Für seinen Einstieg in die E-Mobilität bedient sich Ford der hauseigenen Ikone und hat darum herum ein beeindruckendes Elektroauto gebaut. Den Mustang Mach-E.
Die Idee, den nicht gerade sorgsam mit Benzin umgehenden Mustang als quasi Testemonial für den Beginn des Elektrozeitalters bei Ford zu wählen, wirkt auf den ersten Blick abenteuerlich, wenn nicht zumindest mutig. Wobei die Absichten dahinter relativ klar erscheinen. Der Ikone Mustang wird damit das Bestehen für die mittel- bis langfristige Zukunft gesichert. Und, so nebenbei, erhält der Mach-E einen hohen Wiedererkennungswert inklusive Sympathievorschuss.
Freilich ist der Sprung vom V8-Mustang zum Elektromotoren-Mustang ein gewaltiger. Es empfiehlt sich mit dem Vergleichen gar nicht zu beginnen, sondern den Mach-E als den Beginn einer neuen Zeitrechnung zu betrachten. Was nicht heißt, dass er dabei nicht ein ganzes Bündel an Mustang-Gimmicks mit sich tragen darf. Das Logo mit dem galoppierenden Wildpferd sticht einem stets ins Auge, auch stellen die lange Fronthaube und das markante Heckdesign mit seinen kräftig modellierten Schultern und den dreiteiligen Leuchten einen eindeutigen Konnex zum Mustang her.
In seinem Gesamtbild geht der Mach-E aber einen Weg Richtung schnittigen Crossover. Mit allen positiven Auswirkungen auf das Platzangebot. Spätestens beim Interieur macht auch der Gedanke mit der neuen Zeitrechnung Sinn. Ein 15-Zoll Touchscreen im Hochformat bestimmt die Szenerie, lediglich kleine digitale Anzeigen hinter dem Lenkrad durften auch noch mit an Bord. Der Screen ist gut bedienbar und logisch aufgebaut, für eine völlig ablenkungsfreie Nutzung bräuchte es wohl trotzdem eine Lösung in Leinwandformat. Wir warten da noch auf konstruktive Vorschläge.
Bei den Leistungsdaten gibt sich der Mustang Mach-E keine Blöße. Sein Name lässt irgendwas im sportlichen Überschallbereich vermuten. Ganz so arg ist es nicht, die 359 PS und 580 Newtonmeter aus zwei Elektromotoren reichen aber trotzdem, dass der Mach-E wie von mehreren Taranteln gestochen anschiebt. In 5,1 Sekunden ist der Sprint von 0 auf 100 km/h erledigt, beeindruckend auch der satte Durchzug. Dank Allrad gibt es keinerlei Verzögerung beim Kraftfluss, Fuß auf das Pedal und weg ist man.
Fahrdynamisch ist der Mach-E respektabel unterwegs. Die tief angebrachten Akku-Packs sorgen für eine satte und straffe Straßenlage, Gewicht und Aufbau sind bei fröhlicher Kurvengaudi aber spürbar. Soll sein, weitaus alltagsrelevanter sind eh Features wie das „One Pedal Drive“. Hat man sich erst einmal an die starke Rekuperation gewöhnt, ist die bremsenschonende Verzögerung bis zum Stillstand eine feine Geschichte.
Auch hat die Reichweite einiges davon. Laut WLTP kommt der Mach-E AWD 540 Kilometer, je nach Fahrstill wird man dem Wert mehr oder weniger nahe kommen. An Ladestößen verträgt der Mustang 11 kW Gleichstrom, an Schnelladesäulen sind es 150 kW. Das garantiert eine gewisse Kurzweiligkeit, so wie der Mustang Mach-E Ganzes. Der Preis für den AWD Extended Rage startet bei EUR 64.200,00, die Ausstattung lässt dabei keine Wünsche mehr offen.
Echt lässig:
Das jetzt auch der Familienvater Mustang fahren kann.
Echt stressig:
Türen öffnen via Pin-Code.
Echt fett:
Das Ford jetzt auch Premium kann.
Echt jetzt:
Bei 80% Ladestand sinkt die Ladeleistung unter 10 kW.
Daten Ford Mustang Mach-E AWD Extended Rage
Motor: 88,0 kWh Lithium-Ionen-Batterie
Leistung: 351 PS
Max. Drehmoment: 580 Nm
Reichweite: ca. 400 km
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 5,1 Sek
Preis ab EUR 64.200,00