In der Gegenwart ist Cupra mehr als angekommen, jetzt geht es um die Sicherung der Zukunft. Der vollelektrische Born soll dafür sorgen.
Vom Seat-Ableger zu einer nach den Sternen greifenden eigenen Marke. Der Aufstieg von Cupra ist ein schwindelerregender, man kann hier eigentlich nur Respekt zollen. Und dankbar sein für ausdrucksstarke und leistungsschwangere Modelle, flankiert von gut bürgerlichen Motorisierungen. Cupra hat die bis vor kurzem noch uneingeschränkte Herrschaft der fossilen Brennstoffe bestmöglich genutzt, um sich und sein Image fest am Markt zu verankern.
Dass die Spanier keine Angst vor der Zukunft haben müssen, haben die Plug-in-Hybrid Modelle von Formentor&Co. schon bewiesen. Der nächste, konsequente und zugleich unausweichliche, Schritt ist der Born, seines Zeichens ein kompakter Stromer und enger Verwandter des ID3. Wobei nur wenige Details an den braven Bruder aus Wolfsburg erinnern, zu finden allesamt im Interieur. Großer zentraler und gut nutzbarer Touchscreen, digitale Anzeigen hinter dem Lenkrad und perfekt platzierter Drehregler für die Gangwahl.
Diverse Cupra-Zitate, kupferfarbenen Details, Pedale in Aluminium-Optik und Sportschalensitze garantieren auch im Born das Cuprafeeling. Beim Exterieur kommen daran sowieso nie Zweifel auf. Sind es das Sportfahrwerk und die markanten 19“-Zöller? Ist es die vor Schärfe nur so strotzende Front samt eindrucksvoller Lichtsignatur? Oder doch das dynamisch gezeichnete Heck? Suchen sie es sich aus, in Wahrheit ist es die Summe all dessen, die den Cupra Born zu einem visuell ziemlich einzigartigen kompakten Elektroauto machen.
Da ist es nur würdig und recht, dass der Born auch fahrdynamisch auf Cupra macht. Wer die damit einhergehende Härte als störend empfindet, hat die Philosophie der Marke möglicherweise nicht zur Gänze verinnerlicht. Es hat eher etwas von „gesunder Härte“, denn was einem die straffe Abstimmung an Komfort mitunter raubt, gibt sie einem doppelt und dreifach via uneingeschränktem Kurvenwilligkeit wieder retour. Der Hinterradler ist sehr agil, besitzt eine Progressivlenkung, ein geschmeidig eingreifendes ESP und gut zupackende Bremsen.
Zu alldem passt ein E-Motor wesentlich besser, als mancher vielleicht vermuten würde. Das unmittelbar anliegende maximale Drehmoment sorgt nicht nur für Seriensiege bei Ampelsprints, sondern auch für fröhliche Momente am Kurvenausgang. 310 Newtonmeter und 204 PS Maximalleistung hielt unser Born 58 dafür bereit. Und wir haben sie eifrig genutzt. Mit den unvermeidbaren Auswirkungen auf die Reichweite, von den 420 WLTP-Kilometern des 58 kWh-Akkus blieben am Ende gut 320 übrig. Geladen wird der Born mit maximal 120 kW, so weit, so okay.
Wem der Sinn nach mehr Leistung und Reichweite steht, den Born gibt es auch mit mehr von allem (77 kWh-Akku, 231 PS). Ist wie immer eine Frage des Alltages und der Kosten. Unser Testwagen war ein zum Marktstart angebotenes „Alpha“-Modell mit einer feinen Ausstattung. Sportliche Features, Wallbox, großes Navi, Keyless und vieles mehr sind an Bord, der Preis von 36.430,00 EUR ist eine echte Ansage.
Echt lässig:
Feine Platzverhältnisse.
Echt stressig:
Die Bedienung via Touchslider.
Echt fett:
Ein Cupra ist ein Cupra ist ein Cupra.
Echt jetzt:
Dass „Kupfer“ massiv besser aussieht als es klingt.
Daten Cupra Born Alpha 58
Motor: 58 kWh Lithium-Ionen-Batterie
Leistung: 204 PS
Max. Drehmoment: 310 Nm
Reichweite: ca. 320 km
Vmax: 160 km/h
0 auf 100 km/h: 7,3 Sek
Preis ab EUR 36.430,00