Es war bis jetzt schon schwierig ein Argument gegen den Ford Kuga zu finden. Der Vollhybride FHEV macht das Ganze schon beinahe unmöglich.
Motorisch ist der Kuga extrem breit aufgestellt. Diesel, Benziner oder Plug-in-Hybrid, es ist für jeden Geschmack abseits extremer Ansprüche etwas dabei. Zuletzt fühlten sich lediglich die hybridaffinen Interessenten ohne eigene Lademöglichkeit etwas vernachlässigt. Ganz generell übrigens, das Angebot am Markt ist hier überraschend dünn. Ford hat diese Lücke bereits erkannt und mit dem Mondeo bespielt. Der Ford Kuga FHEV ist insofern der nächste logische Schritt in diese Richtung.
Die Einzigen, welche diese Logik nicht verstehen, ist Vater Staat. Als Vollhybrider ist vom Kuga FHEV nämlich im Gegensatz zu Plug-in-Hybriden in keinem Förderkatalog ein Bild zu finden. Dafür liegt sein CO2-Fußabdruck bzw. Verbrauch lt. WLTP mit 5,9 Litern zu hoch. Der traurige Witz an der Sache ist, dass wir in unserem Test diesen, für ein SUV inklusive Allrad hervorragenden Wert, tatsächlich nur knapp verpassten. Während sich Plug-in-Hybride auf Langstrecken und bei mittelmäßiger Ladedisziplin gerne auch einmal fast das Doppelte gönnen.
Ärgern hilft nichts, da bekommt man nur Falten und graue Haare. Der Kuga bietet auch genug Ablenkungsmöglichkeiten abseits seines knausrigen Umgangs mit dem fossilen Brennstoff. Leistung satt zum Beispiel, das Duo aus 2.5 Liter Benziner und Elektromotor wirft als Team 190 PS und 200 Newtonmeter in die Waagschale, als quasi Gegengewicht fungiert eine stufenlose Automatik. Das mit ihr gemeinhin verbundene Aufheulen des Motors unter Volllast hat Ford geschickt mit simulierten Schaltvorgängen ausgespart. So bleiben der lineare und gleichmäßige Kraftaufbau Vorteile ohne Reue, bei Bedarf bis zu 196 km/h schnell.
Unterwegs überzeugt das Antriebskonzept auf ganzer Linie. Das Zusammenspiel der Antriebe läuft so harmonisch, wie man sich das nur wünschen kann. Das Bemühen um maximal effizienten Einsatz des E-Motors ist nicht nur im schon erwähnten tollen Verbrauch spürbar, sondern auch im Antriebskomfort. Nach dem Start und kurze Strecken erfolgen rein elektrisch, je nach Bedarf schaltet sich der Benziner mehr oder weniger unbemerkt dazu. Ein versiegen der Stromquelle wie bei den Plug-in´s ist dabei nicht möglich, die 1,1 kWh kleine Batterie wird während der Fahrt via Rekuperation geladen.
Nachhaltiger in den Urlaub, jetzt wo die Grenzen wieder öffnen, geht es kaum. Ford hatte bei der Entwicklung des Kuga die Hybridoffensive schon in der dazu gehörigen Schublade, entsprechend platzsparend ist der Antriebsstrang untergebracht. Das Kofferraumvolumen ist nur marginal kleiner als bei den herkömmlichen Kuga´s, als Passagier merkt man vermisst man überhaupt keinen Zentimeter. Auch als FHEV bleibt der Ford ein Mid-Size SUV im besten Sinne, gewappnet für den Alltag.
Bedienung und Interieur sind für diesen ebenfalls bestens gerüstet, digitales und analoges sind im Sinne der User gut aufeinander abgestimmt. Preislich ist der Ford Kuga FHEV solide, ab EUR 39.900,00 geht es los. Wählt man die sportliche und empfehlenswerte ST Line X, landet man bei EUR 46.400,00. Sie lässt den Kuga FHEV bei aller Vernunft auch noch verdammt gut aussehen.
Echt lässig:
Allrad und ST Line X sorgen für einiges an Dynamik.
Echt stressig:
Welcher Kuga es dann final sein soll.
Echt fett:
Feine Ausstattung, souveräne Assistenzsysteme.
Echt jetzt:
Kein Anspruch auf NoVa-Befreiung oder Förderungen.
Daten Ford Kuga FHEV ST-Line X
Motor: 4-Zylinder Benzin/E-Motor
Systemleistung: 190 PS
Testverbrauch: 6,6 Liter
Vmax: 196 km/h
0 auf 100 km/h: 9,5 Sek
Preis ab EUR 46.400,00