Sieht man sich sämtliche neue E-Autos an, könnte einem als Familie mit Gespür für attraktive Preise schlecht werden. Dagegen hilft der Erwerb eines Dacia Jogger.
Wir wollen ja nicht schon wieder auf die Elektroautos schimpfen, aber mal ehrlich, haben sie schon mal ein Modell für die Großfamilie gesucht? Und nachdem sie es gefunden haben, sich den Preis angesehen? Falls nicht, lassen sie es. Falls doch, wissen sie was wir meinen. Dacia selber hat hier mit dem Spring einen interessanten Ansatz, Abmessungen und Reichweite sind letztlich aber einfach schlicht zu wenig. Da hilft dann auch sein für ein E-Auto konkurrenzloser Preis wenig.
Schon gar nicht, wenn man ihm den Dacia Jogger gegenüberstellt. Das neue Crossover von Dacia kostet in der Top-Ausstattung „Extreme“ 19.590,00 EUR, legt man einen Tausender dazu, fährt der Jogger als 7-Sitzer vor. Wir reden hier von Preisen auf Kleinwagenniveau für ein Auto mit Platz für bis zu sieben Erwachsene oder, wohl eher genutzt, fünf Erwachsene mit dickem Urlaubsgepäck. Da sollten bei jedem Konkurrenten die Alarmglocken schrillen, egal ob elektrisch oder fossil, egal ob aus eigenem oder fremdem Haus.
Freilich stellen sich wie bei eh jedem Dacia die selben Fragen. Wie machen die das? Auf was muss ich verzichten? Und wollte ich das, auf was ich da verzichten muss, überhaupt? Spurhalteassistent fällt uns da spontan ein. Es gibt zwar keine repräsentativen Umfragen, wir behaupten aber, dass kaum jemand diesen explizit im Neuwagen haben will. Ist halt oft Bestandteil eines entsprechenden Paketes. Der Dacia Jogger hat so etwas nicht. Notbrems- und Toter Winkel-Assistent sind an Bord, mehr nicht. Das bringt eine miese NCAP-Bewertung und ist nicht, was man heutzutage als modern bezeichnet. Und gerade deshalb vielleicht ein Anreiz.
Deren andere gibt es genug. Als „Extreme“ bringt der Jogger bereits ein modernes Infotainmentsystem samt 8 Zoll Touchscreen, Bluetooth, Klimaautomatik, Keyless, Aluräder und eine Rückfahrkamera mit. Vollausstattung von vor fünf Jahren quasi, das ist ja schon was. Die Preise für die Extras scheinen auch fünf Jahre alt zu sein, 663,00 EUR für ein Navi oder 210,00 EUR für die Sitzheizung sind voll Retro. Aufbereitet ist all das im besten Sinne zweckorientiert. Alles ist gut erreichbar, keine Rätsel bei der Bedienung, zumal vieles aus Modellen von Renault bekannt ist. Verarbeitet ist der Jogger solide und fehlerfrei, Hartplastik sollte man halt mögen.
Als Antrieb steht ein Dreizylinder-Turbobenziner mit 110 PS und 200 Newtonmeter maximalem Drehmoment zur Verfügung. Ein gefälliger Bursche, der mit dem vergleichsweise leichten Jogger gut zurechtkommt. So gesehen passt auch der kernige Klang und die straffe Federung, die fahrdynamisch keine Langeweile aufkommen lassen. Sportlich wird es aber nie, wäre auch eine Themenverfehlung. Und die schwammigen Sitze mit ihrem inexistenten Seitenhalt wären sowieso heillos überfordert.
Aber das ist ja nicht das Thema beim Jogger. Eher die 607 bis 1.819 Liter Kofferraumvolumen, die großzügigen Platzverhältnisse oder der genügsame Turbobenziner. Der stimmige rustikale Look mit seinen schwarzen Felgen und den Radhausverbreitungen passt perfekt und ist modern. Na bitte, hätten wir das auch noch.
Echt lässig:
Der coole Look.
Echt stressig:
Die eher unbequemen Sitze.
Echt fett:
Unschlagbares Preis-Platz-Leistungsverhältnis.
Echt jetzt:
Wo Dacia einst angefangen hat. Und wo sie jetzt sind.
Daten Dacia Jogger TCe 110 Extreme
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 110 PS
Max. Drehmoment: 200 Nm / 2900 U.
Testverbrauch: 6,4 Liter
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 10,5 Sek
Preis ab EUR 19.590,00