Obwohl es vom Fiesta bereits zig verschiedene Modellvarianten gibt, sah Ford noch eine Crossover-Lücke und füllt diese mit dem Active.
Entscheidungsschwache Individuen kamen beim Fiesta schon bisher an ihre Grenzen. ST-Line, Vignale, ST, 3-Türer, 5-Türer undsoweiter undsofort, und da haben wir noch gar nicht über die Motoren geredet. Trotzdem, und jetzt wo der Active vor uns steht wird uns das tatsächlich auch bewusst, fehlte ein Fiesta für den Abenteurer in uns. Wobei das ein wenig zu relativieren ist, im Sinne von Abenteurer im Kopf.
Ford setzt bei Fiesta Active auf den schon fast etwas in Vergessenheit geratenen Offroad-Look. Zumindest im Marketingsprech vergessen, denn generell wird ja alles was einen Randstein bezwingen kann gleich als SUV auf den Markt geworfen. Die Kölner haben so etwas eh auch, läuft unter dem Namen Ecosport. Der Active aber ist und bleibt ein Fiesta. Offroad-Look heißt in dem Fall Höherlegung um 19 Millimeter, schicke 17-Zöller sowie spezielle Schürzen und Schweller. Optional gibt es noch eine Dachreling sowie Dach und Außenspiegel in Kontrastfarbe.
Optisch wirkt der Fiesta durch das Paket etwas präsenter, erwachsener möchte man fast sagen. Ein anderes Auto macht es aus ihm zwar nicht, aber das will ja auch keiner. Die Unterschiede liegen im Detail, und selbst da muss man schon genau hinsehen. Mehr hinfühlen eigentlich. Das Plus an Höhe bewirkt neben dem etwas angenehmeren Zustieg einen Gewinn an Fahrkomfort bei gleichzeitigem Verlust an Agilität. Aber bitte nochmal, das alles in homöopathischen Dosen, ohne direkten Vergleich kaum auszumachen.
Der Fiesta als solches beherrschte den Spagat zwischen Komfort und Agilität schon bisher wie kein anderer aus der mannigfaltigen Konkurrenz. Der Active macht da keine Ausnahme, nur eben mit einem Hauch mehr Gemütlichkeit. Allrad, falls das nicht eh von Anfang an klar war, gibt es für den Active keinen. Er ist und bleibt ein souveräner Fronttriebler mit einem positiven Verhältnis zur Kurve.
Unser Testmodell wurde vom 100 PS starken EcoBoost-Benziner angetrieben, seines Zeichens ein 3-Zylinder Turbobenziner.
Der ehemalige Preisgewinner ist mittlerweile state of the art, wobei ihm aktuell eine Ruhe inne wohnt, welche man dem Primzahlmurl so gar nicht zugetraut hätte. Der Rest ist freudvolles Beschleunigen, ausreichendes Temperament bei vorhandenem Spritsparpotential. Alles gemeinsam geht allerdings nur bedingt, für wirklich flottes Vorankommen sollte man sich jenseits der 2.000 Umdrehungen aufhalten. Für wirklich sparsames Vorankommen allerdings diesseits.
Wir reden hier aber von Unterschieden im Zehntelbereich, nur um das klar zu stellen. Viel essentieller ist, dass der Active wie seine Brüder ein hohes technisches Level mit sich bringt. Der kleine Kölner ist für vergleichsweise günstige Posten in der Extraliste bis hinauf zum Technologieträger aufrüstbar. Dann wird assistiert was das Zeug hält, via LED´s geleuchtet und ein klares Bild von hinten auf den 8″-Touchscreen projiziert. Die Preise für den Ford Fiesta Active starten bei EUR 18.250,00.
Was er kann:
Mit wenig Aufwand viel Wirkung erzielen.
Was er nicht kann:
Bei den Platzverhältnissen den Kleinwagen verleugnen.
Ändern würden wir:
Elektrische Fensterheber hinten serienmäßig anbieten.
Extralob gibt es:
Für die rasch durchschaute Bedienung.
Daten Ford Fiesta Active 1.0 EcoBoost
Motor: 3-Zylinder Turbo-Benziner
Leistung: 100 PS
Max. Drehmoment: 170 Nm bei 1.500 U.
Testverbrauch: 6,0 Liter
Vmax: 183 km/h
0 auf 100 km/h: 10,6 Sek
Preis ab EUR 18.250,00