Skoda Kamiq: Es war nur eine Frage der Zeit bis Skoda ein kleines SUV mit den Buchstaben K und Q im Namen auf den Markt bringt. Und hier ist er, der Skoda Kamiq. Bei manchen Tests ist die Spannung welches Auto denn da jetzt genau kommt, und wie sich das fährt, und welche Schwächen es hat, ungemein groß.
Beim Skoda Kamiq hält sich diese in Grenzen, der Spannungsbogen geht eher in die Richtung „Bergdoktor“ als „Game of Thrones“. Schwächen sind Sache der Marke Skoda nicht, genau so wenig wie echte Überraschungen. Da macht der neue Kamiq keine Ausnahme, die Front mit dem schmalen und dynamisch wirkenden LED-Streifen verbuchen wir wohlwollend unter ausnahmebestätigender Regel.
Unabhängig davon drängten sich natürlich einige Fragen auf. Zum Beispiel jene nach dem Platzangebot. Die kleinen SUV´s boomen ja wie nur was, basieren zu meist auf der Plattform eines Kompaktmodelles, werben aber mit Variabilität, Abenteuer und ähnlichen Botschaften. Also haben wir uns für einen Kurzurlaub entschieden, konkret im 4-Sterne Hotel PurchasPLUS in der Thermenregion Stegersbach. Wir haben den Mut zur Faulheit, auf neudeutsch Wellness, wollen uns in Zirbenholzbetten wälzen und am Schmankerl-Frühstücksbuffet laben.
Eh klar wäre auch ein Skirurlaub eine Option gewesen, nur hat der Kamiq keinen Allrad. Klassischer City-SUV möchte man sagen. Was er hat sind tolle Platzverhältnisse. Er basiert auch auf dem Scala, der, wie man weiß, die Grenze der Kompakten ein Stück weit nach oben verschoben hat. Vier Erwachsene haben es wirklich gemütlich, auch auf der etwas längeren Anreise. Eine Überraschung gab es dann doch, der Kofferraum ist mit 400 Liter zwar recht gepäckfreundlich, aber etwas geringer dimensioniert als beim Scala.
Eine Sternstunde feiert der Kamiq beim Interieur. Bis in den letzten Winkel erfreut es mit einem klar strukturierten und reduzierten Design, feinen Materialien und ausreichend Ablagen. Es wirkt so selbstverständlich, man fragt sich, warum sich da andere Hersteller oft so schwer tun. Auch die digitalen Lösungen wissen zu überzeugen. Der mittige 9,2 Zoll-Screen und das virtuelle Cockpit sind gern genommene Ingredienzien der Moderne, nett anzusehen und unauffällig in der Bedienung. Auf langen Reisen ist das nicht hoch genug einzuschätzen. Ziel per Spracheingabe festlegen, fertig.
Daran erkennt man schon, dass die Ausstattung „Ambition“ mit einigen fein gepreisten Extras aufgefettet wurde, was unterm Strich einen beachtlichen Umfang in Sachen Komfort und Technik zur Folge hat. Auf den ersten Blick nicht ganz so mollig wirkt der Antrieb: Dreizylinder Turbobenziner, 95 PS, 5-Gang-Handschaltung. Aber auch 175 Newtonmeter bei 2000 Umdrehungen. Recht viel besser kann man Downsizing eigentlich nicht zelebrieren. Der leicht knurrige Benziner tritt kräftig an, seine Fahrleistungen lassen nur selten den Wunsch nach der stärkeren Variante mit 115 Pferdestärken aufkommen.
Den hohen Autobahnanteil unserer Reise in das Hotel PurchasPLUS verbrachten wir völlig zurecht überwiegend auf der linken Spur. Im hügeligen Thermenland kamen dann auch noch das sehr ausgewogen abgestimmte Fahrwerk zu seinen Ehren. Ein Universaltalent also der Skoda Kamiq, ganz genau so wie wir das erwartet haben. Als „Ambition“ starten die Preise für den Skoda Kamiq TSI bei EUR 22.360,00.
Was er kann:
Genauso sein wie man ihn sich vorstellt.
Was er nicht kann:
Etwas total Verrücktes.
Ändern würden wir:
Diesen K&Q-Zwang. Wo führt das hin? Skoda Chlodwig?
Extralob gibt es:
Türkantenschutz und alle anderen „Simply Clever“-Lösungen.
Daten Skoda Kamiq TSI Ambition
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 95 PS
Max. Drehmoment: 175 Nm/2000 U.min.
Testverbrauch: 6,1 Liter
Vmax: 181 km/h
0 auf 100 km/h: 11,1 Sek
Preis ab EUR 22.360,00