Ford hat eine lange Tradition bei Kleinwagen. Da verwundert es nicht, dass unterhalb vom Fiesta ein weiteres Modell positioniert wird – der Ka+.
Bei dem Namen werden wohl bei vielen, durchwegs positive, Erinnerungen geweckt. Eh klar hat Ford genau darauf gesetzt und dem Ka somit quasi ein 2. Leben geschenkt. So nebenbei hat man sich auch den einen oder anderen Euro an Werbebudget gespart, weil mit Ka+ jeder gleich was anzufangen weiß. Zumindest mehr als mit, was weiß ich, Fiesta-, was so abwegig auch nicht wäre.
So aber scheint augenscheinlich klar, aha, hier kommt ein fahraktiver und freundlicher kleiner Kerl mit ein paar netten Gimmicks.
Ford Österreich verleiht seinem Stolz auch Ausdruck, „S FORD 1“ steht gefühlt fettgedruckt und unterstrichen auf dem Kennzeichen. Das sorgt für Aufsehen, fast noch mehr als das zum Himmel schreiende Gelb unseres Testwagens. Wir möchten diese Farbe jedem Interessenten ans Herz legen, dem Gemüt wegen, aber auch weil sie einem an nebeligen Herbsttagen die Suche nach dem eigenen Auto ungemein erleichtert. Und jetzt bitte nicht den Wiederverkaufswert als Gegenargument bringen, weil frech eingefärbte Kleinwagen sind zeitloser als manch friedhofsblonder Kombi. Sagen wir.
Außerdem liegen die Kaufanreize für einen Ka+ heute wie morgen sowieso ganz woanders. Zum Beispiel beim Platzangebot, dem wir das „+“ in der Namensgebung zuordnen. Der Ford hat da echt einiges zu bieten, selbst für vier Erwachsene mit Berührungsängsten besteht kein Grund zur Sorge. Die Sitze sind dabei straff gepolstert und bieten auch so etwas wie Seitenhalt. Für den Kofferraum ist sich noch ein Fassungsvermögen von 270 Litern ausgegangen, mittels 60:40 umlegbarer Rücklehnen erweiterbar auf 849 Liter. Nicht mehr drin war ein eigener Entriegler für die Heckklappe, sie lässt sich lediglich via Schlüssel oder von innen per Knopf öffnen. Ein nerviges Kuriosum.
Etwas kurios mag auch die Kombination aus neuestem und tadellos funktionierendem Ford SYNC samt AppLink und dem arg kleinen Bildschirm wirken. Doch merke, wo 90 Prozent aller Sprachbefehle ohne blödes Nachfragen umgesetzt werden, brauchts auch nicht zwingend einen großen Touchscreen. Erst recht nicht, wenn zentrale Bedieneinheiten wie Klima und Radio sinnvollerweise ausgelagert sind.
So ergibt sich unterm Strich eine durch die Bank logische Bedienung, unterstrichen von gut ablesbaren Instrumenten und einer soliden Verarbeitung.
Solide ist auch das passende Attribut für den Antrieb. 84 PS und 112 Newtonmeter an maximalem Drehmoment stehen zur Verfügung. Und alles davon wird zumindest nach dem Ortsschild benötigt, um halbwegs ordentlich in Fahrt zu kommen. Grundsätzlich fühlt man sich im Ka+ auf Steigungen und Überland quasi alleine gelassen, manchmal scheint die Tanknadel das Einzige zu sein was sich bewegt. Innerstädtisch, und darauf kommts ja letztlich auch an, siehts viel besser aus. Fluffiges 5-Gang-Getriebe, leichtgängige Lenkung und agiles Handling sind Garanten für flottes Mitschwimmen und Durchwuseln. Darin ist der Ford Ka+ ein echter Spezialist.
Was er kann:
Grundansprüche an ein Auto souverän befriedigen.
Was er nicht kann:
Spaß machen.
Extralob gibt es:
Viel Platz für wenig Geld.
Ändern würden wir:
Einen modernen Antrieb einbauen.
Daten Ford Ka+ Trend
Motor: 4-Zylinder Benzinmotor
Hubraum: 1.198 ccm
Leistung: 85 PS
Max. Drehmoment: 112 Nm bei 4000 U/min
Testverbrauch: 7,2 Liter
Vmax: 166 km/h
0 auf 100 km/h: 13,9 Sek.
Preis ab EUR 11.450,00