Kompakter Kleinwagen mit feschem Design, modernem Antrieb und sportlichem Touch. Fertig ist ein entspannter automobiler Alltag anno 2022.
Tatsächlich braucht es dafür nicht mehr. Die Sache ist nur, dass uns das keiner mehr sagt. Gilt übrigens für alle Konsumgüter, bessere Handys, schmälere Fernseher, eh schon wissen. Bei den Autos scheint dieses System auf die Spitze getrieben. Die Fahrzeuge werden immer größer, schwerer und damit final auch teurer. Freilich sind da weniger die Hersteller als die Kombination aus strengen Umweltvorgaben und hohem Kostendruck Schuld.
Dann steht da der Ford Fiesta ST-Line vor uns, bemalt mit „Beautiful Berry“-Metallic, beseelt mit einem 3-Zylinder-Turbobenziner Mild-Hybrid und wir denken uns, geht doch. Sicher kein Auto für alle Fälle, aber bestimmt für die Meisten. Tendenziell ein Vernunftkauf, doch mit genug Reserven für Emotionen. Die bringt schon alleine die „ST-Line“ mit sich, welche dem Fiesta ein dynamisches Antlitz beschert. Schicke Felgen, Stoßfänger und Kühlergrill im ST-Line Design und in Wagenfarbe lackierte Seitenschweller erfreuen die Iris.
Die sportliche Ausrichtung ist auch erlebbar, ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk und Sportsitze zeichnen dafür verantwortlich. Das bringt eine gewisse Härte in den Alltag, den man so mögen muss. Als Gesamtkonzept passt es aber recht gut, der 1.0 EcoBoost leistet immerhin 125 PS. Die für ein Auto dieser Größe schon recht saftige Leistung wird von 16 Mild-Hybriden PS unterstützt. In 9,4 Sekunden stürmt der Fiesta auf 100 km/h, das bei 1.400 Touren anliegende maximale Drehmoment garantiert sorgenfreien Durchzug. Die knackige 6-Gang-Schaltung und das Knurren des Drei-Zylinder-Turbos runden den dynamischen Charakter ab.
Ja, es gibt richtig was zu tun und richtig was zum Hören im Fiesta. Und das ist bei Gott nichts Schlechtes. Lautlose E-SUV´s die eh alles selber machen gibt es schon genug. Und überhaupt macht der Fiesta manches auch ganz von selber. Im Zuge des letzten Facelifts wurde ordentlich an der Technikschraube gedreht. LED-Scheinwerfer sind jetzt serienmäßig, Assistenzsysteme und Infotainment wurden auf den neuesten Stand gebracht.
Der Fiesta parkt jetzt selber, lässt mit sich reden, weckt einen auf und regelt das Tempo adaptiv. Nicht alles ist serienmäßig, die entsprechenden Pakete sind aber unverschämt preiswert. Nur als Beispiel, das Fahrerassistenzpaket geht für lächerliche 300,00 EUR über den Ladentisch. Das verleitet zu einer ausgiebigen Shopping-Tour, bei einem Kaufpreis von 23.880,00 EUR spricht da auch gar nichts dagegen.
Sollen es ja alle kommod haben im Fiesta, mit „alle“ verstehen wir in dem Fall vier Erwachsene. Oder aber deren zwei mit ausgiebig Gepäck. Selbst erprobt und für sehr gut empfunden. Der kleine Fiesta überzeugt auch als Reisewagen. Live Traffic-Updates halten das Navi auf neuestem Stand, das Handy lädt induktiv und die Bedienung ist dank digitaler und analoger Einheiten ein Gedicht. So leicht kann Autofahren heute sein.
Echt lässig:
Die Erkenntnis dessen, was es wirklich braucht.
Echt stressig:
Wird es für jene welche die Erkenntnis zu spät haben.
Echt fett:
Der kräftige und zugleich sparsame Motor.
Echt jetzt:
Das wir am Ende doch die Automatik vermisst haben.
Daten Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Hybrid ST-Line
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner/Mild-Hybrid
Leistung: 125 PS
Max. Drehmoment: 170 Nm / 1400 U.
Testverbrauch: 5,6 Liter
Vmax: 200 km/h
0 auf 100 km/h: 9,4 Sek
Preis ab EUR 23.880,00