Anno dazumal stand der CUPRA Leon für jugendlichen Leichtsinn. Lange ist es her, das aktuelle Facelift betont trotzdem noch einmal den neuen seriösen Anspruch.
Wenn man so will, gibt es eine Trennlinie innerhalb von CUPRA. Auf der einen Seite die von Seat entliehenen Gründerväter Ateca und Leon, ihnen gegenüber stehen die eigenen Modelle Formentor, Born sowie die nagelneuen Tavascan und Terramar. Dieses fröhliche Miteinander neigt sich seinem Ende zu, aber so ganz wollen die Spanier ihre Wurzeln auch nicht vergessen. Ergo dessen läuft zwar der Ateca aus, der Leon aber erhielt ein umfassendes Facelift.
Und das ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht von schlechten Eltern. In Summe sind wir geneigt von einem fast neuen Modell zu sprechen, zumindest, wenn man so wie wir zum eHybrid greift. Er ist Teil der neuen Generation von Plug-in-Hybriden aus dem Konzern und macht im Vergleich zum Vorgänger einen Quantensprung bei allen relevanten Werten. Die da wären über 100 Kilometer elektrische Reichweite, 50 kW Gleichstromladen, 272 PS Systemleistung.
An dem Punkt dürfen sich auch Geschäftskunden angesprochen fühlen. Ja, es gibt ein Leben abseits vom Passat Variant TDI, und es lohnt sich darauf einen Blick zu werfen. Als Plug-in-Hybrid fallen für den CUPRA Leon nur 1,5% der tatsächlichen Anschaffungskosten als Sachbezug für die Privatnutzung an. Ein Kofferraumvolumen von 470 Liter und ein in 26 Minuten vollgeladener Akku sind weitere schlagkräftige Argumente. Davon abgesehen hat der CUPRA Leon abseits nackter Zahlen auch ein ganz anderes Auftreten.
„Sportlich seriös“ fällt uns ein, extrovertiert, aber nicht so, dass es einem ins Gesicht springt. Wem mattgraue Lackierung, Seitenschweller und 19“ Alus in Kupfer zu viel sind, muss das ja nicht nehmen. Sagen wir so, solange sie nicht Vertreter für Kochschürzen oder Hauspatschen sind, passt das es mit der Authentizität. Neue Sharknose, integriertes CUPRA-Emblem auf der Motorhaube und dreieckige Matrix-LED Scheinwerfer kreieren ein markantes und klar als CUPRA definierbares Design.
Im Interieur wurde Wert auf Evolution statt auf Revolution gesetzt, quasi verbessern wo es Sinn macht und nicht auf Druck modernisieren. Beste Beispiele sind die jetzt beleuchteten Slider für Temperatur und Lautstärke und die weiterhin analogen Lenkradtasten. Da hat jemand ganz genau auf Kundenwünsche geachtet, die neu gestalteten Elemente der Mittelkonsole und die hochwertigeren Materialien nimmt man dabei genauso gerne mit wie die Nachhaltigkeit, Stichwort „veganer Mikrofaser“.
Vielleicht nicht das Erste, auf was man in einem CUPRA Leon achten mag. Aber der Alltag besteht nicht nur aus Sport und Dynamik. Darum hat uns auch der eHybrid so verdammt gut gefallen. Gemeinsam agierende 177 Benziner- und 116 elektrische Pferde sorgen für famose Fahrleistungen, die adaptive Dämpferreglung für knackige Straßenlage. Umgekehrt geht rein elektrisch im Komfortmodus aber auch.
Eine geniale Bandbreite, die dem CUPRA Leon SP generell innewohnt. Vom 150 PS Diesel bis zum 333 PS starken TSI ist für jeden was dabei. Die sportlicheren „VZ“-Modelle verfügen auch über eine sportlichere Ausstattung, 51.500,00 EUR für den Leon SP Kombi VZ eHybrid gehen absolut gesehen als fair durch.
Echt lässig:
Wie CUPRA den Sprung von der Landjugend in die Geschäftsbüros geschafft hat.
Echt stressig:
Dachkantenspoiler oder Sennheiser- Soundsystem? Geht eh beides auch.
Echt fett:
Die Vielfalt. Diesel, TSI, e-TSI, zwei Plug-in-Hybrid, wahlweise 4Drive.
Echt schade:
Nach dem Facelift nichts mehr.
Daten CUPRA Leon SP Kombi VZ eHybrid
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 272 PS
Systemdrehmoment: 400 Nm
Testverbrauch: ca. 5,4 Liter
Vmax: 229 km/h
0 auf 100 km/h: 7,3 Sek
Preis ab 51.300,00 EUR