Ein Plug-in Hybrid Antrieb an sich ist schon eine coole Sache. Ist das Drumherum dann noch ein Volvo XC40, wird es richtig lässig. Volvo hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. 50% vollelektrische Fahrzeuge und CO²-neutrale Werke bis 2025, massive Verwendung recycelter Kunststoffe.
Im Jahr 2040 schließlich wird Volvo Cars ein klimaneutrales Unternehmen sein. Ergo dessen setzen die Schweden mehr und mehr auf teil- und vollelektrische Fahrzeuge. In Sachen Plug-in Hybride darf man bei Volvo schon von einer traditionellen Stärke reden, der hochgelobte V60 Plug-in stammt immerhin aus dem Jahr 2012.
Was hat sich seitdem verändert? Zum Beispiel unser Testmodell, den XC40 gab es damals nämlich noch nicht. Doch wie jeder anständige Hersteller ist mittlerweile auch Volvo zu einer SUV-Marke geworden, die großen Brüder XC90 und XC60 gehen weg wie geschnitten Brot. Dem XC40 widerfährt selbiges, als letzter der Dreierbande ist er jetzt in der Plug-in Variante „Recharge T5“ zu haben.
More of the same könnte man meinen. In vielerlei Hinsicht stimmt das auch, und verdammt was sind wir dafür dankbar. Der XC40 ist ein klassischer Volvo im besten Sinne, die elegante und leicht unterkühlte Formensprache passt ihm ganz hervorragend. Das Interieur ist ein geschmackvoller Mix aus Leder, Holz und Glasapplikationen, optisch dominiert vom typischen Hochkant-Touchscreen. Dessen Bedienung ist nicht frei von Tücken, dafür erfreuen die kristallklaren Digital-Armaturen.
So weit so XC-Familie. Beim Elektromotor ist dann aber Schluss mit der Geschwisterliebe. Die kleinere Plattform des XC40 zwingt den E-Antrieb an die Vorderachse, wo sich seine 82 PS mit den 180 Pferden des Dreizylinder-Turbobenziners vereinen. Sprich, der XC40 Recharge besitzt keinen Allradantrieb. Im Segment selber ist das keine große Sache, im Hause Volvo aber doch zumindest eine Erwähnung wert.
Wichtiger ist, was die versammelten 261 PS alles können, wie vielseitig die E-Power einsetzbar ist und ob man eh nicht als Fahrer alles selber entscheiden muss. Nein, müssen nicht. Aber man kann. Und manchmal soll man auch, zum Beispiel wenn es sich lohnt, auf den letzten Kilometern seiner Reise rein elektrisch unterwegs zu sein. Der XC40 offeriert hier quasi eine Einfrierfunktion elektrischer Reichweite, umgekehrt lässt sich die Batterie auch über den Benziner laden. Ja, die Plug-in-Technologie fordert neben Ladedisziplin auch das Mitdenken ein.
Das wird auch belohnt, mit stürmischen 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, oder knapp 40 Kilometer rein elektrischer Reichweite, oder auch mit einem Verbrauch zwischen 0 und maximal 7,5 Litern. Die Möglichkeiten sind so bunt wie das Leben auch. Vom Sportler bis zum Naturburschen, der Volvo XC40 Recharge bedient die ganze Bandbreite. Selbst beides zusammen, mit dem Stand-up-Paddling Board am Traunsee ist dank feiner Platzverhältnisse locker drin. Der Volvo XC40 Recharge startet als Top-Modell „Inscription“ bei EUR 50.020,00, einige Euros gehen noch fix für verlockende Extrapakete drauf.
Was er kann:
Stil. Design. Auftritt.
Was er nicht kann:
Uns einen Grund liefern ihn nicht zu mögen.
Ändern würden wir:
Die respektable Ausstattung könnte noch respektabler sein.
Extralob gibt es:
Tolles Teamwork der beiden Motoren und dem 7-Gang-DSG.
Daten Volvo XC40 Recharge T5 Inscription
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 261 PS
Max. Drehmoment: 425 Nm
Testverbrauch: rund 6,8 Liter
Vmax: 205 km/h
0 auf 100 km/h: 7,3 Sek
Preis ab EUR 50.020,00