In seiner neuen Ausstattungslinie „Opera“ quillt der DS7 vor Opulenz beinahe über. Wie sich das mit dem Basis-Diesel verträgt klärt unser Test.
Treffen sich 130 PS, 300 Newtonmeter bei 1.750 Umdrehungen und eine 8-Gang- Automatik mit einem ausgewachsenen Mid-Size SUV. Was anfängt wie ein Witz ist bei der französischen Edelmarke DS purer Ernst. Und nur bei DS wohlgemerkt, denn diese Kombination ist einzigartig unter den noblen SUV´s. Das alleine würde schon reichen als Daseinsberechtigung, DS setzt aber mit der Luxusvariante „Opera“ noch einen drauf.
Der DS7 schafft damit das Kunststück ein kostenintensives Auto für kostenbewusste Menschen mit Hang zur Noblesse zu sein. Mit 56.940,00 EUR ist der Kaufpreis ganz schön stolz, dafür sind die Fixkosten überschaubar, um mit Blick auf den Verbrauch von gerade einmal sechs Liter auf 100 Kilometer nicht zu sagen, sehr gering. Es muss einem nur bewusst sein, dass der Diesel, so modern und optimiert er auch sein mag, keine Wunder wirken kann. So sind es dann auch Attribute wie die seidige Automatik oder die hohe Laufruhe die eher begeistern als die Fahrleistungen.
Sagen wir so, im Normalbetrieb wird einem nicht wirklich was fehlen, 11,9 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h sind okay, die 195 km/h Höchstgeschwindigkeit sowieso. Bei höheren Ansprüchen kann die Leistungsentfaltung mit dem markanten Look des DS7 aber nicht ganz mithalten. Als Lenker räumt man dann Gentlemanlike die Spur, für den Überholenden quasi eine noble Geste ohne Not. Selber erfreut man sich an dem, was der DS7 sowieso sein will und auch ist: Ein komfortables und vor kreativen wie luxurösen Ideen strotzendes Wellness-SUV.
Die Variante „Opera“ lässt auf Opulenz schließen, und genau das bietet das Interieur des DS 7 dann auch. Man residiert auf klimatisierten Massagesitzen aus Nappaleder, umschließt das heizbare Lederlenkrad, erspäht mitten in der perfekt verarbeiteten Lederlandschaft die analoge Uhr und nimmt erfreut zur Kenntnis, dass abseits aller Noblesse noch genug Zeit blieb, für ausreichend Ablagen und hervorragende Platzverhältnisse zu sorgen.
Ein gewinnbringendes Inneres, umgeben von einem eben solchen Äußerem. Im Zuge des letzten Facelifts wurde das markante und aus der Menge herausstechende Design weiter Richtung „Hier bin ich“ maximiert. Die Front ist überhaupt großes Kino und stempelt die germanische Konkurrenz zu kompletten Langeweilern ab. Eh klar wurden auch noch Software und Multimediasystem weiter optimiert. Angewachsen auf 12,3 Zoll, ist der Touchscreen dank einiger Softtouchtasten auch gut zu bedienen, wiewohl es nicht schadet, manches an den Beifahrer zu delegieren.
Am Wohlbefinden im DS7 ändern das genau nichts. Der Franzose ist ein Fahrzeug für Genießer, und wenn wir sagen, dass er serienmäßig eine kamerabasierte aktive Federung besitzt, weiß final jeder, wohin die Reise geht. Der große Tank und der geringe Verbrauch ermöglichen eine Reichweite von gut 900 Kilometern, womit die Frage nach ein paar PS mehr oder weniger am Ende auch an Bedeutung verliert.
Echt lässig:
Starke Leistung trotz geringer Leistung.
Echt stressig:
Damit hier was steht: Die mittig platzierten Fensterheber.
Echt fett:
Wie elegant und zugleich markant ein SUV sein kann.
Echt jetzt:
Einzigartige Mischung aus Noblesse und Basisdiesel.
Daten DS 7 BlueHDI 130 OperaE-Tense 300 4×4 Opera
Motor: 4-Zylinder Turbodiesel
Systemleistung: 130 PS
Max. Drehmoment: 300 Nm / 1.750 U.
Testverbrauch: 6,2 Liter
Vmax: 195 km/h
0 auf 100 km/h: 11,9 Sek
Preis ab EUR 56.940,00