Die vierte Generation des Ford Focus glänzt mit einem hohen technischen Level und einer ungeahnten Motoren- und Modellvielfalt.
Der Focus ist schon ein alter Fuchs, eine Kompaktklasse ohne ihn ist als solches gar nicht vorstellbar. Man könnte also sagen, der Focus hat schon alles gesehen. Dann aber kam sie, die SUV-Welle, und die hat eigentlich keiner so richtig kommen sehen. Jetzt aber schlägt die Kompaktklasse vulgo das Imperium zurück und der neue Focus ist dafür das ideale Beispiel.
Es ist vor allem die hervorragende Mischung aus Qualität und Quantität, die ihn adelt.
Egal ob Karosserievarianten, Ausstattung, technisches Level oder Motoren, der Focus hat für jeden Geschmack etwas im Programm. Aus diesem Pool haben wir für unseren Test einen programmierten Powerseller gewählt: Fließheck, Titanium Business-Line, das ein oder andere Zusatzpaket und den 125 PS starken 3-Zylinder Turbobenziner unter der Haube. Kostenpunkt EUR 31.846,11.
Das klingt jetzt erstmal nicht sonderlich preiswert, doch ein Blick auf die Details biegt das ganze wieder halbwegs zu recht. Titanium Business bietet eine schon recht ansehnliche Ausstattung, vor allem aber sind Pakete und optionale Features extrem fair gepreist. EUR 413,00 für das Winter-Paket, EUR 516,00 für das Park-Paket oder EUR 495,00 für das erstmals in einem Ford erhältliche Head-up Display lässt eifrig Kreuze machen. Lediglich das Design-Paket fiel etwas teurer aus, ist dank adaptiver LED-Scheinwerfer, getönter Scheiben und 18″-Alu´s aber jeden Cent wert.
Soweit die Fakten. Den ersten Eindruck übernimmt aber immer noch das Design. Der Design-Direktor von Ford Europa gab als Ziel vor, “dass sich unsere Kunden spontan und auf Dauer in den neuen Focus verlieben”. Gut, seit wir aus dem Teenageralter raus sind wissen wir, dass das so nicht möglich ist. Aber, und das ist der Punkt, der Focus sieht verdammt gut aus. Sein dezentes Wachstum in alle Richtungen hat ihm nicht geschadet, Details wie die kürzeren Karosserieüberhänge schärfen den sportlichen Touch.
Wir haben uns dann in weiterer Folge nicht nur ob der generösen Platzverhältnisse auch im Interieur pudelwohl gefühlt. Es fehlte vielleicht der ganz große Wow-Effekt, aber das muss kein Nachteil sein. Mittig angebrachter und wohl durchdachter 8″-Touchscreen, die wenigen aber sinnvollerweise ausgelagerten Bedienelemente für Klima&Co griffgünstig darunter, fertig. Da muss man jetzt das Rad gar nicht neu erfinden, Freunde des gesprochenen Wortes werden die verfeinerte Sprachsteuerung Ford SYNC 3 trotzdem gerne nutzen.
Gerne genutzt haben wir die 125 PS und das bei 1.400 Umdrehungen anliegende maximale Drehmoment von 170 Newtonmeter.
Der 1,0 EcoBoost ist kein Kraftlackl, aber ein solider Motor mit ausreichend Reserven für eh fast alle Eventualitäten. Das breit nutzbare Drehzahlband legt schaltfaules Fahren nahe, was sich dann auch beim Verbrauch positiv bemerkbar macht. Klar ist aber auch, dass ein Focus traditionell der Dynamik zugewandt ist. So auch der Neue, dem als Draufgabe serienmäßig ein selektiver Fahrmodus-Schalter mit einem, no na, Sportmodus geschenkt wurde.
Somit sind dann alle Fragen hinsichtlich Agilität geklärt. Weitere Zuspitzungen in alle Richtungen finden sich in der Aufpreisliste, bis hin zum interaktiven Fahrwerkssystem mit aktiver Dämpferregelung und teilautonomen Fahren. Jetzt ihr, SUV´s.
Was er kann:
Blau-Metallic zum Duchbruch verhelfen? Uns gefällt´s.
Was er nicht kann:
Sagen wir so, fürs Reisegepäck brauchts den Traveller.
Ändern würden wir:
Technologie-Paket für EUR 600,00 ankreuzen.
Extralob gibt es:
Für die Klangkulisse des 3-Zylinders. Von ruhig bis kernig.
Daten Ford Focus Titanium Business 1,0 EcoBoost 125 PS
Motor: 3-Zylinder Turbo-Benziner
Leistung: 125 PS
Max. Drehmoment: 170 Nm bei 1.400 U.
Testverbrauch: 6,3 Liter
Vmax: 200 km/h
0 auf 100 km/h: 10,0 Sek
Preis ab EUR 25.800,00