Mit dem X2 erweiterte BMW jetzt sein Modellprogramm um ein weiteres „Sports Activity Coupé“ – und landet damit einen Volltreffer.
Beim Design hat BMW seine Hausaufgaben bravourös erledigt. Die neu gestaltete Doppelniere mit umgekehrter Trapezform an der Front wird von böse blickenden LED-Scheinwerfern flankiert – die nötige Kühlluft inhaliert der X2 durch weit aufgerissene Nüstern in der Frontschürze. Das Markenemblem an der C-Säule lässt zudem ein Detail klassischer BMW-Coupés wie 2000 CS und 3.0 CSL wieder aufleben. Dass auch ein SUV ein sexy Heck präsentieren kann, beweist der X2.
Ordentliche Platzverhältnisse auch im BMW X2.
Basierend auf der technischen Plattform des X1, präsentiert sich der 4,36 Meter lange BMW X2 dank geringerer Überhänge vorn und hinten zwar ein wenig kürzer – der Radstand blieb aber gleich lang. Ergebnis: Die Platzverhältnisse für die Passagiere sind tadellos – lediglich Hintensitzende fühlen sich um’s Haupt herum ein wenig eingeengt – das liegt vor allem an der flachen Fenstergrafik, die halt deutlich weniger Umgebungslicht ins Auto lässt.
Die Bedienung des X2 läuft wie gewohnt über eine Kombination aus Tasten, Touchscreen, iDrive-Controller und Sprachsteuerung – und BMW schafft es wie kein zweiter, dass man das Ganze gerne bedienen kann und auch will.
Wir fuhren den 231 PS starken BMW X2 xDrive25d.
Der starke Zweiliter passt hervorragend zum knackig abgestimmten SUV – hat mächtig Punch von unten raus und klingt dabei gar nicht nach Diesel. Die Kombination aus im Sportmodus fast schon brettharter Federung, fein schaltendem Automatik-Getriebe, gefühlsechter Lenkung und standfester Bremserei verführt zu dynamischer Fortbewegung. Dank intelligentem Allrad-Antrieb behält man auch auf rutschiger Fahrbahn immer die Kontrolle über das SUV. Als Fahrer sitzt man perfekt ins Fahrzeug integriert – tolle seitenhaltstarke Sitze fixieren einem auch in schnellen Kurven – und die liebt der BMW X2. Ohne großartige Aufbaubewegungen geht’s da um die Ecke – das hat schon ganz große Klasse.
Nur ein top ausgestatteter X2 ist ein echter X2.
Keiner möchte sich den BMW X2 in Serienausstattung vorstellen. Tolle, große Alus und schreiende Farbgebung sind fast Pflicht – und heben das Auto dann in Preissphären, die sich gewaschen haben. Die fast schon brachiale Optik der „M Sport X“ genannten Ausstattungslinie, die riesigen 20-Zoll-Räder und die schreiende „Galvanic Gold“-Lackierung sollte man seinem BMW X2 unbedingt gönnen. Dass sich aber dann der Preis im Falle unseres Testwagens von 46.100 auf gut 66.000 Euro erhöht, schockiert doch ein wenig.
Das Logo auf der C-Säule adelte bislang nur BMW Kapazunder vom Schlage eines 3.0 CSL. Ab sofort darf es der BMW X2 tragen – wir finden zu Recht.
Fazit:
Ob sich ein ordentlicher BMW X2 für die gewünschte verjüngte Kundschaft ausgehen wird, darf bezweifelt werden. Zu hoch ist die Preisschwelle mit stattlichen 34.700 Euro Basis schon für das günstigste benzinbetriebene Modell. Junggebliebene Besserverdiener werden aber sicher vom tollen Design und den phantastischen Dynamikwerten angetan sein und sich auf den X2 stürzen. Der Erfolg scheint aufgelegt zu sein und die Konkurrenz (Volvo XC40, Range Rover Evoque, Mercedes GLA,…) wird sich warm anziehen müssen.
Daten, Fakten
BMW X2 xDrive 25d
Motor: 4-Zylinder Turbodiesel
Leistung: 231 PS
Preis: ab EUR 46.100,-