Kastenwagen haben einen ganz klaren Auftrag: Biete viel Platz für wenig Geld und achte weniger auf dein Äußeres. Nicht so der neue Transit Courier.
Als einst erste Bilder vom neuen Transit und Tourneo Courier durch die Medien geisterten, war von Ähnlichkeiten zu Land Rover zu lesen, von rustikalem Offroad-Look gepaart mit der Vielseitigkeit eines Van´s der alten Schule. Die Tatsache, dass über ein im Grunde seines Herzens doch eher zweckdienliches Modell derart viel über das Design geredet wurde, ist schon die höchste Form der Anerkennung.
Es gibt in der Welt des Courier sicher auch einen Bereich, wo es darauf ankommt.
Auf eine markante Front samt schwarzem Kühlergrill, Unterfahrschutz vorne und hinten und aufsehenerregende Farbgebung – Stichwort „Dach in Kontrastfarbe“. Unser Testmodell, seines Zeichens ein Transit Courier Kastenwagen hat damit eher weniger zu tun. Sagen wir so, die markante Front ist da, und würde man in die Top-Ausstattung „Active“ investieren auch so manches mehr. Zum Beispiel mehr Euros, konkret 25.350,00 EUR.
Unsere „Trend“-Variante startet bei spürbar günstigeren 21.600,00 EUR, ein nicht unwesentlicher Preissprung nach unten. Ist neben den äußeren Werten quasi eine Grundsatzentscheidung pro oder kontra Komfort. Für sich betrachtet bietet der „Trend“ mit Klima, Ford SYNC4 und digitalen Anzeigen schon einiges, für nach unserem Empfinden zur Grundversorgung zählendes wie Sitzheizung, Lederlenkrad oder Rückfahrkamera braucht es aber schon das ein oder andere Paket.
Viele „echte“ Pakete passen dafür in den Laderaum. Der Ford ist hier für jeden Schabernack zu haben, wie zu erwarten bietet er über allen Maßen großzügige Platzverhältnisse. Einfach drauf los locker aus der Hüfte ein Gepäckstück nach dem anderen reinwerfen geht. Auch von der Seite, wir sagen nur Schiebetüre rechts. Oder aber man nutzt die weit öffnende Hecktür, durch die man gefühlt eine Schrankwand durchschieben kann. Beinahe drei Kubikmeter schluckt das Ladeabteil.
Generell stellt sich der Transit Courier ganz in den Dienst seiner Nutzer, stellt ihnen ein ansprechend aufbereitetes Interieur samt einfacher Bedienung zu Verfügung. Digitale Instrumente und einige Tasten für diverse Grundfunktionen harmonieren prächtig, der eher kleine 8-Zoll Screen fügt sich hier nahtlos ein. Dazu gesellen sich eine sehr gute Verarbeitung, solide Materialien und zahlreiche Ablagen.
Ebenso zahlreich ist das Angebot an Antrieben. Neben klassischem Diesel und Benziner wartet der Ford auch mit einer reinen Stromervariante auf. Gefahren sind wir freilich die gängigste und wohl auch stimmigste Variante. Richtig geraten, wir reden vom EcoBlue Diesel, der nicht nur mit 100 PS und 250 Newtonmeter überzeugte, sondern auch, wieder richtig geraten, mit sehr niedrigem Verbrauch. Selbst ein mit Brennholz gefülltes Ladeabteil ging an ihm völlig spurlos vorüber.
Dazu gesellt sich ein knackiges, aber nicht unkomfortables Fahrwerk, in Summe ziemlich genau das, was man in und von einem Ford Transit Tourneo erwartet. Wer sich eine Automatik erwartet hätte muss zum 3-Zylinder Turbobenziner greifen.
Echt lässig:
Design wo mit keinem Design zu rechnen war.
Echt stressig:
Stress? In der Arbeit vielleicht, sicher nicht im Ford.
Echt fett:
Dürfte der Courier als Tourneo in Top-Ausstattung sein.
Echt schade:
Dass wir bis auf einmal Brennholz den Transit nie richtig fordern konnten.
Daten Ford Transit Courier 1.0 EcoBlue Trend
Motor: 4-Zylinder Turbodiesel
Leistung: 100 PS
Max. Drehmoment: 250 Nm
Testverbrauch: 6,1 Liter
Vmax: 167 km/h
0 auf 100 km/h: 14,0 Sek
Preis ab EUR 21.600,00