Der Ford Explorer bietet endlos viel Platz, als Antrieb einen starken Plug-in-Hybriden und Vollausstattung zu einem selbstbewussten Preis. Zurecht?
Über fünf Meter lang, mehr als zwei Tonnen schwer, Platz für sieben Erwachsene und eine feine Komplettausstattung – der Ford Explorer ist mit Sicherheit das, was man ein Auto für alle Fälle nennt. Natürlich hat man spontan Bilder von Kindern auf der Rückbank und einen Kofferraum vollgestopft mit Urlaubsgepäck oder diversen Sportgeräten vor dem inneren Auge. Wir können uns den Explorer aber auch ganz hervorragend als mobiles Vereinslokal oder Hüttentaxi vorstellen.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, zumal der Ford auch in Sachen Flexibilität ein Großer ist. Das heitere Sitze-Mikado zieht sich durch von der zweiten in die dritte Reihe, von umlegen über Neigung verstellen bis hin zu komplett versenken reicht die Bandbreite. Das Problem ist demnach nicht eine passende Konstellation zu finden, sondern aus den vielen Möglichkeiten die richtige zu wählen. Doch keine Sorge, die Handgriffe sind als solche gar keine, alles läuft vollelektrisch.
Ein Hinweis auf die ausufernde Ausstattung des Ford Explorer. Man muss sich das quasi als Umkehrschluss zu den deutschen Premiumanbietern vorstellen. Bei denen steht alles Begehrenswerte in einer Liste, beim Explorer ist alles an Bord. Leder, Navi, Bang&Olufsen-Sound, klimatisierte Vordersitze mit Massagefunktion, Drei-Zonen-Klima, Panorama-Schiebedach, alle technisch möglichen Assistenzsysteme, 20 Zoll-Räder und unfassbar viel mehr. Als Extra bleibt nur der Metallic-Lack, der Spielraum für Individualisierungen ist beim Ford sehr gering.
Vielleicht mit einem Pickerl? „Wozu Rasen? 230 km/h genügen“ vielleicht? Naja, ist weder kreativ noch politisch korrekt. Allerdings sind es genau diese 230 km/h, welche der Explorer zu erreichen im Stande ist. Zuständig dafür ist die Kombination aus V6 Turbobenziner und Elektromotor, die eine Systemleistung von 457 PS und 825 Newtonmeter lukrieren. Ehrfurchtgebietende Werte, welche den Bullen in Sachen Fahrleistungen auf Sportwagenniveau hieven. Wobei weniger der Grenzbereich als die Souveränität des Antriebes beeindruckt, mit der ruhig agierende 10-Gang-Automatik als Tüpfelchen auf dem i.
Etwas kleinere Brötchen bäckt der E-Motor für sich. Laut WLTP verbraucht der Ford 3,2 Liter auf 100 Kilometer, für einen Plug-in-Hybrid ein hoher Wert. Wer hier auf einen kleinen Akku schließt liegt richtig. 13,6 kWh sind für ein Auto dieser Statur unteres Limit, knapp über 30 Kilometer rein elektrisch sind realistisch. Dass der V6 Benziner recht sorgsam mit dem Brennstoff umgeht ändert nichts daran, dass der Umwelt zuliebe eifriges Laden Pflicht ist.
Sparen kann man sich dafür das Lesen der Bedienungsanleitung. Der Hochkant-Touchscreen ist vorbildlich aufgebaut, die Klima gesondert zu bedienen. Den Rest übernehmen Sprachsteuerung und digitale Anzeigen. Die eingangs gestellte Frage nach dem Preis beantworten wir demnach mit einem eindeutigem „Ja“. EUR 80.490,00 für ein derart kräftiges, großes, talentiertes und luxuriöses SUV sind auch nach Adam Riese mehr als gerechtfertigt.
Echt lässig:
Knapp 2,5 Tonnen in 6 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Echt stressig:
Kinder in der dritten Reihe. Sitzen bequem, sind aber außer Reichweite.
Echt fett:
Dass so viele Extras in ein Auto passen.
Echt jetzt:
Die mit 3,6 kW begrenzte Ladeleistung.
Daten Ford Explorer 3.0 PHEV ST-Line
Motor: 6-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 457 PS
Max. Drehmoment: 825 Nm
Testverbrauch: ca. 8,9 Liter
Vmax: 230 km/h
0 auf 100 km/h: 6,0 Sek
Preis ab EUR 66.950,00
Shooting Location:
Relais&Chateaux Villa Franceschi Hotel & Resort
Via Don Minzoni, 28 – 30034 Mira, Venezia, Italy
Heute, wie in vergangenen Zeiten, ist die Riviera del Brenta – der Landstreifen in der Provinz Venedig, der dem weichen Flussufer folgt – ein Ort voller magischem Charme.