich ruhenden Karosserie versteckt hält. Um etwaige Bedenken gleich vorweg bei Seite zu wischen – alles läuft und tut und macht für den Fahrer unbemerkt und vollautomatisch. Doch von was genau reden wir eigentlich?
Das i-MMD Hybridsystem kombiniert zwei Elektromotoren mit einem Benzinmotor. Dabei agiert der Benziner die meiste Zeit im Hintergrund, seine Energie fließt überwiegend in den zweiten E-Motor, der wiederum als Generator fungiert und den elektrischen Antriebsmotor mit Saft versorgt. Vereinfacht kann man sich das System auch als umgekehrtes Plug-In Hybrid vorstellen. Entscheidender Vorteil – der Honda braucht keine Steckdose um die Kraft der E-Antriebe nutzen zu können.
Wie üblich gibt es verschiedene Fahrmodi, eher unüblich switcht beim Honda das System vollautomatisiert zwischen „Hybrid“, „EV“ und „Engine“. Von diesen Vorgängen merkt der Pilot nichts, was auch an der CVT-Automatik liegt, die hier einen ausgezeichneten Job macht. Sorgen ob deren systembedingten Schwächen hält Honda eine Active Sound Control entgegen. So lange keine Bergrallye ansteht, hätte es diese gar nicht gebraucht, wie wohl man sich gelegentlich etwas mehr Spritzigkeit vorstellen könnte.
Doch die Systemleistung von 184 PS verlangt selten nach Abruf aller Kräfte. Da spielt auch das Wesen des CR-V eine Rolle, der sich nach wie vor nicht als Sportler versteht. Man spürt die viele Arbeit, die in das neue Fahrwerk investiert wurde, schaltet auch mal in den Sportmodus, nimmt das erhöhte Dynamikpotential in manch Kurven wohlwollend zur Kenntnis. Trotzdem wird man sich im Alltag eher im komfortabel vor sich hin surrenden Gleiten wiederfinden.
Soll nichts Schlimmeres passieren, angesichts von weniger als 7 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer. Dabei ist es quasi unerheblich, ob die sehr guten Platzverhältnisse voll ausgenutzt werden. Besser schon, wäre schade um so viel brach liegendes Kofferraumvolumen und Beinfreiheit. Und das hochwertig verarbeitete und logisch strukturierte Interieur zeigt man als Besitzer ja auch gerne her. Den Touchscreen weniger, weil doch eher klein gehalten und kein Quell der Bedienungsfreude.
Der hohe technische Level des CR-V spiegelt sich bei den Assistenzsystemen wieder. Unter „Honda SENSING“ ist alles bis hin zum adaptiven Tempomat mit Stauassistent oder präventives Spurhaltesystem zusammengefasst und serienmäßig mit an Bord. Optionale Aufrüstung mit weiteren Unterstützern für alles rund ums Auto inklusive. Die Preise für den neuen Honda CR-V starten bei EUR 30.990,00, unser Top-Modell findet sich bei sehr fairen EUR 49.105,00 ein.
Was er kann:
Es sich leisten auf den Diesel zu verzichten.
Was er nicht kann:
Die Ledersitze klimatisieren.
Ändern würden wir:
Die gar gemächliche E-Heckklappe tunen.
Extralob gibt es:
Enormes technisches know-how für Jedermann aufbereitet.
Daten Honda CR-V 2.0 i-MMD Hybrid Executive AWD
Motor: 4-Zylinder Benziner/E-Antriebe
Systemleistung: 184 PS
Testverbrauch: 6,7 Liter
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 9,2 Sek
Preis ab EUR 48.490,00