Wir haben schon leichte Fortschritte gemacht, die Elektrifizierung von Cupra zu akzeptieren. Der Formentor VZ5 hat sie alle in den Boden gestampft.
Jung ist sie noch die Marke, und doch schon allgegenwärtig. Wenige Hersteller haben in den letzten Monaten so gut am Markt abgeschnitten wie Cupra. Und das mit überwiegend sportlichen Modellen. Und das in solchen Zeiten. Leon, Ateca und der Formentor ließen und lassen die Herzen junger und junggebliebener Damen und Herren höher schlagen. Der vollelektrische Born konnte dieses Niveau aufrecht halten. Im Cupra Formentor VZ5 aber wird aus dem Herzschlag ein Herzrasen.
Verantwortlich dafür ist in erster Linie der Antrieb, seines Zeichens der fast schon hündisch verehrte 5-Zylinder-Turbo aus dem Hause Audi. Wie die Spanier es geschafft haben, die Ingolstädter zur Herausgabe zu bewegen? Wir würden sagen, es war eine Mischung aus Verweis auf die eigene Performance, ganz viel „bitte“ und die Bereitschaft einen Respektabstand zu bewahren. Sprich, im Formentor leistet der Turbobenziner 390 statt wie im RS3 400 PS, auch wurde das maximale Drehmoment von 500 auf 480 Newtonmeter reduziert. Beides eher symbolischer Natur.
Weitaus essentieller: Am heißer-röchelnden Sound wurde nichts geändert. Schwer zu beschreiben sind die Töne, welche den schräg übereinander liegenden doppelten Auspuffrohren entweichen. Sie sind auch das augenscheinlichste Merkmal, dass den VZ5 von seinen zivileren Geschwistern unterscheidet. Das helle Taiga-Grau Metallic lässt den Cupra dabei schon fast unschuldig wirken, bildet einen tollen Kontrast zu den in Kupfer gehaltenen Details und den 20“ Felgen. Eine interessante Alternative zu den dunkler gehaltenen Grautönen.
Im Wesentlichen aber ist der VZ5 optisch ein typischer Formentor. Das passt ja auch so, ist er doch kein an Designspitzen armes Fahrzeug. An Strahlkraft hat er jedenfalls nichts verloren, sich ständig verdrehende Köpfe sind dafür der Beweis. Dafür hat die Bedienung auch im VZ5 nicht an Strahlkraft gewonnen, Stichwort unbeleuchtete Slider. Immerhin ist das Multimediasystem rasch durchschaut, sind die digitalen Instrumente perfekt ablesebar und sind die Materialien gut gewählt.
Freilich alles Nebenschauplätze in einem Auto, dass sich ganz und gar dem Sport verschrieben hat. Cupra hat dahingehend am VZ5 ein paar Eingriffe durchgeführt. Breitere Spur, reduzierte Auftriebswerte und tiefergelegtes Fahrwerk, darüber thront das Torque Splitter, welches Kraft und Drehmoment optimal zwischen den Rädern verteilt. Am besten zu erfahren im Drift-Modus auf abgesperrten Strecken. Im Alltag tut es auch der Sport-Modus. Er ermöglicht schon geniale Fahrerlebnisse und querdynamische Freudensprünge. Die 4,2 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h geben das wie so oft nur ungenügend wieder.
Echt lässig:
Dass auch der Komfortmodus ein Fest für die Sinne ist.
Echt stressig:
Wird es nur, wenn man rational veranlagt ist.
Echt fett:
Ist unsere Kaufempfehlung!
Echt jetzt:
Dass wir mit der Liebe zur E-Mobilität wieder von vorne anfangen müssen.
Daten Cupra Formentor VZ5
Motor: 5-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 490 PS
Max. Drehmoment: 480 Nm / 2.250 U.
Testverbrauch: 10,2 Liter
Vmax: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 4,2 Sek
Preis ab EUR 84.587,00