Seat gönnt seinen sportlichsten Ablegern ab sofort eine eigene Marke, ihres Zeichens Cupra. Erster Spross der neuen Familie ist der Cupra Ateca. Der Name selber ist ganz gut etabliert, besonders der Leon erfreute sich in seiner Maximalversion auch abseits der Landjugend großer Beliebtheit. Neben dem allgemeinen Trend wird es wohl auch am Erfolg der letzten Jahre gelegen sein, dass Seat sich entschlossen hat, den sportlichsten Modellen quasi ein eigenes Label zu verpassen.
Ein mutiger Schritt, gilt es doch beim Kunden ein Gespür und ein Bewusstsein für die Marke zu kreieren. Da sind wir ganz zuversichtlich, schwieriger sehen wir eher den Punkt der Differenzierung. Ein Ateca ist auch ob seiner fulminanten Verkaufszahlen in unseren Köpfen als Seat gespeichert, da werden auch diverse Cupra-Schriftzüge oder das Cupra-Logo so schnell nichts daran ändern.
Wäre der Griff zu einem anderen, vielleicht eigenständigen Modell die bessere Wahl gewesen? Eindeutige Antwort: Jein. Klar hätte es Vorteile mit sich gebracht, auch drängt sich die Frage auf, warum ausgerechnet ein SUV eine Sportmarke neu präsentieren muss. Aber ein neues Modell hätte sehr viel Geld gekostet, außerdem ist der Ateca unbestreitbar eines der dynamischsten SUV´s. Er ist gleichermaßen beliebt wie etabliert, die sportliche FR-Ausstattung geht weg wie nichts, sprich, er ist ein hervorragendes Sprungbrett für Cupra.
Um dieses auch optimal zu nutzen wurde eifrig und ohne jede Zurückhaltung ins Konzernregal gegriffen. Unter die Motorhaube wurde der 2.0 TSI gepflanzt, 300 PS stark, gesegnet mit einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern, Allrad und einer formidablen 7-Gang-Automatik. In Sachen Längsbeschleunigung bringt das Werte auf Sportwagenniveau, einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 5,2 Sekunden zum Beispiel. Ebenso brachial gibt sich die Verzögerung, wobei die Brembo-Bremsanlage in der Extraliste zu ordern ist.
Der Cupra Ateca offeriert darüber hinaus aber auch eine Querbeschleunigung auf sehr hohem Niveau. Dazu wurde er einfach um 10 Millimeter tiefer gelegt, weiters sorgt das serienmäßige Dämpfersystem für weitere Zuspitzung. Besonders den Cupra-Modus können wir für eine beherzte Gangart wärmstens empfehlen, da gesellt sich zur ganzheitlichen Anspannung des Ateca auch noch ein passender Sound.
Man ist zumeist sehr schnell sehr entspannt unterwegs, die links liegen gelassenen Verkehrsteilnehmer werden den Cupra Ateca demnach am ehesten an seinen beiden Doppel-Auspuffrohren erkennen. Weitere eher dezente Merkmale – schmal gehaltene LED-Signaturen, große Räder und angesprochene Schriftzüge. Im Interieur sieht das ähnlich aus, wo kupferfarbene Ziernähte und Carbon-Dekor den Unterschied ausmachen.
Der Cupra Ateca bringt ab Werk eine solide Ausstattung mit, unter anderem digitales Display, Keyless, Alcantara-Ledersitze und diverse Assistenten. Greift man in die Vollen, schraubt sich der Preis wie bei unserem Testwagen auf knappe EUR 57.000,00. Angesichts des Gebotenen und der Vielseitigkeit, die einem Ateca sowieso schon inne wohnt, ein interessantes Angebot.
Was er kann: Alles was ein Ateca kann. Plus zwei Brisen Sportlichkeit.
Was er nicht kann: Irgendwas Ökologisches.
Ändern würden wir: Wer mag – Ende des Jahres kommt ein Sondermodell mit Akrapovic-Auspuffanlage.
Extralob gibt es: Für das sehr feine Preis-Leistungsverhältnis.
Daten Cupra Ateca 2.0 TSI DSG 4Drive
Motor: 4-Zylinder Turbo-Benziner
Leistung: 300 PS
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 2.000 U.
Testverbrauch: 9,9 Liter
Vmax: 247 km/h
0 auf 100 km/h: 5,2 Sek
Preis ab EUR 47.290,00